U23-EM Doppelsieg: Sindelfinger Kugelstoßer räumen ab
Schwarz-Rot-Gold. Das waren durchweg die dominierenden Farben an der Spitze des Tableaus im Kugelstoßen der männlichen U23 bei der U23-EM in Espoo. Nur die Reihenfolge der Namen Tizian Lauria, Eric Maihöfer (beide VfL Sindelfingen) und Xaver Hastenrath (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) wechselte fast von Runde zu Runde. Die 20-Meter-Marke, die zwei der Konkurrenten schon im Vorfeld überboten hatten, fiel am Samstagabend nicht.
Mit Weiten knapp an die 19-Meter-Marke heran und im dritten Versuch bis auf 19,19 Meter hatte zunächst Xaver Hastenrath die deutsche Poleposition und stets einen Medaillenrang inne. Doch er sollte am Ende als enttäuschter Vierter das Stadion verlassen: Neben seinen Teamkollegen zog auch Muhamet Ramadani aus dem Kosovo an ihm vorbei. Und das um die Winzigkeit eines Zentimeters. Es blieb Platz vier. "Ich bin so unzufrieden wie noch nie", gestand er anschließend. "Glückwünsche an Tizi und Eric, für sie freue ich mich, aber es wäre für mich viel, viel mehr drin gewesen, nicht nur dieser eine Zentimeter. Ich habe keinen richtig getroffen."
Tizian Lauria gelingt der Befreiungsschlag
Mit 19,44 Metern im dritten Versuch eroberte zunächst Eric Maihöfer die Spitze des Feldes, nur einmal war er in seiner Karriere weiter gekommen, und das ist zwei Jahre her. Dann packte Tizian Lauria den Goldstoß aus: Der 20-Jährige, der gerade erst in die U23-Altersklasse aufgestiegen ist, feuerte die 7,26 Kilo-Kugel bis auf 19,80 Meter – Bestleistung. Und Gold! Was er mit einem Luftsprung feierte, der den Hochspringern auf der gegenüberliegenden Seite des Stadions Konkurrenz gemacht hätte.
"Ich kann's noch gar nicht fassen", sagte er anschließend, "ich bin mehr als zufrieden. Ich wollte mit Eric hier eine Medaille holen. Aber mit Gold hätte ich nie gerechnet! Es waren ja auch zwei 20-Meter-Stoßer im Feld." Auch er selbst nähert sich dieser Marke: "Mein Fünfter war über 20, er war über der Linie, aber ich konnte ihn nicht halten. Naja, ungültig ist ungültig." Dass er die Medaille mit seinem Trainingspartner aus der Sindelfinger Trainingsgruppe von Arthur Hoppe feiern kann, mache den Erfolg für ihn "umso emotionaler".
"Ich bin unglaublich zufrieden", sagte auch Eric Maihöfer. "2021 bin ich Fünfter geworden. Ich wollte hier einen guten Wettkampf machen und eine Medaille holen, besser als Platz fünf. Ich trainiere täglich mit Tizian und wir pushen uns gegenseitig, das zahlt sich aus. Bald haben wir im Verein ein Sommerfest, da wird ordentlich gefeiert!"