U20-EM Tag 1 | Siebenkampf: Sandrina Sprengel führt
Auftakt mit Bestzeiten
Nach dem ersten von drei Läufen über 100 Meter Hürden riss Kajsa Zimmermann die Arme in die Höhe: Die Hallenserin hatte das Rennen soeben in 14,02 Sekunden für sich entschieden und ihre Bestleistung direkt um drei Zehntel nach unten geschraubt. Ein optimaler Start! Der nächste Laufsieg mit Bestzeit folgte. Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern), als Zweite der Meldeliste nach Jerusalem gereist, setzte sich in 13,75 Sekunden durch, eine Verbesserung um zwölf Hundertstel.
Am längsten im Hochsprung-Wettbewerb verblieb Sandrina Sprengel, die bereits nach zwei Disziplinen ihren Flow gefunden hatte. 1,83 Meter bescherten ihr den nächsten persönlichen Rekord und Rang zwei (2.030 pt) im Gesamt-Ranking. Bei ihrem bis dato besten Mehrkampf im vergangenen Jahr in Leverkusen hatte sie nach dem Hochsprung 1.912 Punkte auf dem Konto. Die favorisierte Kroatin Jana Koscak ging mit 2.123 Zählern als klare Führende in die Mittagspause, mit 13,37 Sekunden über die Hürden und 1,86 Meter im Hochsprung räumte sie beide Disziplinsiege ab.
Sandrina Sprengel geht als Führende in den zweiten Tag
Das Kugelstoßen verleitete Sandrina Sprengels Heimtrainer Florian Bauder zu einem kleinen Tänzchen. "Der war weiter", frohlockte er nach dem dritten Stoß seines Schützlings. Mit 12,41 Metern fehlte nicht viel zur Bestleistung (12,62 m).
Über 200 Meter wendete sich dann das Blatt, denn Jana Koscak trat nicht mehr an. So hat nach dem ersten Tag Sandrina Sprengel mit 3.630 Punkten die Führung übernommen. Verglichen mit Leverkusen im Vorjahr (3.549 pt) und Bernhausen in diesem Jahr (3.580 pt) liegt sie deutlich im Plus. Auf die zweitplatzierte Liisa Maria Lusti (Estland) hat sie 123 Punkte Vorsprung. Über 200 Meter kämpfte sie sich in 24,73 Sekunden, ein Stück über Bestzeit, ins Ziel.
Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern)
Ich habe super angefangen mit einer Bestzeit über die Hürden. Der Start war allerdings holprig. Wir hatten zwei Fehlstarts, einer davon wurde mir zugeschrieben, obwohl es letztlich keiner war. Ich war dann sehr nervös, hatte schon Tränen in den Augen und Angst, dass ich disqualifiziert werde. Dann hat es aber super geklappt, auch im Hochsprung. 1,83 Meter ist richtig gut. Mit dem Kugelstoßen bin ich auch voll zufrieden. Die 200 Meter waren sehr zäh. Da war ich jetzt sehr viel schlechter als sonst, aber da kannst du nichts machen. Es war ein langer Tag. Ich freue mich morgen ziemlich auf Weitsprung und Speer. Ich versuche, alles rauszuholen, was geht. Im Moment rechne ich noch gar nicht, ich will mir nicht so viel Druck machen. Wenn wir dann vor dem 800-Meter-Lauf stehen, wird die Punktzahl auch eine Rolle spielen. Bis dahin konzentriere ich mich einfach auf meinen Wettkampf.