DHM Tag zwei: fünf mal Gold geht nach Baden-Württemberg
Überaus erfreulich aus baden-württembergischer Sicht: drei der fünf Titel gingen an Nachwuchsathleten, die sich bei den Aktiven zum ersten Mal ganz nach vorne schieben konnten.
Für eine faustdicke Überraschung sorgte eine junge Athletin mit einem großen Namen. Einen Tag nach ihrem 18. Geburtstag wurde Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) in persönlicher Bestzeit von 2:03,71 Minuten erstmals Deutsche Hallenmeisterin über 800 Meter. „Ich wollte mutig laufen, meine Mutter sagte mir: du kannst das“, erzählte sie nach dem Rennen. Dabei konnte die U18-Europameisterin über 2.000 Meter Hindernis der Schnellsten 800 Meter-Läuferin dieses Winters, Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweile; 2:04,39 min) auf und davonlaufen. Am Ende fehlten 34 Hundertstel zum deutschen U20-Hallenrekord von Konstanze Klosterhalfen. Bronze ging in diesem Rennen in 2:06,06 Minuten an Laura Wilhelm von der LAV Stadtwerke Tübingen.
Über seinen ersten DM-Titel konnte sich Weitspringer Simon Batz (MTG Mannheim) freuen. Mit 7.86 Meter blieb der 20-Jährige nur fünf Zentimeter unter seiner Bestleistung. Der Wechsel von der LG Landkreis Kelheim nach Mannheim zu Sebastian Bayer hat sich für den letztjährigen deutschen U23-Meister gelohnt. „Es gibt aber noch einiges zu tun“, meinte der Bayer.
Bei den Männer konnte Robin Ganter von der MTG Mannheim seinen zweiten Coup landen. Nach der Silbermedaille am Samstag über 60 Meter gab es am Sonntag für den 21-jährigen sogar Gold über 200 Meter. Mit neuer Bestzeit von 21,19 Sekunden und zwei Medaillen im Gepäck fährt er zufrieden nach Hause. „Der Titel tut natürlich gut und gibt mir Rückenwind für den Sommer“. Da soll dann nochmals ein Leistungssprung kommen, kündigte Ganter an.
„Es ist doch schön, wenn man nach drei Jahren Pause zurückkommen und dann deutsche Meisterin werden kann“, sagte Anjuli Knäsche von der LG Leinfelden- Echterdingen. Mit 4,45 Meter ist es der zweite DM-Titel für die 29-Jährige. Leistungssportlerin und Cheftrainerin in ihrem Verein, das ist ungewöhnlich in der deutschen Leichtathletik. Das nächste Ziel für die derzeitige Nummer eins unter Deutschlands Stabartistinnen: die Hallen-Europameisterschaften im März in Istanbul.
Den Weitsprungwettbewerb dominierte erwartungsgemäß Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz. Die Olympiasiegerin holte sich in Dortmund ihren sechsten deutschen Hallentitel in Folge und dies mit der passenden Weite: 6,66 Meter. "Für die ganz großen Weiten hat es heute nicht ganz gereicht, weil es an Kleinigkeiten gefehlt hat. Das ist absolutes Feintuning", erklärte sie anschließend. "Als Nächstes starte ich bei der Hallen-EM in Istanbul. Einen internationalen Titel unter dem Hallendach habe ich noch nicht, den würde ich mir gerne noch holen. Das wird nicht einfach werden, aber ich freue mich darauf." Mikaelle Assani vom SCL Heel Baden-Baden, die vor einer Woche noch mit einer Weite von 6,70 Metern das Dortmunder Hallen-Meeting gewann, wurde mit 6,41 Metern Dritte.
Nicht ganz zufrieden war dagegen Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen). Die Titelverteidigerin über 200 Meter holte in 23,68 Sekunden die Silbermedaille. „Mir hat nach einigen krankheitsbedingten Ausfällen im Training hinten raus die Spritzigkeit gefehlt“, sagte die Lehramtsstudentin (Mathe und Bio).
Mit einer starken Vorstellung und großer Spurtstärke auf den letzten 50 Metern holte sich Freiluftmeister Tim Holzapfel (Unterländer LG) über 800 Meter in 1:51,43 Sekunden die Silbermedaille. „Ich hatte hinten raus noch einiges drauf“, freut sich Holzapfel über seinen neuerlichen Coup. Platz drei ging an Adrian Engstler vom TV Villingen; der mit 1:51,46 Minuten nur drei Hundertstel hinter Holzapfel zurücklag.
Abiturientin Johanna Göring (Salamander Kornwestheim) gewann bei ihrem ersten Start in der Aktivenklasse im Hochsprung mit 1.86 Meter ebenfalls die Silbermedaille. „Die U20-EM in Jerusalem wird in dieser Saison mein Ziel sein“ sagte die 1.85 Meter große Athletin. Vizemeisterin wurde auch Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg) über 400 Meter, die Stuttgarter Mathe- und Sportstudentin steigert sich über die zwei Hallenrunden um fast eine Sekunde auf 52,99 Sekunden.
Über 1.500 Meter dominierte der Deutsch-Amerikaner Amos Bartelsmeyer, der nach einem verhaltenen Rennverlauf auf den letzten beiden Runden der Konkurrenz davonzog. Hinter ihm wurde es eng: Christoph Kessler von der LG Region Karlsruhe rang kurz vor der Ziellinie noch den Düsseldorfer Maximilian Thorwirth in 3:48,21 Minuten nieder und gewann damit die Silbemedaille..
Den Schlusspunkt unter die 70. Deutschen Hallenmeisterschaften setzten einmal mehr die Staffeln über 4x200 Meter. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen stellte die LG Stadtwerke München das schnellste Quartett; in beiden Wettbewerben ging aber eine Medaille nach Baden-Württemberg. Bei den Männern holten sich Robin Ganter, Patrick Domogala, Timo Lange und Jonas Kriesamer mit der zweitbesten Zeit von 1:26,27 Minuten für die MTG Mannheim die Silbermedaille und bei den Frauen gab es für die Sprinterinnen des VfL Sindelfingen Jessica-Bianca Wessolly, Pia Ringhoffer, Lisa Sophie Hartmann und Melanie Böhm in 1:36,43 Minuten Bronze.
>> Zu den Ergebnissen der Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund
Die Finalplatzierungen der Athletinnen und Athleten aus Baden-Württemberg
Gold | ||
Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) | 800 Meter Frauen | 2:03,71 Minuten |
Anjuli Knäsche (LG Leinfelden-Echterdingen) | Stabhochsprung Frauen | 4,45 Meter |
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) | Weitsprung Frauen | 6,66 Meter |
Robin Ganter (MTG Mannheim) | 200 Meter Männer | 21,19 Sekunden |
Simon Batz (MTG Mannheim) | Weitsprung Männer | 7,86 Meter |
Simon Bayer (VfL Sindelfingen) | Kugelstoßen Männer | 20,20 Meter |
Silber | ||
Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) | 200 Meter Frauen | 23,68 Sekunden |
Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg) | 400 Meter Frauen | 52,99 Sekunden |
Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) | 3.000 Meter Frauen | 8:36,83 Minuten |
Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim) | Hochsprung Frauen | 1,86 Meter |
Robin Ganter (MTG Mannheim) | 60 Meter Männer | 6,65 Sekunden |
Tim Holzapfel (Unterländer LG) | 800 Meter Männer | 1:51,43 Minuten |
Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) | 1.500 Meter Männer | 3:48,21 Minuten |
MTG Mannheim | 4x200 Meter Männer | 1:26,27 Minuten |
Bronze | ||
Laura Wilhelm (LAV Stadtwerke Tübingen) | 800 Meter Frauen | 2:06,06 Minuten |
VfL Sindelfingen | 4x200 Meter Frauen | 1:36,43 Minuten |
Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) | Weitsprung Frauen | 6,41 Meter |
Philipp Corucle (VfB Stuttgart 1893) | 60 Meter Männer | 6,66 Sekunden |
Adrian Engstler (TV Villingen) | 800 Meter Männer | 1:51,46 Minuten |
Velten Schneider (VfL Sindelfingen) | 3.000 Meter Männer | 8:04,70 Minuten |
Silas Ristl (LAC Essingen) | Kugelstoßen Männer | 19,31 Meter |
4. Platz | ||
Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) | Kugelstoßen Frauen | 17,53 Meter |
Yannick Spissinger (MTG Mannheim) | 60 Meter Hürden Männer | 7,85 Sekunden |
Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) | Kugelsoßen Männer | 19,16 Meter |
5. Platz | ||
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) | 60 Meter Frauen | 7,37 Sekunden |
Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen) | 3.000 Meter Männer | 9:11,13 Minuten |
Felix Kunstein (MTG Mannheim) | 60 Meter Männer | 6,76 Sekunden |
Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald) | 1.500 Meter Männer | 3:48,79 Minuten |
Tim Assmann (TV Villingen) | 3.000 Meter Männer | 8:09,64 Minuten |
Fabian Heinle (VfB Stuttgart 1893) | Weitsprung Männer | 7,63 Meter |
6. Platz | ||
Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) | 400 Meter Frauen | 55,03 Sekunden |
Lea Riedel (VfL Sindelfingen) | Kugelstoßen Frauen | 16,79 Meter |
7. Platz | ||
Nina Ndubuisi (SG Schorndorf) | Kugelstoßen Frauen | 16,78 Meter |
Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) | 1.500 Meter Männer | 3:50,34 Minuten |
Tizian Lauria (VfL Sindelfingen) | Kugelstoßen Männer | 18,77 Meter |
8. Platz | ||
Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe) | 1.500 Meter Frauen | 4:26,58 Minuten |
Fehintola Oladejo (MTG Mannheim) | Dreisprung Frauen | 12,68 Meter |
LG Region Karlsruhe | 4x200 Meter Männer | 1:30,54 Minuten |