Ulm statt Brixen: U18-Vergleich in besonderen Zeiten
  19.05.2021 •     WLV , Jugend , BLV , BW-Leichtathletik , Wettkampfsport , Leistungssport


Das Donaustadion in Ulm ist am Pfingstsamstag Schauplatz eines hochkarätigen U18-Vergleiches zwischen Baden-Württemberg, Bayern und Hessen.

Nachdem Corona zum zweiten Mal nach 2020 eine Titelverteidigung der Baden-Württemberger beim traditionellen Brixia-Meeting unmöglich macht, ist die Stadt Ulm mit dem ausrichtenden SSV 46 in die Bresche gesprungen, um den besten U18-Jugendlichen aus Deutschlands Süden das oft einmalige Erlebnis eines Ländervergleichs zu ermöglichen. Gerade noch rechtzeitig dafür wurde auch noch die neu gestaltete Mehrkampfanlage hinter der Gegentribüne fertig, die jetzt wie gewohnt als komfortable Aufwärmzone dient.

Es wird kein gewöhnlicher Vergleichskampf sein. Auch im Donaustadion wird getestet, sich maskiert und Abstand gehalten. So sind die Teams auf alle Tribünenteile verteilt. Nichts desto trotz wird das Länderkampf-Flair sicher wieder dafür sorgen, dass die Bestleistungen in Reihe fallen. Zwar wird aufgrund der späteren Terminierung des Vergleichskampfes der eine oder andere Topathlet der U18 nicht dabei sein, aber Klasse ist im Donaustadion dennoch ausreichend vertreten.

Ganz zuvorderst die deutsche U18-Meisterin des Vorjahres im 100 Meter-Sprint und im Weitsprung, Laura Müller (Unterländer LG), die in der noch jungen Saison schon mit 11,66 Sekunden und einem Sprung auf 6,40 Meter glänzte. Mit Johanna Göring (SV Kornwestheim) bringt der Gastgeber eine 16-jährige Hochspringerin an den Start, die am vergangenen Sonntag mit 1,85 Meter nicht nur die Norm für die abgesagte U18-EM erreicht hat, sondern sogar für die U20-EM.

Mit dem Tübinger Speerwerfer Nick Thumm (68,93 m) oder dem Karlsruher Sprinter Heiko Gussmann (10,76 sek) sind weitere Athleten schon dicht an diesen Werten dran, die eine außerordentliche Klasse nachweisen. Aus dem hessischen Aufgebot ragt Lena Weinrauch (Eintracht Frankfurt) heraus, die die deutsche Bestenliste im Diskuswerfen mit 48,98 Meter anführt. Spannung verspricht der Stabhochsprung der weiblichen U18, wo die derzeit besten Deutschlands, Lilly Samanski und Chiara Sistermann (beide TSV Gräfelfing), auf starke württembergische Konkurrenz treffen. Die starken Hammerwerfer der Verbände sind parallel beim Meeting in Fürth im Odenwald im Einsatz und bringen von dort ihre Ergebnisse mit ein.

Startzeit für den ersten Wettbewerb des Vergleichskampfes, das 3 bzw. 5 Kilometer Bahngehen ist 13:30 Uhr. Bereits um 11:30 Uhr lassen sich die besten Nachwuchsgeherinnen und -geher Deutschlands, unter anderen die Riedel-Zwillinge aus Erfurt, diese Wettkampfmöglichkeit nicht entgehen, um über 10 Kilometer die U20-Europameisterschaftsnorm anzugreifen.

Es ist coronabedingt die erste gemeinsame Maßnahme der Südverbände, die künftig im NK2-Bereich auf der Basis des DLV-Nachwuchsleistungssportkonzeptes zusammenarbeiten wollen. Dass dies im Verbund mit Hessen einen hochklassigen Vergleich abgibt, ist bei rund 40 Bundeskaderathleten im Ulmer Rund klar.

Dass es spannend wird, ist angesichts der Vorgeschichte ebenfalls klar: Beim letzten Länderkampf vor Corona trafen sich die fast gleichen Athleten im September 2019 im württembergischen Gomaringen zum traditionellen U16-Vergleich. Damals siegte das hessische Team um die überragenden Kleta-Zwillinge knapp vor Württemberg und Bayern. Mal sehen, wer dieses Mal am Ende den Pokal in die Höhe reckt.

>> Die Aufstellung des baden-württembergischen Teams