U20-EM Tag 2 | Nina Ndubuisi und Chantal Rimke jubeln über Gold und Bronze
Nach der Qualifikation hatte Nina Ndubuisi (SG Schorndorf) angekündigt, im Finale der U20-EM in Jerusalem (Israel) die 17-Meter-Marke übertreffen zu wollen. Nach dem Finale stellte sie am Dienstagabend lachend fest: "Das war eine Untertreibung!" Die 19-Jährige kratzte nämlich mit 17,97 Metern gar an der 18-Meter-Barriere. Eine Weite, die der europäischen Jahresbesten mit mehr als einem Meter Vorsprung die Goldmedaille bescherte. Zweite wurde Zuzanna Maslana aus Polen mit 16,90 Metern, Bronze ging an Chantal Rimke (LC Jena).
"Die drei Zentimeter ärgern mich ein bisschen", hatte Nina Ndubuisi auf hohem Niveau etwas zu meckern und ließ direkt eine Liebeserklärung an den Austragungsort folgen: "Ich kann mein Glück gar nicht in Worte fassen. Ich liebe Jerusalem, ich bin sehr gerne hier."
Bereits im ersten Versuch hatte sie mit 16,59 Metern ihre Gold-Ambitionen angemeldet, in Runde vier mit 17,33 Metern den Sieg klargemacht. Im fünften Durchgang folgte dann die Krönung. "Das war einer der besten Wettkämpfe, die ich je hatte", fand Nina Ndubuisi. "Wir haben uns als Team unterstützt, auch meine Freunde aus der Mannschaft haben angefeuert, die Sprinter und Dreispringer zum Beispiel."
Trainingsgruppe und Schule als Talentschmiede
Die Stuttgarter Kugelstoßgruppe von Artur Hoppe ist nun um einen weiteren Halsschmuck reicher. Im Juli hatten Nina Ndubuisis Trainingskollegen Tizian Lauria und Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) bei der U23-EM einen Doppelsieg gefeiert. Auch Kelson de Carvalho (LG Steinlach-Zollern), EYOF-Dritter, zählt zur Trainingsgruppe. Freude dürfte auch am Württemberg-Gymnasium in Stuttgart herrschen, an dem alle drei U20-Europameisterinnen von Dienstag in diesem Jahr ihr Abitur abgelegt haben. Kurz vor Nina Ndubuisi hatten bereits Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) im Siebenkampf und Rosina Schneider (TV Sulz) im Hürdensprint triumphiert.
Vor zwei Jahren war Nina Ndubuisi in Tallinn (Estland) bereits Dritte der U20-EM. "In den zwei Jahren habe ich sehr viel gelernt. Vor allem, dass es Höhen und Tiefen gibt. Letzes Jahr war für mich eher ein kleines Tief, aus dem ich mich dieses Jahr wieder rausbuddeln konnte und jetzt als Europameisterin hier stehe und glücklich nach Hause fahren darf."