WLV gestaltet Lehrerfortbildung zu den Bundesjugendspielen
Unter dem Titel "Spiel-, Übungs-, Umsetzungsmöglichkeiten der Bundesjugendspiele aufgezeigt am Beispiel Leichtathletik" war es eine Premiere für den WLV, dass eine landesweit ausgeschriebene Lehrerfortbildung in Eigenregie durchgeführt werden durfte. WLV Bildungsreferent Rene Stauß und WLV Wettkampfreferent Markus Reichle waren federführend an der Planung und Durchführung der Fortbildung beteiligt. Unterstützung erhielten sie von Birgitta Grimaldi, die im WLV Lehrteam Kinderleichtathletik sehr engagiert ist und von Nachwuchslandestrainerin Jennifer Hartmann.
Zum Auftakt wurden die Grundlagen der Bundesjugendspiele und die Unterschiede zwischen "Wettkampf" und "Wettbewerb" dargelegt. Im Hinblick auf die Kinderleichtathletik und die pädagogischen Perspektiven, die sich auch aus dem Bildungsplan ergeben, plädierten Reichle und Stauß für die Durchführung des Wettbewerbs im Bereich der Bundesjugendspiele Leichtathletik.
In der anschließenden Praxiseinheit ging es darum, aus den Bereichen "schnell laufen", "weit/hoch springen", "weit werfen/stoßen" und "ausdauernd laufen" verschiedene Übungen (in der Wettkampfleichtathletik als "Disziplin" bezeichnet) aufzubauen und auszuprobieren. Hierbei wurden u.a. der Wendesprint mit Hindernissen getestet aber auch der Zonenweitsprung und der Fensterwurf. Als Ausdauer-Übung wurde ein kleiner Hallen-Crosslauf gemeinsam entwickelt und durchlaufen.
Die darauffolgenden Inhalte der Fortbildung zielten darauf ab, die Schülerinnen und Schüler auf die Übungen der Bundesjugendspiele vorzubereiten. Den ersten Block zum ausdauernden Laufen gestaltete Birgitta Grimaldi, die viele motivierende Spielformen vorstellte, um Kinder ausdauernd in Bewegung zu halten. Unter anderem wurden Abwandlungen von "Mensch ärgere Dich nicht" sowie "UNO" gespielt. Ein Highlight zum Schluss dieser Praxiseinheit war ein Mannschaftswettbewerb, der daraus bestand möglichst viele sog. Kappla-Steine zu sammeln und daraus einen möglichst hohen Turm zu bauen. Das Siegerteam konnte am Ende einen stolzen 1,75m hohen Turm präsentieren.
Zum Abschluss des ersten Tages stellte Markus Reichle das onlinebasierte Auswertungstool der Bundesjugendspiele vor und gab Tipps und Tricks an die Hand, wie die Bundesjugendspiele schnell und einfach ausgewertet werden können.
Der zweite Tag startete bereits um 08:15Uhr mit dem Thema schnelles Laufen und unzähligen kleinen Spiel- und Wettbewerbsformen, um das Reagieren, Beschleunigen sowie auch das überlaufen von Hindernissen zu schulen.
Der zweite Abschnitt beschäftigte sich mit dem Werfen. Hier zeigte der ehemalige 8.000 Punkte Zehnkämpfer Rene Stauß auf, wie man mit einfachen Materialien wie beispielsweise Papiertaschentüchern oder auch Wurfstäben aus Zeitschriften passende und motivierende Wurfgeräte bereitstellen kann. Nach hinführenden Übungen wie "Schnellballschlacht" und der "Wurfbude" gab es auch vom erfahrenen Wurftrainer Markus Reichle, der u.a. momentan Olympiakugelstoßer Tobias Dahm und Para-Weltmeister Matthias Mester betreut, hilfreiche Anregungen zur Hinführung an ein grundlegendes Technikleitbild zum Schlagwurf.
Die letzte praktische Einheit gestaltete Nachwuchslandestrainerin Jennifer Hartmann zum Springen. Sie zeigte den Lehrkräften auf, wie man systematisch mit kleinen Sprüngen aber auch koordinativen, mobilisierenden und kräftigenden Übungen an die großen Sprünge hinführen kann.
Das Feedback zur Fortbildung fiel sehr positiv aus und zahlreiche Lehrkräfte bestätigten, dass die gezeigten Spiel- und Übungsformen eine große Unterstützung für ihre Unterrichtsplanung darstellen. Auch die Bundesjugendspiele in Form des Wettbewerbs soll nach und nach an den Schulen eingeführt werden.
Ein großer Dank gilt dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), dass der WLV diese Chance nutzen durfte und auch bereits für April 2020 diese Fortbildung erneut geplant werden darf.
Infos zu den Bundesjugendspielen finden Sie unter <link http: www.bundesjugendspiele.de>www.bundesjugendspiele.de