Trauer um Sindelfingens Lauftrainer Harald Olbrich
Die Leichtathleten im VfL Sindelfingen und im Württembergischen Leichtathletik-Verband (WLV) trauern um ihr „Urgestein“ Harald Olbrich. Olbrich war überraschend einen Tag nach seinem 62. Geburtstag und seinem letzten Trainer-Einsatz beim Erfurt Indoor vermutlich an Herzversagen verstorben. Er war als Aktiver und Trainer 36 Jahre beim VfL Sindelfingen und als WLV-Verbandstrainer tätig und somit ein Urgestein der württembergischen und deutschen Leichtathletik. „Harald Olbrich hat als ehrenamtlicher Trainer herausragende Arbeit geleistet“, würdigte WLV-Präsident Jürgen Scholz dessen Leistung. Als ehemaliger Mittelstreckler zählte er mit einer Bestzeit von 3:38,71 Minuten aus dem Jahr 1985 zu den besten Mittelstrecklern im DLV.
„Ich kann gar nicht in Worte fassen, was Harry Olbrich sportlich, aber auch menschlich für den VfL und die Leichtathletik bedeutet hat“, sagte Dieter Locher Technischer Leiter, der seit Jahrzehnten mit Olbrich befreundet war. Sein Platz in den Stadien und Hallen war an der Bande. Er hat als Trainer zahlreiche Läuferinnen und Läufer in die deutsche Spitze geführt. Zu seinen aktuellen Schützlingen zählten Paul Specht, der im Vorjahr Deutscher Jugend-Hallenmeister über 3.000 Meter wurde sowie der hoffnungsvolle Hindernisläufer Velten Schneider.
„Er war nicht nur mein Trainer sondern ein guter Freund, der mich seit fünf Jahren toll unterstützt hat“, kommentierte der 19-jährige Specht die traurige Nachricht unter Tränen. Noch am Dienstag in Erfurt hatten sich beide über die neue 3.000 Meter-Bestzeit Spechts gefreut. „Er hat sein Leben der Leichtathletik gewidmet,“ sagte Isabelle Baumann (Tübingen), „trotz aller Konkurrenz hatten wir ein ungemein partnerschaftliches Verhältnis“.
Die deutschen Crossmeisterschaften 2020 im Sindelfinger Badezentrum waren auch eine Replik an „Harry“ Olbrich und dessen unermüdliche Einsatz und Leistungen für den Laufsport im VfL, dem WLV und der Leichtathletik allgemein.