U23-EM Tag 1 | Eric Maihöfer schnuppert an der Medaille
Genau für die Dauer eines Versuches hatte er ihn, den umkämpften Platz auf einem der drei Medaillenränge: Auf 18,96 Meter beförderte Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) im vierten Versuch die 7,26 Kilogramm schwere Kugel. Doch der Grieche Odysseas Mouzenidis konterte sogleich und schob sich mit 19,19 Metern direkt wieder an ihm vorbei. Während an der Spitze Dzmitry Karpuk (Belarus; 20,33 m) und Alperen Karahan (Türkei; 19,75 m) spätestens ab dem dritten Versuch unangefochten waren, entwickelte sich dahinter ein heißer Fight um die dritte Medaille.
Eric Maihöfer bewahrte dabei die Nerven und konnte ebenfalls noch zulegen. Ein zufriedener Schrei entwich ihm aber erst nach dem sechsten Versuch, als die Kugel bis auf 19,27 Meter flog – allerdings gleich gefolgt von einem Kopfschütteln, denn als die Weite verkündet war, war klar: zwei Zentimeter fehlten zu diesem Zeitpunkt zum Podest. Mit seinem letzten Stoß holte sich dann Odysseas Mouzenidis vom zwischenzeitlich drittplatzierten Aleh Tamashevich (Belarus; 19,29 m) noch mit 19,41 Metern den Medaillenrang zurück. Für Eric Maihöfer, mit gerade 20 Jahren der jüngste Athlet im Feld, endete der Wettbewerb auf Platz fünf.
"Ich hatte gar nicht mit einer Medaille gerechnet und war schon froh, den Endkampf erreicht zu haben", berichtete Eric Maihöfer nach seiner Premiere bei U23-Europameisterschaften. "Der Wettkampf war echt gut, alle haben sich in jedem Versuch gesteigert. Am Ende hat es leider knapp nicht gereicht, aber es war schön hier zu stoßen, auch mit den anderen Athleten. Im letzten Versuch wollte ich noch mal alles geben, der war auch der weiteste, aber da hat schon ein wenig die Kraft gefehlt."
Melanie Böhm beweist nach Sturz Kämpferherz
Unglückliches Ende für Melanie Böhm (LG Neckar-Enz): Die 400-Meter-Hürden Sprinterin lag gut in ihrem Vorlauf platziert, als sie nach etwa 200 Metern beim Überqueren der Hürde stürzte. Ein für die 20-Jährige zufriedenstellendes Resultat war damit zwar nicht mehr möglich, doch die Deutsche U23-Meisterin gab nicht auf, pirschte sich an ihre Konkurrentinnen sogar wieder heran und lief ins Ziel. Nachträglich wurde sie wegen ihres Sturzes zwar disqualifiziert, konnte aber immerhin ihr starkes Kämpferherz unter Beweis stellen.
Antonia Kinzel holt sich ein Final-Ticket
Als einzige deutsche Starterin konnte sich Antonia Kinzel (SSV Ulm 1846) für das Diskuswurf-Finale am Freitagabend (18:35 Uhr MEZ) qualifizieren. Mit ihren 54,43 Metern im dritten und letzten Versuch war sie die beste Athletin, die sich ein kleines q sichern konnte. Bereits zuvor hatte sie mit 51,50 Metern und 54,35 Metern die 50-Meter-Marke deutlich durchbrochen.
Alle DLV-Athleten in den Vorrunden werden im Artikel auf leichtathletik.de berücksichtigt.