Nachwuchs glänzt an Tag 2 der BW Leichtathletik Hallen-Finals
Einen Tag nach seinem 1.500-Meter-Triumph in Form von Meistertitel und DHM-A-Norm, hat Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald) über 3.000 Meter in 8:16,01 Minuten noch die B-Norm für die Deutschen Hallenmeisterschaften klar gemacht – und den Baden-Württembergischen Meistertitel.
„Nach der Belastung von gestern hatte ich mir über 3.000 Meter einen Trainingslauf vorgenommen. Entsprechend bin ich die ersten zwei Kilometer lockerer gelaufen und hab dann hinten raus Druck gemacht. Ich bin sehr zufrieden, die Zeit ist deutlich schneller als erwartet. Ich laufe nächste Woche noch in Erfurt beim Meeting und dann die Hallen-DM, mache sonst aber keine weitere Hallensaison, weil ich mich auf die Highlights im Sommer konzentrieren und dafür im April, Mai über die Hindernisse in der Freiluftsaison einsteigen will.“
Rosina Schneider überzeugt auch über 200 Meter
U20-Europameisterin Rosina Schneider (TV Sulz) mischt in ihrem ersten Aktiven-Jahr schon jetzt die neue Altersklasse auf. Nach ihrem schnellen 60-Meter-Sieg am Vortag, war sie heute auch über 200 Meter nicht zu schlagen. 23,89 Sekunden bot sie an – eine Top-Zeit zum Saisoneinstieg.
Drei Mal PB über 3.000 Meter für das Podium, das fest in Tübinger Hand war. 9:01,77 Minuten für Eva Dieterich, die deutlich Schnellste im Feld. Sie hatte von Anfang an nichts anbrennen lassen. Am besten folgen konnten ihr ihre Vereinskolleginnen Lisa Merkel und Linda Meier, die in 9:21,11 Minuten und 9:27,41 Minuten Silber und Bronze holten. Die drei sind mit ihren Zeiten nun unter den Top 5 in Deutschland und haben alle die A-Norm für die Deutschen Hallenmeisterschaften geknackt (9:30,00 min).
Im 4x400-Meter-Mixed-Wettbewerb ließ es sich die WM-Halbfinalistin Carolina Krafzik mal wieder nicht nehmen, ihre Paradestrecke in den Dienst des Teams zu stellen. Unangefochten flog die Staffel vor heimischem Publikum so zum Sieg in 3:33,03 Minuten.
Jugend U20
Marlon-Gräfe-Show im Hochsprung
Finn Mühlbauer (TG Stockach) ist der neue Baden-Württembergische Meister über 60 Meter Hürden – eine gelungene Wiedergutmachung, nachdem er im Vorjahr im Hürden-Finale disqualifiziert worden war. In 8,17 Sekunden war er flott unterwegs, steigerte sich gar um 2 Zehntelsekunden!
Der Hochsprung wurde zur Marlon-Gräfe-Show. Er stieg bei 1,82 Metern ein, ließ 1,86 Meter aus, und als er im ersten Versuch über 1,89 Meter floppte, hatte er schon gewonnen. Doch da ging für ihn der Wettkampf eigentlich erst richtig los – und der ganze Glaspalast fieberte mit. So gelang im dritten Versuch sogar ein Sprung über 2,03 Meter! Und auch der letzte über 2,06 Meter war nur knapp gerissen. Dennoch: Toller Wettkampf, tolle Bestleistung für den Feuerbacher. „Letzte Woche habe ich 2,00 Meter knapp gerissen, deshalb habe ich mir das heute als Ziel gesetzt. Jetzt war es sogar noch ein bisschen mehr.“
Joshua Bozic nationale Top-Leistung
Und auch im Stabhochsprung hatte einer ganz deutlich das Sagen: Joshua Stallbaum machte es zwar sehr spannend, „ein echter Edgar Wallace hier“, sagte Sprecher Michael Kloiber durch. Denn seine Einstiegshöhe, 4,80 Meter, meisterte der Schmidener erst im letzten Versuch. Doch dann stand sein Sieg schon fest und mit der nächsten Höhe, 4,95 Metern, auch schon seine Siegeshöhe und neue Hallenbestleistung. 5,06 Meter waren heute noch zu hoch.
Hop, Step, Meister und Platz 2 in Deutschland! Titelverteidiger Joshua Bozic (TV Weilstetten) siegte nicht nur wieder deutlich, er steigerte sich auch im Vergleich zum Vorjahr um 86 Zentimeter! Mit dem zweitbesten Sprung seiner Karriere sprang er auf 14,73 Metern. vor 4 Tagen war er in Belgrad noch beinahe 15 Meter, 14,98 Meter, gesprungen.
Lea Wagner und Nathan Ogechi steigern sich
Der Hürdenwald schien an diesem Wochenende besonders gut aufgestellt zu sein – denn es gab Bestleistungen am Fließband. So auch für die Baden-Württembergische Meisterin Lea Wagner (MTG Mannheim), die sich um 0,1 Sekunden auf 8,69 Sekunden steigerte. Die Deutsche Hallen-Mehrkampfmeisterin in der U20, Leonie Kroter (DJK SG Wasseralfingen) wurde ebenfalls mit neuer Bestleistung in 8,72 Sekunden Zweite. „Die Hürden-Bestleistung war gut und mit meinem ersten 200-Meter-Lauf in der Halle bin ich auch zufrieden. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in der Halle würde ich mich gerne in beiden Disziplinen noch ein bisschen steigern.“
Ogechi Nathan (LAZ Ludwigsburg) dominierte den Dreisprung. Mit jedem ihrer Versuche hätte sie gewonnen und im letzten ging es am weitesten, bis auf 12,02 Meter: „Der letzte Sprung war leider 50 Zentimeter vor dem Brett abgesprungen, da ist noch viel drin. Aber mit der Weite bin ich trotzdem zufrieden. Ich hoffe, das sich bei den Süddeutschen nächste Woche das Brett besser treffe.“
Jugend U18
Noel Louis Kretzschmar auch über 200 Meter vorne
In 8,23 Sekunden stürmte Soren Tico Philipp aus Karlsruhe den anderen Hürdensprintern davon. Nur zwei gültige Versuche brachte Dreispringer Justin Hopfensitz (TSV Oberkochen) in die Grube, doch das genügte für einen deutlichen Sieg. 13,51 Meter – neue Bestleistung.
Das zweite Gold des Wochenendes gab es für den neuen U18-Sprintkönig in Baden-Württemberg: Noel Louis Kretzschmar. Im letzten der fünf Zeitläufe über 200 Meter stürmte der Oberndorfer zum Sieg in starken 22,42 Sekunden. Für seinen nächsten Start bei den Süddeutschen Meisterschaften in München nächstes Wochenende nimmt er sich eine weitere Steigerung um 0,1-0,2 Sekunden vor.
Piet Hoyer pulverisiert Hallen-Bestzeit
Über 800 Meter lief Piet Hoyer an die Spitze der Deutschen U18-Jahresbestenliste. Im Freien war der Offenburger schon einmal schneller, doch die neue Hallenbestzeit von 1:54,64 Minuten ist auch die insgesamt zweitbeste Zeit seiner Karriere – und das zum Saisoneinstieg! Damit hat er auch in der Männlichen Jugend U20 die Norm für die Deutschen Hallen-Meisterschaften deutlich unterboten.
Nach dem Zieleinlauf der Hürdensprinterinnen musste das Kampfgericht erst einmal genau hinschauen – und konnte dann Unterschiede im Tausendstelbereich ausmachen. 8,614 Sekunden benötigte Stabhochsprung-Siegerin Anna Hiesinger (LAZ Ludwigsburg) für die 60 Meter Hürden, Jule Trickel (TV Weilstetten) 8,620 Sekunden – das sind auch nationale Top-Zeiten!
11,54 Meter sprangen für Tabea Schreiber im wörtlichen Sinne am Dreisprung-Brett heraus. Damit steigerte sich die Ludwigsburgerin um fast einen halben Meter und hatte so auch die örtliche Konkurrenz im Griff.