Fünf DM-Titel – Krafzik stürmt nach Tokio
Insgesamt brachten die Titelkämpfe durchwachsene Leistungen. Wichtigste Erkenntnis aber: Die Leichtathletik ist auf dem Weg zurück. 4.000 Zuschauer an beiden Tagen brachten tolle Stimmung ins Stadion und für alle Beteiligten wieder „Leichtathletik-Feeling“.
Wirbelwind Carolina Krafzik lieferte über 400 Meter Hürden mit ihrem furiosen Lauf und ihrer Siegerzeit von 54,89 Sekunden einen der Höhepunkte: Olympianorm und die schnellste Zeit auf dieser Strecke seit 15 Jahren! „Mit Tokio geht ein Kindheitstraum von mir in Erfüllung“, freute sich die 24-Jährige angehende Grundschullehrerin aus Niefern-Öschelbronn. Sie ist die siebte Athletin, die der Sindelfinger Sprinttrainer Werner Späth zu Olympischen Spielen bringt.
Nicht minder glücklich war Constantin Preis. Nach einem taktisch klugen Rennen rollte er auf der Zielgeraden das Feld von hinten auf und holte sich wie Krafzik seinen dritten Titel in Serie. Mit 49,32 Sekunden blieb er nur 42 Hundertstel über der Olympianorm und gab ein Versprechen ab: „Die geforderte Norm von 48,90 Sekunden werde ich in den nächsten Rennen laufen“.
Hanna Klein beeindruckte mit einem tollen taktischen Rennen. 1.100 Meter lief sie im Feld, dann sicherte sie sich mit einem Tempolauf auf der letzten Runde in 60 Sekunden ihren siebten Titel über 1.500 Meter mit einer Zeit von 4:13,95 Minuten. Klein hat die Norm über 5.000 Meter bereits sicher, würde in Tokio aber gerne über 1.500 Meter starten.
Fabian Heinle kommt immer besser in Schuss. Mit 7,82 Meter wurde der Vize-Europameister zum vierten Mal deutscher Meister. „Ich hatte heute auf den Titel, aber auch auf die Norm geschielt“, sagte Heinle. Ein zu langsamer Anlauf verhinderte einen Sprung auf die Norm von 8,22 Meter.
Noch nicht die erhofften Weiten gab es bei den Frauen. Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo holte sich erwartungsgemäß zwar den Titel. Mit 6,62 Meter ist bei ihr der Knoten aber noch nicht geplatzt.
Deutscher Vizemeister wurde Christoph Kessler (LG Regio Karlsruhe) über 800 Meter. Mit 1:47,81 Minuten musste er sich nur knapp Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt, 1:47,62 Minuten) geschlagen geben. Ebenfalls Silber gab es über die Stadionrunde für Nadine Gonska von der MTG Mannheim. Sie kämpfte sich mit einem starken Finish hinter Corinna Schwab auf den zweiten Platz in 52,80 Sekunden.
Der Umstieg auf die 3.000 Meter-Hindernisstecke hat sich für Jens Mergenthaler (SV Winnenden) gelohnt. Mit persönlicher Bestleistung von 8:29,49 Minuten holte er sich die Bronzemedaille.
Passen mussten die Kugelstoßer Simon Bayer und Eric Maihöfer. Mit drei ungültigen Versuchen schieden die beiden Medaillenkandidaten nach dem Vorkampf aus.
Weitere Finalplatzierungen der baden-württembergischen Athletinnen und Athleten:
Platz 4 im Weitsprung der Frauen mit 6,35 Meter: Mikaelle Assani (LG Region Karlsruhe)
Platz 4 über 400 Meter Hürden der Frauen in 58,40 Sekunden: Annina Fahr (TuS Gottmadingen)
Platz 5 im Kugelstoßen der Männer mit 19,10 Meter: Tobias Dahm (VfL Sindelfingen)
Platz 5 über 200 Meter der Männer in 21,30 Sekunden: Patrick Domogala (MTG Mannheim)
Platz 5 über 400 Meter Hürden der Frauen in 58,66 Sekunden: Karoline Maria Sauer (TSV Gomaringen)
Platz 6 über 400 Meter Hürden der Frauen in 58,86 Sekunden: Melanie Böhm (LG Neckar-Enz)
Platz 6 im Hammerwurf der Frauen mit 62,32 Meter: Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg)
Platz 6 über 400 Meter der Frauen in 53,62 Sekunden: Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim)
Platz 6 im Weitsprung der Männer mit 7,34 Meter: Gianni Seeger (TSV Gomaringen)
Platz 6 über 1.500 Meter der Männer in 3:40,35 Minuten: Felix Wammetsberger (LG Region Karlsruhe)
Platz 7 über 800 Meter der Männer in 1:49.79 Minuten: Lorenz Herrmann (LG Region Karlsruhe)
Platz 7 im Kugelstoßen der Männer mit 18,93 Meter: Silas Ristl (SSV Ulm 1846)
Platz 7 über 200 Meter der Männer in 21,53 Sekunden: Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg)
Platz 7 über 200 Meter der Frauen in 23,73 Sekunden: Jessica-Bianca Wessoly (MTG Mannheim)
Platz 8 im Diskuswurf der Frauen mit 52,56 Meter: Leia Braunagel (SCL Heel Baden-Baden)
Platz 8 im Weitsprung der Männer mit 7,19 Meter: Max Kottmann (VfB Stuttgart 1893)
Platz 8 über 1.500 Meter der Männer 3:46,24 Minuten: Velten Schneider (VfL Sindelfingen)
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