Wolfgang Beck beim SSV Ulm 1846 verabschiedet
Viele Ulmer Erfolge und jede Menge Großveranstaltungen im Donaustadion sind untrennbar mit seinem Namen verknüpft: Wolfgang Beck leitete jahrzehntelang die Geschicke in der Leichtathletik-Abteilung des SSV Ulm 1846, erst als Cheftrainer, dann als Abteilungsleiter. Das Wort Ruhestand – ein Fremdwort für den umtriebigen Macher, auch nach seinem Eintritt ins Rentenalter 2012. „Wolfgang Beck gehört zur Ulmer Leichtathletik wie das Münster zur Stadt“, titelte noch vor einem Jahr die Schwäbische Zeitung. Am Freitag endete diese Ära: Bei der Mitgliederversammlung seines Vereins wurde der 75-Jährige emotional verabschiedet.
Langjährige Wegbegleiter nutzten den Anlass, um sich bei Wolfgang Beck zu bedanken. Darunter viele seiner ehemaligen Athletinnen und Athleten, zu denen auch die Olympia- und WM-Teilnehmer Ralf Leberer (110 m Hürden), Michael Kohnle und Arthur Abele (Zehnkampf) zählen oder die letzte Athletin, die unter Becks Anleitung den Sprung in die Nationalmannschaft schaffte: Stabhochspringerin Stefanie Berndorfer (geb. Dauber).
„So machen wir’s!“
„Trainer. Begeisterer – Respektperson. Erzieher. Vorbild – Motivator. Antreiber. Tröster – Vaterfigur. Bezugsperson – Möglichmacher – Wertevermittler – Freundschaft.“ Einer von zwei neuen Abteilungsleiters des Vereins, Florian Wacker – der einst im Alter von zehn Jahren sein erstes Training unter Wolfgang Beck absolviert hatte und sich später mit dem Stab über 5,50 Meter schwang – fand in seiner Rede zum Abschied viele eindrucksvolle Worte, die die vielseitigen Rollen des Ulmers treffend beschrieben. „Du hast halt gesagt: So machen wir’s! Und dann hast du darum gekämpft.“
Gekämpft für seine Athletinnen und Athleten. Und dafür, die Leichtathletik in Ulm auch auf die nationale Bühne zu holen. So war Wolfgang Beck auch für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) bei der Ausrichtung vieler Deutscher Meisterschaften der Aktiven und zuletzt der Jugend U20/U18 im Ulmer Donaustadion ein wichtiger Partner und Kopf zahlreicher Organisationskomitees. Die beliebte Cafeteria am Aufwärmplatz auf der Rückseite des Stadions, viele Jahre geleitet von Wolfgang Becks Ehefrau Christiane, wurde am Freitag standesgemäß umgetauft in „Café Beck“.
Verabschiedung von Leistungsträgern
„Für mich ist es wichtig, ein Team zu haben. Ohne ein Team kann ich nicht erfolgreich sein. Dafür seid ihr da. Und ihr seid nicht nur Kreisklasse. Ihr seid deutsche Spitzenklasse“, bedankte sich Wolfgang Beck bei seinem SSV-Team und bezog dabei explizit auch den Hauptverein mit ein sowie die Stadt Ulm, von der die Leichtathleten in der Donaustadt eine große Unterstützung erfahren.
Für alle jene, die jetzt am Ruder sind – neben Florian Wacker übernimmt zudem Urs Laubender die Aufgabe als Abteilungsleiter – wird es auch darum gehen, mit einer neuen Generation an alte Erfolge und Highlights anzuknüpfen. Denn gemeinsam mit Wolfgang Beck wurden auch drei weitere Aushängeschilder des Vereins verabschiedet: Zehnkampf-Europameister Arthur Abele, der Dritte der Hallen-WM im Siebenkampf Mathias Brugger und die EM-Teilnehmerin von 2018 im Stabhochsprung Stefanie Berndorfer.