Vorschau auf Hallen-DM
„Für die Deutsche Leichtathletik ist die Hallen-DM in Dortmund am Wochenende eine wichtige Standortbestimmung auf dem Weg nach Tokio“, sagte DLV-Chefbundestrainerin Annett Stein in einem Pressegespräch zwei Tage vor dem Start wie leichtathletik.de berichtete. Die Titelkämpfe sind gleichzeitig die letzte Möglichkeit, sich für die Hallen-EM in Torun (Polen) zu qualifizieren. Damit die Veranstaltung stattfinden kann, wurde aufgrund der Corona-Pandemie ein umfassendes Hygienekonzept vom medizinischen Kompetenzteam des DLV erarbeitet. Ferner mussten die Teilnehmerfelder auf rund 250 reduziert werden, was zahlreiche Sonderstart-Anträge zur Folge hatte.
„Wir werden direkt im Anschluss an die Titelkämpfe in Dortmund die Nominierungs-Beratungen für die Hallen-EM in Torun (4. bis 7. März) aufnehmen“, sagte Chef-Bundestrainerin Stein. Das DLV-Aufgebot für Torun wird am kommenden Mittwoch (24. Februar) bekanntgegeben. Die ersten Wettkämpfe bei der Hallen-DM in Dortmund beginnen am Wochenende am Samstag ab 13:35 Uhr mit dem Dreisprung der Männer und am Sonntag ab 11:30 Uhr. Beide Veranstaltungstage werden per Livestream auf leichtathletik.de übertragen. Ausführliche Vorschauen auf die einzelnen Disziplinen der Frauen und Männer wurden ebenfalls bereits auf der DLV-Homepage veröffentlicht.
Vorschau auf die Titelkämpfe der Frauen
Die 60 Meter der Frauen sind nicht ihre Spezialdisziplin, aber für das Finale könnte es trotzdem reichen: Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) stellt sich der sehr starken Konkurrenz. Die 200 Meter sind in Dortmund nicht im Programm.
Zwei schnelle Runden wollen Nadine Gonska und Hannah Mergenthaler absolvieren, um sich über 400 Meter gut zu platzieren. Die Mannheimerinnen sind nicht direkt Medaillenkandidatinnen, haben aber viel Meisterschaftserfahrung und sind deshalb nicht zu unterschätzen.
Über 3.000 Meter der Damen wird es aller Voraussicht nach zum Duell gleich zweier Baden-Württembergerinnen kommen: Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald), Deutsche Freiluft-Meisterin, stellt sich Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen), der Deutschen Hallen-Meisterin von 2020. Letztere lief vor wenigen Tagen Bestleistung über die halbe Distanz und deutete damit an, dass auch über 3.000 Meter mit ihr zu rechnen ist. Sicher viel Erfahrung sammeln kann Marlene Gomez Islinger aus Ulm und Melina Wolf aus Karlsruhe.
Wenn alles glatt läuft, sollte das 60 Meter Hürden Finale von der Mannheimerin Ricarda Lobe dominiert werden – wenn sie es schafft, die Erfahrung aus dem Hallen-DM-Finale von 2020 umzusetzen und ihr Rennen durchzieht. Sophie Hamann (TUS Metzingen) hat gute Chancen auf’s Finale. Jule Tiltscher (SSV Ulm 1846) wird ebenfalls darum kämpfen.
Marie-Laurence Jungfleisch verzichtet im Hochsprung auf eine Teilnahme. Jördis Kriegel (SV Winnenden) hat im Feld der 8 Teilnehmerinnen Chancen auf eine tolle Platzierung.
Im Stabhochsprung hat sich Stefanie Berndorfer (ehem. Dauber) aus Ulm im Kreis der Titelkandidatinnen etabliert und hat auch dieses Mal gute Chancen. Eine Medaille gilt als sehr wahrscheinlich, ebenso wie für Jacqueline Otchere (MTG Mannheim). Ob es Gold wird – da wird zumindest die 9malige Deutsche Meisterin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) ein Wörtchen mitreden wollen.
„Wenn sie Fahrt aufnimmt und das Brett perfekt trifft, ist Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) kaum zu schlagen“ –.so heißt es in der Vorschau auf leichtathletik.de. Kontinuierlich steigerte sie die Anlauflänge und wird die DM auch als Vorbereitung auf die Hallen-EM in Torun nutzen.
Vorjahressiegerin Alina Kenzel tritt auch dieses Mal wieder in den Ring. Allerdings mit einer neuen Technik! Wenn sie beim Drehen einen Versuch trifft, ist eine Medaille drin.Gold scheint 2021 allerdings für Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) reserviert. Auch Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) und Lea Riedel (VfL Sindelfingen) treten im Kugelstoß-Feld der Damen an.
Vorschau auf die Titelkämpfe der Männer
Den Zahlen nach scheint der Sieg über 400 Meter nach bereits vergeben zu sein: Deutlich führt Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) die Meldeliste an. Allerdings hat Constantin Preis (VfL Sindelfingen) in dieser Saison noch keine Zeit stehen. Gut möglich, dass er in die Vergabe der Medaillenränge eingreift. Auch Justus Baumgarten aus Baden-Baden wird sich nicht einfach so geschlagen geben.
Ein ähnliches Bild zeigt sich über 800 Meter: Marc Reuther scheint nicht zu schlagen. Allerdings: in einem taktischen Rennen hat Christoph Kessler durchaus Chancen. Der Karlsruher wird es dem Favoriten jedenfalls nicht leicht machen. Die beiden Villinger Tim Assmann und Adrian Engstler sind die Jüngsten im Feld.
Im 3.000-Meter-Feld sind Markus Görger aus Karlsruhe, Robert Baumann aus Tübingen und Marcel Fehr für die LG Filstal zu finden. Der Sieg geht allerdings nur über Lokalmatador Mohamed Mohumed.
Über 110 Meter Hürden sucht man Titelverteidiger Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) vergeblich in der Meldeliste. Er verzichtet auf eine Teilnahme an der Hallen-DM zugunsten einer längerfristigen Vorbereitungen auf die Olympia-Saison. Vielleicht ergibt sich dadurch die Chance für den Mannheimer Yannick Spissinger. Er ist mit der zweitbesten Zeit gemeldet und hinter dem Jahresschnellsten Erik Balnuweit scheint alles offen. Auch die Sindelfinger Aleksander Gacic und Niklas Rippon sowie der Mannheimer Robin Ganter werden sich so teuer wie möglich verkaufen.
Vielleicht schafft es „Hobby-Athlet“ Benno Freitag (SSV Ulm 1846) wieder, die „Profis“ im Hochsprung zu ärgern. Für eine Medaille muss es damit aber wahrscheinlich über 2,20 Meter gehen.
Auch im Weitsprung verzichten die beiden Medaillenkandidaten aus Baden-Württemberg, Fabian Heinle (VfB Stuttgart) und Julian Howard (LG Region Karlsruhe) auf einen Start. Dafür sind Max Kottmann und Gianni Seeger im Feld, das hinter Maximilian Entholzner offen zu sein scheint.
Unter den Dreispringern sind Felix Mairhofer (MTG Mannheim) und Benjamin Gassioui (VfL Winterbach) gemeldet. Für eine Medaille müssten sie einen besonders guten Tag erwischen.
In Lauerstellung auf Favorit David Storl (SC DHfK Leipzig) liegt Kugelstoßer Simon Bayer (VfL Sindelfingen). Dabei lockt nicht nur eine DM-Medaille, sondern auch das Ticket für die Hallen-EM (20,85m). Seine beiden Vereinskollegen Tobias Dahm und Eric Maihöfer haben 2020 noch keine Weite stehen und werden ebenfalls in Dortmund in den Ring steigen.
Hallen-DM im TV
TV-Bilder der Hallen-DM wird es am Samstag im ZDF im aktuellen Sportstudio (ab 23:00 Uhr) geben. Zudem wird das ZDF am Sonntag eine Zusammenfassung (ab ca. 16:30 Uhr) zeigen. Auch die ARD-Sportschau wird am Sonntag (ab 18:30 Uhr) über die Veranstaltung berichten.
>> Hier geht es zum Livestream auf leichtathletik.de
>> Die Starterinnen aus Baden-Württemberg in den Frauenwettbewerben mit Zeitplan
>> Die Starter aus Baden-Württemberg in den Männerwettbewerben mit Zeitplan
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