DJM Rostock Tag 2: 5 Titel und 8 weitere Medaillen
Männliche Jugend U20
100 Meter: Silber für Heiko Gussmann
Heiko Gussmann (SCL Heel Baden-Baden) war mit der schnellsten Meldeleistung angereist, eine Medaille hatte der Baden-Badener also sicher im Blick. Doch im Halbfinale machte Leonard Horstmann aus Münster bereits mit 10,67 Sekunden überraschend auf sich aufmerksam und er sollte dann auch im Finale die Nase vorne behalten – er siegte in 10,72 Sekunden vor Heiko Gussmann in 10,80 Sekunden. U20-EM in Jerusalem mit Einzelstart über 100 und voraussichtlich Einsatz in der Staffel kann kommen!
800 Meter: Malik Skupin-Alfa: "Hintenraus Attacke"
„Das Rennen verlief genau nach Plan. Zuerst nicht ganz vorne und dann hinten raus Attacke“, beschrieb Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg) seine Renntaktik gegenüber leichtathletik.de. „Ich wollte mich nur gut platzieren–- Hauptsache Erster“, sagte er. Für die U20-EM gab er das Ziel Finale aus.
Männliche Jugend U18
400 Meter: Gero Andres Fischer wird Zweiter
Fabian Straberg (Recklinghäuser SC) konnte im Ziel gar nicht glauben, dass er gewonnen hatte, denn er war auf der Zielgeraden völlig eingebrochen. Er hatte seinen Vorsprung aber noch ins Ziel retten können – vor Gero Andres Fischer (MTG Mannheim; 49,39 sec), Maximilian Hehlert (LG Olympia Dortmund; 49,45 sec) kam auf Rang drei.
1.500 Meter: Yannick Graf wird belohnt
„Finale“ war das Ziel, das Yannick noch bei den BW Leichtathletik Jugend Finals ausgegeben hatte. Insgeheim hatte er wohl auf mehr spekuliert, denn kaum ging das Finale los, preschte der Gomaringer nach vorne und gab das Tempo an. Von vorne bestimmte er das Rennen und ließ keinen vorbei, bis zur letzten Runde. Da übernahm dann auf der Gegengeraden Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Yannick Graf aber wurde für seine Initiative mit Silber und einer neuen Bestleistung von 3:56,12 Minuten belohnt.
Hammerwurf: Bronze für Luis Koch
Luis Koch (MTG Mannheim) schaffte es mit 63,83 Meter auf den dritten Platz.
Weibliche Jugend U20
800 Meter: Helena Schenk holt Bronze
2:07,72 Minuten führten Jana Becker, die im Übrigen auch in diesem Jahr noch der U18 angehört, zum souveränen Sieg vor Hannah Odendahl (2:08,94 min) und Helena Schenk (TSG Bruchsal; 2:09,21 min). (svs/la.de)
3.000 Meter: Kira Weis' Plan geht auf
Kira Weis hatte einen Plan. Die Läuferin des KSG Gerlingen wusste genau, wie sie ihr 3.000-Meter-Rennen angehen wollte: "Von Anfang an auf die Tube drücken", formulierte sie selbst im Anschluss ihre Marschroute. Und das setzte sie, gemeinsam mit einigen weiteren Läuferinnen, darunter Sofia Benfares (LC Rehlingen), Linda Meier (LAC Passau), Carolina Schäfer (TG Schwalbach) und die Hindernis-Meisterin Adia Budde (TSV Altenholz), in die Tat um. Das Ziel der Baden-Württembergerin: es nicht auf einen Spurt ankommen zu lassen, liegen ihre Stärken doch eher auf den längeren Strecken. Bereits im Mai hatte sie bei den Deutschen Langstrecken-Meisterschaften in Mittweida über 5.000 Meter triumphiert.
Das glückte: Verfolgerin um Verfolgerin konnte Kira Weis abschütteln, bis nur noch Sofia Benfares an ihren Fersen heftete. Und auch die Kräfte der Rehlingerin schwanden nach und nach, sodass die Gerlingerin in 9:06,79 Minuten ungefährdet zu Gold laufen konnte. Eine deutliche Verbesserung ihrer eigenen deutschen Jahresbestleistung, die bis dahin bei 9:09,94 Minuten stand. Zweite wurde in 9:16,64 Minuten Sofia Benfares, die sich auf der Zielgeraden noch gegen den Angriff von Linda Meier (9:17,01 min) wehren konnte. (svs/la.de)
Hochsprung: Johanna Göring geht auf Nummer sicher
Sie hatte bereits 1,80 Meter gemeistert, den deutschen Meistertitel damit abgesichert. Trotzdem probierte sich Johanna Göring im Anschluss noch an 1,84 Metern. Immerhin war es für die Hochspringerin vom SV Salamander Kornwestheim der erste Wettkampf nach einer Verletzungspause und der erste, den sie wieder aus langem Anlauf bestritt. Doch pünktlich zur neuen Höhe begann es wie aus Kübeln zu regnen. Grund genug für die U18-Vize-Europameisterin, auf ihren letzten Versuch zu verzichten. "Das Verletzungsrisiko ist bei Regen einfach viel größer."
Trotzdem blickt die 18-Jährige, die gerade ihr Abitur absolviert hat, der U20-EM in Jerusalem optimistisch entgegen: "Ich habe ja noch zwei Wochen Zeit und in Jerusalem regnet es bestimmt nicht." Auch im Vorjahr war der Qualifikationswettkampf nicht optimal ausgefallen, bevor sie bei der U18-EM ihre beste Saisonleistung ablieferte. In dieser Saison hat sie trotz Abiturstress bereits je einen Wettkampf mit einer Höhe von 1,90 und 1,91 Metern beendet. Die Schleimbeutelentzündung, die sie zu einigen Wochen Wettkampfpause gezwungen hatte, ist vollständig ausgestanden: "Mir tut gar nichts mehr weh, ich fühle mich fit."
Platz zwei und drei machten die beiden 1,78-Meter-Springerinnen unter sich aus. Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck), bis zu dieser Höhe fehlerfrei, belegte wie in der Hallensaison den Silberrang, für Maike Haiduk (LG Neumünster) gab's Bronze. (svs/la.de)
Stabhochsprung: Tamineh Steinmeyer wird Dritte
Allein im Wettkampf, ließ Chiara Sistermann 4,20 Meter auflegen. Mit einer Saisonbestmarke von 4,31 Metern wäre diese Höhe unter normalen Umständen im Bereich des Möglichen gewesen. Doch über das Rostocker Leichtathletikstadion ergoss sich ein heftiger Schauer, weshalb sie auf ihren letzten Sprung verzichtete. "Ich wollte vor der U20-EM kein Verletzungsrisiko eingehen", erklärte die Deutsche U20-Meisterin diesen Schritt. "Ich musste ja nichts mehr beweisen." Als europäische Jahresbeste freut sich die Bayerin auf die Titelkämpfe in Israel: "Eine Medaille wäre schön."
Bronze holte sich mit 3,80 Metern Tamineh Steinmeyer (WGL Schwäbisch Hall), die davon profitierte, bis zu ihrer Tagesbesthöhe fehlerfrei geblieben zu sein. Fehlversuche bei niedrigen Höhen kosteten Mathilda Hoffmeister (SV electronic Hohen Neuendorf), die ihre Bestleistung um zehn Zentimeter auf eben diese 3,80 Meter steigerte, die Medaille. (svs/la.de)
Weibliche Jugend U18
3.000 Meter: Julia Ehrle läuft mutig zu Gold
Mit noch nicht ganz 16 Jahren ist sie die jüngste Titelträgerin der Deutschen Meisterschaften: Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald). Die Dritte der Deutschen Berglauf-Meisterschaften hält mit 9:27,46 Minuten die deutsche Jahresbestleistung ihrer Altersklasse. In Rostock lief sie zunächst in einer vierköpfigen Führungsgruppe mit, der auch Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) angehörte. Drei Runden vor dem Ziel drückte Julia Ehrle schließlich aufs Tempo und konnte das Spitzen-Quartett sprengen. Anfangs konnte einzig Franziska Drexler noch folgen. Dann jedoch musste auch sie abreißen lassen.
In 9:40,20 Minuten sicherte sich Julia Ehrle Gold, Franziska Drexler ergatterte Silber (9:46,72 min), Bronze gab's für die Sindelfingerin Emily Junginger (9:54,27 min). Die drei Medaillengewinnerinnen waren die Einzigen, die unter zehn Minuten blieben.
"Es war ein sehr schönes Rennen", fand Julia Ehrle. "Wie ich gelaufen bin, war eher spontan und hat sich aus dem Rennverlauf ergeben. Ich wollte eigentlich erstmal abwarten, was die anderen machen." Die 15-Jährige liebt sowohl den Berglauf als auch die Bahnrennen. "Ich mag die Abwechslung", erklärte sie. "Am schönsten ist es doch, wenn man nicht immer das Gleiche macht. Und solange beides gut klappt, mache ich auch weiterhin beides." Die Fotos der strahlenden Siegerin mit ihrer Medaille schoss nach der Ehrung Bruder Lukas Ehrle, der amtierende Deutsche Berglauf-Meister. (svs/la.de)
Hochsprung: Leonie Kroter mit weißer Weste bis 1,71 Meter
Nach der Höhe von 1,74 Meter stand fest: Die Deutsche U18-Meisterin im Hochsprung trägt den ersten Vornamen Anna. Denn zu diesem Zeitpunkt befanden sich nur noch Anna Elisabeth Ehlers (TSV Glücksburg 09) und Anna Amalia Riechel (LG Ohra Energie) im Wettkampf. Dann jedoch floppte Anna Elisabeth Ehlers im ersten Versuch über 1,77 Meter, zugleich eine Steigerung ihrer Bestmarke um einen Zentimeter. Anna Amalia Riechel konnte diese Höhe nicht mehr meistern, sie beendete den Wettkampf auf dem Silberrang.
Bronze machten drei Springerinnen, die alle 1,71 Meter überquert hatten, unter sich aus. Ihre weiße Weste bis 1,68 Meter machte sich für Leonie Kroter (DJK SG Wasseralfingen) bezahlt, sie kletterte als Dritte aufs Podium. (svs/la.de)
Weitsprung: Zehn Zentimeter zwischen Gold und Blech
Die ganz großen Weiten gab's im Regen von Rostock am Samstag nicht. Dafür einen spannenden Wettkampf, in dem letztlich nur zehn Zentimeter den Unterschied zwischen Gold und Rang vier ausmachten. In einem engen Wettkampf setzte sich Alisa Müller (LG Ortenau Nord) mit 5,84 Metern durch. Sie hatte seit dem zweiten Versuch in Führung gelegen und kam mit ihrem besten Sprung bis auf einen Zentimeter an ihre Bestmarke heran. In Runde sechs schob sich Caroline Freitag (SV Halle) mit 5,78 Metern noch auf den Silberrang.
Bronze durfte sich Lena Anochili (TSV Eintracht Hittfeld; 5,75 m) umhängen, die ihren dritten Platz im letzten Durchgang um ein Haar noch verloren hätte: Die zweite Hallenserin Charlotte Zeigermann sprang bis auf einen Zentimeter an die Medaillenweite heran, musste sich jedoch mit Platz vier begnügen, wenngleich auch sie nur zehn Zentimeter hinter der Siegerin lag. Die Jahresbeste Nelly Sohn (LG Staufen), die wie auch Caroline Freitag bereits an den sechs Metern gekratzt hat, wurde mit 5,63 Metern Sechste. (svs/la.de)
Hammerwurf: Luise Herrmann holt Silber
Nach einem ungültigen Wurf im ersten Durchgang ließ Clara Hegemann (LG Stadtwerke München) ihren Hammer im zweiten Versuch auf 60,70 Meter segeln. Die einzige Werferin, die diese Weite noch überbieten konnte, war die Münchnerin selbst – und das gleich mehrmals. Ihr letzter Wurf ging bis auf 64,44 Meter und damit fast heran an ihren Hausrekord (64,66 m), den sie im Februar bei den Deutschen Winterwurf-Meisterschaften aufgestellt hatte.
Noch bis kommendes Wochenende ist die Münchnerin, die erst Mitte Juli ihren 16. Geburtstag gefeiert hat und damit zu den jüngsten Siegerinnen der Jugend-DM zählen dürfte, zugleich amtierende Deutsche U16- und U18-Meisterin. Silber ging in Person von Luise Herrmann (58,51 m) an den VfL Sindelfingen, Bronze mit 58,01 Meter an Heike Schwitters (Fortuna Wirdum). (svs/la.de)