Tokio Tag 2: Staffel-Pech für Gonska, Finaleinzug für Heinle
Die Olympia-Premiere der Mixed-Staffel hat am Samstag in Tokio Polen für sich endschieden. Im Kampf um Silber setzte sich die Dominikanische Republik mit nur einer Hundertstel vor den USA durch. Nach einem Sturz beim zweiten Wechsel lag das Staffelholz des DLV-Quartetts zwischenzeitlich am Boden, nach dem Rennen folgte die Disqualifikation.
Das DLV-Quartett hatte nach einer Diskussion um die zwischenzeitlich ausgesprochene aber dann zurückgenommene Vorlauf-Disqualifikation der USA lange bangen müssen, ob es im Finale dabei ist. Letzten Endes wurde es als neuntes Team für den Endlauf zugelassen. Dort ging das Drama dann beim zweiten Wechsel weiter. Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) kam zu Fall. Das Staffelholz kam nicht bei Nadine Gonska an und fiel zu Boden. Die Mannheimerin war kurzfristig ins DLV-Aufgebot gerückt, weil Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß (VfL Oldenburg) wegen einer Muskelverhärtung im Oberschenkel passen musste.
Nadine Gonska hob das Staffelholz auf und absolvierte ihre Teilstrecke, mit rund 30 Sekunden Rückstand trug Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) den Stab schließlich als Neunter ins Ziel. Die Mannschaft wurde aber noch disqualifiziert. Als Startläufer hatte Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) das DLV-Quartett ins Rennen gebracht.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB
Nadine Gonska (MTG Mannheim):
Ich habe gar nicht viel gedacht in dem Moment. Ich habe dann einfach irgendwann den Stab genommen und bin gerannt. Ich habe natürlich niemanden mehr gesehen. Ich weiß jetzt gar nicht genau, was ich dazu sagen soll, ich habe noch gar nicht so richtig realisiert, was da gerade passiert ist.
Den gesamten Bericht zum Finale über 4x400 Meter Mixed lesen Sie auf leichtathletik.de
Fabian Heinle im Finale
Der Sprung ins Weitsprung-Finale am Montag glückte Fabian Heinle (VfB Stuttgart; 7,96 m). Verletzungsbedingt hatte Fabian Heinle eine schwierige Saison. Dem Stuttgarter ist es aber gelungen, rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt in Form zu kommen. Der Vize-Europameister landete im zweiten Versuch bei 7,96 Metern und erzielte damit Saisonbestleistung. Genau diese Weite war auch gefragt, um ins Finale am Montag (2. August) einzuziehen. Weitengleich schafften das auch der Chinese Huang Changzhou und der Finne Kristian Pulli. Gleich im ersten Versuch überboten die Medaillenkandidaten Juan Miguel Echevarria (Kuba; 8,50 m) und Miltiadis Tentoglou (Griechenland; 8,22 m) die geforderte Qualifikationsweite von 8,15 Metern. Weltmeister Tajay Gayle (Jamaika) zog sich eine Verletzung zu, sprang dann aber dennoch mit 8,14 Metern noch ins Finale.
Carolina Krafzik mit Bestzeit weiter
Es war der nächste überzeugende Auftritt von Carolina Krafzik: Die "Spätstarterin" vom VfL Sindelfingen ging gewohnt mutig an und rannte in einem Lauf, den keine Geringere als Weltmeisterin Dalilah Muhammad (USA; 53,97 sec) dominierte, auf einen starken zweiten Platz. Mit Bestzeit! In 54,72 Sekunden schraubte sie ihren Hausrekord der DM noch einmal um 17 Hundertstel nach unten. Ein lockerer Aufgalopp war der Vorlauf für die weiteren Favoritinnen, Weltrekordlerin Sydney McLaughlin (USA; 54,65 sec) und Femke Bol (Niederlande; 54,43 sec).
Ricarda Lobe zu früh ausgebremst
Der erste Start wurde zurückgeschossen, die Folge: eine gelbe Karte für Ricarda Lobe. Der zweite Start glückte, war aber nicht optimal. Dann kam die Mannheimerin zwar immer besser ins Rollen – blieb aber an der vorletzten Hürde leicht hängen und der Rhythmus und der Schwung waren dahin. Damit war die Aufholjagd jäh beendet und die Deutsche Meisterin kam nach 13,43 Sekunden auf Platz acht ein. Eine Kostprobe ihres Könnens gab schon im Vorlauf Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico), die schon nach 12,41 Sekunden im Ziel war..
Hier geht es zum weiteren Bericht der DLV-Athleten in den Vorrunden an Tag 2