U23-EM: Gold und Meisterschaftsrekord für Alina Reh - Lisa Nippgen sprintet zu Bronze

  12.07.2019    BW-Leichtathletik Top-News BW-Leichtathletik WLV BLV
Alina Reh vom SSV Ulm 1846 dominiert die 10.000 Meter - Lisa Nippgen von der MTG Mannheim wird Drittschnellste

Alina Reh (SSV Ulm 1846) machte über 10.000 Meter der U23-EM in Gävle (Schweden) vom ersten Schritt an das, was sie am besten kann: Tempo!

Die Schwäbin mit dem Lockenkopf ist eine Läuferin, die am liebsten von der Spitze weg ihr Rennen gestaltet und mit ihrem langen Schritt gleichmäßig von einer Topzeit zur nächsten rennt. Und genau das gelang ihr auch am Freitag: In neuem Meisterschaftsrekord von 31:39,34 Minuten holte sie sich in beeindruckender Manier die Goldmedaille. Im Übrigen die erste für Deutschland überhaupt auf dieser Strecke bei diesen Titelkämpfen.

Dass Leah Hanle (TSV Holzelfingen) noch nicht in diesen Regionen mitlaufen kann – wie im Übrigen keine der restlichen Athletinnen im Feld – war im Vorfeld klar. Doch auch sie machte ein gutes Rennen. Als Achte der Meldelisten war sie angetreten, als Achte kam sie nach 34:02,54 Minuten ins Ziel.

Lisa Nippgen holte mit 11,45 Sekunden über 100 Meter die Bronzemedaille.

Gold war reserviert. Das hatte Titelverteidigerin Ewa Swoboda (Polen) bereits in den Vorrunden mehr als deutlich gemacht. Auch im Finale rannte das kleine Energiebündel deutlich vorweg und in 11,15 Sekunden zum nächsten Titel. Dahinter wurde es eng und spannend. Lisa Nippgen (MTG Mannheim) spielte auf der zweiten Rennhälfte ihre ganze Routine und ihren starken Schlussspurt aus. Schon 2017 hatte sie im Finale der U23-EM gestanden und war dort Siebte geworden. In diesem Jahr war Lisa Nippgen reif für den nächsten Schritt: In 11,45 Sekunden holte sie die Bronzemedaille und damit den ersten deutschen Podiumsplatz der Europameisterschaften. In einem engen Finish landete sie knapp hinter der Französin Cynthia Leduc (11,40 sec) und knapp vor der Israelin Diana Vaisman (11.,48 sec).  

Platz acht für Cedric Trinemeyer im Kugelstoßen

Nach Stößen auf 18,46 und 18,58 Meter konnte der Athlet der MTG Mannheim im fünften Versuch noch auf 18,98 Meter erhöhen. Zur Verbesserung der Platzierung reichte das jedoch nicht. Gold ging an den großen Favoriten Konrad Bukowiecki (Polen; 21,51 m), Platz zwei und drei holten sich Leonardo Fabbri (Italien; 20,50 m) und Wictor Petersson (Schweden; 19,53 m).

Qualifikationen:

Über 400 Meter Hürden lief Constantin Preis (VfL Sindelfingen; 50,85 sec) als einziger Athlet unter 51 Sekunden. "Das hätte ich hier bei dem Regen nicht erwartet", staunte er ,auch wenn er sich eine Zeit in dem Bereich vorgenommen hatte. "Die erste Rennhälfte ist genau wie geplant verlaufen, dann hatte ich ein paar Rhythmusprobleme, aber damit konnte ich umgehen." Die Rolle als einer der Gejagten sei ungewohnt, aber nachdem er im Call Room mit den anderen Athleten ins Gespräch gekommen sei, habe er sich damit besser gefühlt.

Über 3000 Meter Hindernis hatte sich Robert Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) vier Runden vor Schluss aus dem Pulk dahinter auf Rang drei vorgekämpft, bevor er auf dem letzten Kilometer gemeinsam mit Frederik Ruppert (SC Mühl LA) die Führung übernahm. Neun Läufer zählte die Spitzengruppe noch eingangs der letzten Runde, als erst Louis Gilavert (Frankreich) und dann der siegreiche Bulgare Ivo Balabanov zum Spurt ansetzten. Baumann (8:56,33 min; 3.) und Ruppert (8:56,38 min; 4.) konnten folgen und in den Top Fünf das Finale absichern.

Robert Baumann erklärte, dass er selbst nach vorne gegangen sei, um das Feld in die Länge zu ziehen. „Ich kann mich nicht auf meinen Spurt verlassen, ich muss was machen“, sagte er. „Mutig laufen“ will er im Finale, beide sind sich einig: dort können sie bei ihrer internationalen Premiere nur gewinnen.

Katharina Maisch vom TuS Metzingen (17,12 m) jubelte, als ihre Kugel im ersten Versuch deutlich jenseits der Markierung von 16,00 Metern einschlug. "Ich war richtig nervös und angespannt", beschrieb die 22-Jährige ihre Gefühlslage vor ihrer ersten internationalen Meisterschaft. Im Finale will sie jetzt in die Runde der besten Acht und die 18 Meter, die WM-Norm für Doha (Katar), angreifen. Die hat Alina Kenzel (VfL Waiblingen) schon. Mit 16,45 Metern war ihr Tageswerk vollbracht. "So wenig Kraft wie möglich aufwenden" hatte sie sich vorher vorgenommen. Im Finale am Samstag könnte das Feuerwerk folgen.

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Silke Bernhart (leichtathletik.de)