Top-Speerwerfer des DLV messen sich im Fern-Dreikampf
Von einer kurzen Zwangspause über das alternative Training bis hin zu den ersten Technik-Einheiten zurück im Stadion: Die deutschen Speerwerfer haben trotz der Corona-Pandemie mittlerweile jede Menge Trainingsstunden in den Knochen. Jetzt wird es Zeit, mal wieder das Maßband rauszuholen! Am Freitag treffen sich daher fast alle DLV-Kaderathleten an drei unterschiedlichen Standorten, um ihre Form in einem Training unter Wettkampf-Bedingungen zu testen.
Hochklassig wird es ganz sicher in Offenburg. Dort wird der ansässige Leitende Bundestrainer Speerwurf Boris Obergföll neben seinem Heimathleten Johannes Vetter (LG Offenburg), Weltmeister von 2017 und WM-Dritter 2019, unter anderen auch den Vize-Europameister von Berlin Andreas Hofmann (MTG Mannheim) und Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) begrüßen. Geworfen wird „in geschlossener Gesellschaft“ im ETSV Stadion, wo sich in den vergangenen Jahren auch ein hochklassiges Speerwurf-Meeting etabliert hat.
Röhler in Erfurt, Fuchs in Potsdam
Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena) ist für das Training zuletzt nach Erfurt ins Steigerwaldstadion ausgewichen. Dort testet er mit seiner Trainingsgruppe um Coach Harro Schwuchow am Freitag ebenfalls seine Form, noch aus dem kurzen Anlauf. Auch hier soll erstmals eine Weitenmessung den Trainingsstand widerspiegeln.
Die größten deutschen Nachwuchs-Hoffnungen im Speerwurf der Frauen nehmen in Potsdam Anlauf. Mit Annika Fuchs (SC Potsdam) testet dort die amtierende U23-Europameisterin, die sich im vergangenen Jahr mit einer Steigerung auf 63,68 Meter auch für die WM in Doha (Katar) qualifizieren konnte. Bei Weiten um 55 Meter sind Leonie Tröger (Hallesche Leichtathletik-Freunde) und Julia Ulbricht (1. LAV Rostock) angekommen. Beide sind gerade erst in die Aktivenklasse aufgerückt und wollen sich nun ebenfalls der 60-Meter-Marke nähern.
Nur zusehen wird in Potsdam Bernhard Seifert. Der 27-Jährige, der sich 2019 mit einem 89-Meter-Wurf zu Wort gemeldet hatte, hat eine Blinddarm-Operation hinter sich. In dieser Woche steigt er unter Anleitung von Trainer Burkhard Looks wieder ins Training ein, weite Würfe müssen noch eine Weile auf sich warten lassen. Dasselbe gilt für den WM-Sechsten Julian Weber (USC Mainz), der sich noch einmal einer Fuß-Operation unterziehen musste. Trainer Mark Frank ist nach dem positiv verlaufenen Eingriff optimistisch, dass nun eine reibungslose Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2021 in Tokio (Japan) erfolgen kann.