Team-EM Tag 1: Ogunleye und Ganter holen Punkte
FRAUEN
Kugelstoßen | Yemisi Ogunleye | 2. Platz | 18,85 m
Als erste Starterin im ersten Wettbewerb der Division I durfte Yemisi Ogunleye am Freitag die Team-EM eröffnen. Noch lief da in der ersten Runde nicht alles rund – weder bei der Mannheimerin, die mit einem Fehlversuch startete, noch mit der Technik. Nachdem etwa zehn Athletinnen ihren ersten Versuch absolviert hatten, darunter Auriol Dongmo (Portugal) und Axelina Johansson (Schweden) mit Weiten an die 20 Meter heran, wurden Probleme bei der Messung festgestellt, alle Resultate annulliert und der Wettbewerb begann von Neuem.
Was für die einen ein Ärgernis war, entpuppte sich als Glück für Yemisi Ogunleye. Denn sie erhielt einen neuen ersten Versuch, tastete sich mit 17,91 Metern in den Wettbewerb, steigerte sich begleitet von einem Jubelschrei in Runde drei gar auf 18,85 Meter und hatte damit sogar lange die Führung inne, bis Hallen-Weltmeisterin Auriol Dongmo sich wieder gefangen hatte und mit 19,07 Metern vorbeizog. Weitere Konkurrentinnen konnten die 24-Jährige jedoch nicht übertrumpfen, und so blieb es bei einem glänzenden zweiten Platz, noch vor WM-Finalistin Axelina Johansson (18,32 m) und Europameisterin Jessica Schilder (Niederlande; 18,27 m).
"Der erste Versuch war ein Sicherheitsstoß, dann bin ich voll in den Wettkampf reingekommen und habe die ganze Zeit gedacht: Jetzt Punkte für das Team holen, alles geben, nicht abschalten, und das hat sehr gut geklappt. Ich bin mit dem Resultat sehr, sehr zufrieden!" erklärte Yemisi Ogunleye. "Ich persönlich liebe es, gemeinsam an den Start zu gehen. Man ist nicht primär selbst im Fokus, sondern das Team. Mir gefällt das total gut, das hat eine ganz andere Motivation und einen ganz anderen Flair."
MÄNNER
100 Meter | Robin Ganter | 5. Platz | 10,28 sec
Robin Ganter hat sich innerhalb eines Jahres in die deutsche Spitze des Männersprints katapultiert. Und am Freitag zeigte der 22-Jährige, dass er auch in internationalen Feldern mithalten kann. Schon bei der Hallen-EM im Winter in Istanbul (Türkei) hatte er es bis ins Halbfinale geschafft, bei der Team-EM präsentierte er sich im A-Lauf konkurrenzfähig, ließ unter anderem den Europarekordler Jimmy Vicaut (Frankreich; 10,31 sec) hinter sich und wurde in 10,28 Sekunden Fünfter. Mit eingestellter Bestzeit holte sich Hallen-Europameister Samuele Ceccarelli (10,13 sec) den Sieg, Italien konnte damit bereits zum vierten Mal an diesem Tag über die volle Punktzahl jubeln.
„Es war verdammt eng. Und da einen fünften Platz zu machen, auch nicht zu verkrampfen unterwegs: Das ist ganz gut, würde ich sagen. Gerade wenn man sich anschaut, dass ich vom letzten Jahr mit einer 10,32 gekommen bin, jetzt runtergeschraubt auf eine 10,16 – da muss man schauen, dass man da auch in so großen Wettkämpfen rankommt“, analysierte Robin Ganter anschließend seinen Auftritt. Für ihn richtet sich der Blick nach der Team-EM auf die DM in Kassel (8./9. Juli), auf die U23-DM in Göttingen (1./2. Juli), bei der er noch startberechtigt wäre, wird er verzichten.
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