Trauer um Ulla Trumpf
Am 22. Februar 1944 in dem kleinen Ort Asselfingen bei Langenau geboren, wurde die talentierte Weitspringerin bereits 1960 und 1962 bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Zweite. 1963 und 1965 holte sie – noch als Ursula Wittmann - jeweils den Titel bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften.
Ihr größter Erfolg war 1965 der Titelgewinn bei den Deutschen Meisterschaften der Frauen. In Duisburg bezwang sie als Außenseiterin mit 6,36 Metern die legendäre Heide Rosendahl, die sieben Jahre später in München Olympia-Gold holen sollte. Das bedeutete den Sprung in die Nationalmannschaft, für die sie insgesamt achtmal startete.
Bei den Europameisterschaften 1966 in Budapest landete sie in der Qualifikation auf Platz 13 und verpasste damit ganz knapp (übrigens wie auch Ingrid Mickler-Becker) den Endkampf der besten Zwölf. Noch bitterer war zwei Jahre später die verpasste Olympia-Teilnahme. „Ich war für Mexiko schon nominiert“, erzählte sie einmal, „als ich im Mai beim ISTAF im Berliner Olympiastadion einen Muskelfaserriss erlitt. Bis zu den Sommerspielen habe ich mich danach nicht mehr erholt.“
Die gelernte Kontoristin machte später eine Ausbildung zur Sport- und Musiklehrerin. Nach ihrem Umzug nach Bargau bei Schwäbisch Gmünd schloss sie sich dem TV Bargau in der LG Staufen an und betreute von 1977 bis zum Jahre 1992 mit außerordentlichem pädagogischem Geschick dessen Leichtathletik-Nachwuchs, den sie zu vielen Erfolgen führte. Vom WLV wurde sie dafür mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.
Quasi nebenher brachte es Ulla Trumpf noch zu vier deutschen Senioren-Meisterschaften, etlichen württembergischen Titeln und mehreren Einsätzen bei Senioren-Länderkämpfen des Württembergischen Leichtathletikverbandes. Mit ihrem Gatten Dietmar Trumpf trauern die Mitglieder des TV Bargau um eine ungemein sympathische, stets sozial denkende, kreative, musikalische und naturverbundene Persönlichkeit.