Tim Nowak und Manuel Eitel läuten in Clermont-Ferrand das Olympia-Jahr ein
„Ich bin verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen und im Training läuft alles sehr gut“, lautet der Statusbericht des WM-Zehnten Tim Nowak kurz vor seinem Einstieg in die Hallensaison. „Läuferisch bin ich schon gut drauf, jetzt muss ich noch die Schnelligkeit entwickeln, das fällt mir am Anfang immer recht schwer.“ Der 24 Jahre alte Athlet vom SSV Ulm 1846 hat nach den Weltmeisterschaften in Doha, Katar erfolgreich die Grundausbildung in der Sportfördergruppe der Bundeswehr absolviert und Mitte November das intensive Training für die wichtige Olympia-Saison aufgenommen.
Am Samstag und Sonntag steht nun in Clermont-Ferrand die erste Bewährungsprobe auf dem Programm. „Der Siebenkampf ist für mich ein sehr ernstzunehmender Test“, erklärt Tim Nowak, „und zugleich Teil der Vorbereitung auf Götzis.“ Dort will er sich im besten Fall Ende Mai für die Olympischen Spiele qualifizieren. Ein Start bei der Hallen-WM in Nanjing (China) Mitte März kommt dagegen nicht infrage.
Dasselbe gilt für den Dritten der U23-Europameisterschaften Manuel Eitel. Der 22-Jährige konnte in den vergangenen Tagen mit guten Trainingsleistungen bereits Selbstvertrauen für seine Paradedisziplinen tanken: den Sprint und den Hürdensprint. Dennoch sagt er: „Ich bin noch nicht auf einem Top-Niveau, ich werde den Wettkampf aus dem Training heraus bestreiten.“ Er wurde im Winter von einer Operation an der Bauchdecke ausgebremst, auch von Erkältungen blieb er nicht verschont. „Dafür ist mein Trainingsstand in Ordnung.“
Im Wettstreit mit einigen starken internationalen Athleten wie dem Sechsten der Hallen-EM von 2017 Darko Pesic (Montenegro), 8.100-Punkte-Zehnkämpfer Ruben Gado oder dem EM-Fünften von 2012 Gael Quérin, die beide das Gastgeber-Land vertreten, wollen die beiden Ulmer Zehnkämpfer jetzt testen, ob das Training Früchte getragen hat – ein Plan, den eigentlich auch Trainingspartner Luca Dieckmann teilt. Ob er in Clermont-Ferrand allerdings am Tag seines 21. Geburtstages sein internationales Debüt bestreiten kann, ist noch fraglich: Aufgrund von Oberschenkel-Irritationen stehen letzte Belastungstests an, bevor die finale Entscheidung über einen Start fallen wird.
„Ich freu mich besonders auf die Sprünge“, blickt Tim Nowak voraus, „im Hochsprung habe ich einen neuen, längeren Anlauf, auch der Stabhochsprung und der Weitsprung laufen gut.“ Manuel Eitel erklärt: „Die Schnelligkeit ist schon da, Hochsprung lief auch gut in letzter Zeit.“ Wackliger sehe es aufgrund des Trainingsausfalls noch im Stabhochsprung und über 1.000 Meter aus.
Was am Ende dabei rauskommen kann? „Da lasse ich mich überraschen!“ sagt Manuel Eitel. „Ich möchte sehen, wo ich stehe, und Wettkampf-Erfahrungen sammeln.“ Hier stimmt auch Tim Nowak ein: „Die Punktzahl ist mir ziemlich egal, mein Ziel ist es, dass alle Disziplinen gut laufen und dass ich Fortschritte erkenne!“ In diesem Fall kommen die Punkte ohnehin von ganz alleine – und beide dürften sich am Ende in der Spitze des Feldes einsortieren.