Tokio Tag 3: Malaika Mihambo kratzt in Quali an sieben Metern
Weiter kam nur die Serbin Ivana Spanovic (7,00 m). Die zweite deutsche Weitspringerin Maryse Luzolo (Königsteiner LV; 6,56 m) verpasste das Finale nur um vier Zentimeter.
Souverän ins Finale über 3.000 Meter Hindernis ist Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) eingezogen (zum Video). Nach 9:19,62 Minuten war die WM-Dritte auf Platz zwei im Ziel und sicherte sich damit das große "Q" noch vor Weltmeisterin Beatrice Chepkoech (Kenia). Der Sieg des Laufs ging an die Vize-Weltmeisterin von 2017 Courtney Frerichs (USA). Das Finale nicht erreichen konnten Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald; 9:30,64 min) und Lea Meyer (VfL Löningen; 9:33,00 min).
Luke Campbell zur rechten Zeit in Top-Form
Im 400 Meter Hürden-Halbfinale steigerte sich Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt) in einem mutigen Rennen auf 48,62 Sekunden und blieb damit zum ersten Mal unter 49 Sekunden – Rang acht der ewigen deutschen Bestenliste (zum Video). Der Final-Einzug war dennoch, wie auch für seine Disziplin-Kollegen Constantin Preis (VfL Sindelfingen; 49,10 sec) und Joshua Abuaku (LG Eintracht Frankfurt; 49,93 sec), außer Reichweite.
Die Zukunft noch vor sich hat U23-Europameisterin Samantha Borutta (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die erst 20-Jährige kam in der Hammerwurf-Qualifikation auf 67,38 Meter und erreichte das Finale bei ihrer Olympia-Premiere diesmal noch nicht. Im 400 Meter-Vorlauf merkte man Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz; 46,39 sec) an, dass er das Mixed-Staffel-Drama noch in den Beinen hatte. Der Deutsche Meister wurde Sechster seines Rennens und schied aus.
Im Halbfinale über 100 Meter Hürden rannte Jasmine Camacho-Quinn aus Puerto Rico in 12,26 Sekunden zu einem neuen olympischen Rekord und gilt damit als Favoritin auf Gold für das Finale am Montag.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB:
Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald):
Ich bin schon ein bisschen im Zwiespalt. Ich weiß, dass ich alles gegebenen habe, aber auch, dass ich am Anfang nicht so klug gelaufen bin, ein bisschen viel Kamikaze gemacht hab. Das ärgert mich natürlich. Ich weiß auch, dass ich schneller laufen kann. Ich hätte mir schon das Finale gewünscht. Auf der anderen Seite hat mich die Hitze schon sehr geschlaucht. Ich habe versucht, so lange wie möglich die Verbindung zu halten. Ich war ja zwischenzeitlich schon mal weg und bin noch mal rangekommen. Ich glaube aber, da sind die langsamer geworden und nicht ich schneller, muss ich zugeben. Der Olympia-Start war für mich sehr emotional. Es war nicht nur ein schwieriges Jahr, es waren schwierige zwei, drei Jahre. Leistungssport ist immer ein Auf und Ab und ich bin umso dankbarer, dass die Olympischen Spiele stattfinden können. Jetzt fühlt es sich ein bisschen komisch an, dass es schon wieder vorbei ist. Gerade mit der 48-Stunden-Regel für die Abreise, das ist jetzt ein abrupter Cut. Ich habe auf jeden Fall noch weitere Rennen geplant, das ISTAF ist noch ganz groß auf meiner Agenda, weil das letztes Jahr superviel Spaß gemacht hat. Und ich glaube auch, dass ich noch schneller rennen kann. Das ist dann ein kleines Trostpflaster, dass jetzt die Saison noch nicht zu Ende ist.
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz):
Beim ersten Sprung war ich ein bisschen zu weit weg. Beim zweiten hat's eigentlich gepasst, aber da war ich mit dem Körperschwerpunkt zu tief, bin im Absprung sogar weggeknickt und konnte den nicht ausspringen. Jetzt bin ich froh, dass es im dritten endlich mal gepasst hat. Das war seit einem halben Jahr der erste Sprung, der mal auf dem Brett war. Ich war mir sicher, dass die Weiten dann auch kommen. Von daher ist es eine Selbstbestätigung, aber ich hatte keinen Zweifel daran. Es ist dennoch schön zu sehen, dass man da das richtige Gefühl hat. Das sind super Voraussetzungen, um jetzt im Finale zu springen. Es ist immer gut, wenn man die Anlage kennenlernt – bei drei Sprüngen hat man auch genug Zeit dazu (lacht). Klar habe ich mitbekommen, was die andere gemacht haben. Die haben sich teilweise leichter getan. Aber die Nigerianerin hat auch drei Sprünge gebraucht. Das heißt auch gar nichts. Es ist nur die Quali und wichtig wird's dann erst am Dienstag! Mein Ziel wäre, dass ich danach ein sehr glückliches Gefühl in mir habe, ich werde mein Bestes dafür geben, dass ich mit einem Strahlen vom Platz gehen kann.
Constantin Preis (VfL Sindelfingen):
Ich bin ein bisschen unglücklich und zugleich extrem glücklich. Mein Halbfinale war das langsamste, von den Zeiten. Wenn ich meine PB noch mal angegriffen hätten, dann hätte es vielleicht sogar für das Finale gereicht, dann hätte ich ein großes Q geholt. Daher vielleicht etwas unzufrieden, dass ich nicht den perfekten Lauf getroffen habe. Aber wie gesagt: Erste Olympische Spiele. Ich habe noch eine lange Karriere vor mir, da werden hoffentlich noch einige Spiele kommen, und dann vielleicht auch das Finale oder mal eine Medaille in der Zukunft. Daher kann ich nicht klagen, ich bin extrem zufrieden mit meiner zweitschnellsten Zeit. Heute habe ich mich auf den Mann vor mir konzentriert, weil er etwas schneller angeht als ich, aber nicht ganz so schnell wie die anderen, ich bin schon oft mit ihm gelaufen. Daher dachte ich, wenn ich etwas schneller bin als er, dann läuft es gut. Ich war relativ zeitgleich mit ihm und habe mich gut gefühlt. Vielleicht war das ein Fehler, vielleicht hätte ich mein eigenes Ding machen müssen. Aber trotzdem habe ich heute hundert Prozent gegeben, auch von Bahn zwei. Und die Jungs sind auch mega gelaufen. Luke mit einer neuen PB. Jetzt drei Deutsche [auch U23-Vize-Europameister Emil Agyekum] unter 49 Sekunden, wir steigen auf jeden Fall auf in die Weltspitze und ich glaube, in den nächsten Jahren werden wir gut das Land repräsentieren können.