WLV Kongress Wettkampf & Leistung: Mit Kraft und Schnelligkeit in die Saison 2018

Über 70 Trainer/innen hatten sich im Sportrestaurant im Neckarpark bereits am Vormittag eingefunden, um in großer Runde den Vorträgen von Leistungssportdirektor Sven Rees sowie Teamleiter Wurf Lutz Klemm aufmerksam zu folgen.

Sven Rees erläuterte zunächst die neuen Strukturen des Leistungssports, da sich hier in den letzten Monaten durch die Reformen beim DOSB und LSV zahlreiche Änderungen ergeben haben. Speziell im Bereich der Kadereinteilung sowie der Geldmittelverteilung ergeben sich hier wesentliche Änderungen, die zum Teil bereits Gültigkeit haben oder in naher Zukunft zum Tragen kommen werden. Rees ermutigte alle Anwesenden, dass die Neuerungen zwar an mancher Stelle gewöhnungsbedürftig sind, jedoch auch viele positive Chancen und Perspektiven für die Leichtathletik Baden-Württemberg mit sich bringen werden.

Lutz Klemm - Landestrainer Diskus und Hammer sowie Teamleiter Wurf - zeigte auf, dass bereits vor Jahrzehnten in der Literatur gefordert wurde, das Training vielseitig und mit zahlreichen Varianten zu gestalten. Im Besonderen nahm er Bezug auf das Krafttraining und erklärte mit Unterstützung von vielen Grafiken, Trainingsplänen und Videos, warum eine Variation im Krafttraining von so großer Bedeutung ist und gab den anwesenden Trainer/innen neue Anregungen für ihr Vereinstraining mit auf den Weg.

Sven Rees, der nicht nur Leistungssportdirektor ist sondern auch den Landeskader Hürdensprint weiblich betreut, referierte im Anschluss zum Thema "Schnelligkeit als Motor der Leichtathletik". In seinem Vortrag erläuterte Rees in seiner wortgewandten Art, welche Formen von Schnelligkeit es gibt und auf welche Besonderheiten im Schnelligkeitstraining geachtet werden muss.

Nach dem reichhaltigen Mittagessen im Sportrestaurant im Neckarpark wurde der WLV Kongress Wettkampf & Leistung in der Molly-Schauffele Halle fortgesetzt. Hier gab es für die Teilnehmer/innen nun verschiedene Wahlmöglichkeiten: Artur Hoppe (Nachwuchslandestrainer Wurf) brachte das Thema "Langhanteltraining" näher. Er hielt hierbei Unterstützung von Olympiateilnehmerin im Kugelstoßen Lena Urbaniak (LG Filstal), die die Übungen zur Hinführung an das Langhanteltraining in Perfektion vorführte.

Florian Bauder (Landestrainer Mehrkampf und Physiotherapeut am OSP Stuttgart) legten den Fokus auf das Krafttraining im Sinne der Prävention. Zusammen mit Mehrkämpfer Niklas Meier (LG Filder) demonstrierte er verschiedenste Übungen zur Stabilisation und Kräftigung. Zum Einsatz kamen hierbei Slingtrainer, Wackelbretter, Gummibänder und vieles mehr.

Den dritten Workshop gestaltete der Landestrainer Sprung Steffen Hertel zum Thema "Sprung-Krafttraining". In einem kurzen Theorieteil verwies er auf die verschiedenen Veröffentlichungen des Sprung-Teams der Leichtathletik Baden-Württemberg zum Thema Krafttraining sowie auch zu den Mehrfachsprüngen. Im Praxisteil zeigten die Nachwuchstalente Sharon Enow (LAV Stadtwerke Tübingen) und Mara Neiningen (TG Schwenningen) zahlreiche Sprungübungen, die die anwesenden Trainer/innen mit großem Interesse verfolgten.

Nach einer kurzen Verschnaufpause bei Kaffee und süßen Stückchen ging es in den zweiten Workshopblock am Nachmittag. Hierbei wurden disziplinspezifische Inhalte aus dem Bereich des Kraft- und Schnelligkeitstrainings von den Landestrainern vorgestellt. Die Kongress-Teilnehmer/innen hatten hierbei fünf verschiedene Disziplinblöcke zur Auswahl: Die Lauftrainer um Landestrainer Jens Boyde starteten mit einem kurzen Theorie-Teil bevor dann mehrere Kaderathleten ein Schnelligkeitstraining durch die Lichtschranken durchführten. Im anschließenden Kraftausdauer-Zirkel durften auch die interessierten Trainer/innen selbst mitmachen und die verschiedenen Übungen ausprobieren.

Lutz Klemm und Artur Hoppe knüpften an den Kraft-Vortrag vom Vormittag an und demonstrierten eine Vielzahl an Trainingsübungen, die mit einfachsten Mitteln auch im Vereinstraining umsetzbar sind. Neben Lena Urbaniak waren sich auch U20-Weltmeisterin Alina Kenzel sowie Top-Kugelstoßer Simon Bayer nicht zu schade jede Übung den wissbegierigen Trainer/innen vorzuzeigen.

Dass ein guter Stabhochspringer auch vielseitig Turnen können muss machte Verbandstrainer Ralf Bender in seinem Workshop allen Teilnehmer/innen klar. Mit Unterstützung von zwei talentierten Stabhochspringerinnen aus Benders Trainingsgruppe in Karlsruhe wurden verschiedenste Turnübungen an Barren, Reck, Ringe und Boden vorgezeigt, die für einen guten Stabhochspringer unerlässlich sind.

Die größte Gruppe von Trainer/innen bildete sich um Landestrainer Hürde Marlon Odom. In seiner gewohnt sympathischen und emotionalen Art legte auch er zunächst den Schwerpunkt auf spezielle Kräftigungsübungen und ging dann über in das Schnelligkeitstraining. Mit Sprinter Milo Skupin-Alfa sowie Hürdenläufer Stefan Volzer waren auch hier zwei der besten Athleten ihrer Disziplin dabei, um die unzähligen Übungen zu demonstrieren.

Nicht schlecht staunten die Sprungtrainer/innen, als neben Steffen Hertel plötzlich noch Brigitte Kurschilgen sowie Tamas Kiss als leitende Bundestrainer im Bereich Hochsprung referierten und der Großteil der Hochspringer/innen des A- und B-Kaders die Praxisübungen vorzeigten. Der DLV-Kader hatte an diesem Wochenende ebenfalls in der Molly-Schauffele Halle einen Kaderlehrgang und es war eine tolle Sache, dass Marie-Laurence Jungfleisch, Eike Onnen, Falk Wendrich, David Nopper und viele mehr bereit waren im WLV Kongress Wettkampf & Leistung mitzuwirken. Auch die anwesenden Heimtrainer/innen der Bundeskaderathlet/innen zeigten großes Interesse an diesem neuartigen Fortbildungsformat des WLV Kongresses Wettkampf & Leistung und bestätigten, dass sie sich in ihren Landesverbänden ein solches Fortbildungsangebot wünschen würden.

Beim gemeinsamen Abschluss mit allen Kongressteilnehmer/innen bedankte sich Sven Rees bei der WLV-Geschäftsstelle für die großartige Vorbereitung sowie bei seinen Landestrainern für die tollen Workshops als er in zufriedene Gesichter der Anwesenden blickte.

Nachdem nun der <link http: www.wlv-sport.de home news details detail external-link-new-window>WLV Kongress Jugend & Förderung (28.10.2017) und der WLV Kongress Wettkampf & Leistung auf so große Resonanz mit jeweils über 70 Teilnehmer/innen gestoßen sind, hat sich bereits im ersten Jahr der neuen Kongressreihe des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes gezeigt, dass dies der richtige Weg in die Zukunft für attraktive Fortbildungslehrgänge auch im Bereich Wettkampfsport ist.

Der letzte Kongress im Jahr 2017 ist der <link internal-link internal link in current>WLV Nikolauslehrgang Kinder & Entwicklung am 02. Dezember 2017 in Schwäbisch Gmünd, für den bereits jetzt schon über 90 Anmeldungen vorliegen.

Einen Überblick über die neue Kongressreihe des WLV finden Sie <link internal-link internal link in current>hier.