Skilanglauf-Lehrgang der Kaderläufer
Was sie während des Skilanglauf-Lehrgangs am Leistungszentrum Herzogenhorn alles erlebt haben, schildern uns die beiden Läufer Max Berner (SG Schorndorf 1846) und Sidney Castillo (LAZ Ludwigsburg):
Am Freitag den 1. März traf sich Baden-Württembergs Laufnachwuchs zusammen mit Landestrainer Christoph Thürkow und Michael Schwenkedel (ehemaliger Trainer von Alina Reh) zu einem fünftägigen Langlauftrainingslager am Herzogenhorn.
Während die Ausrüstung mit der Pistenraupe zum Leistungssportzentrum gebracht wurde, unternahm die motivierte Gruppe eine kleine Wanderung von 45 Minuten zur Herberge. Nach dem Beziehen der Zimmer und dem ersten Abendessen gab es die erste kleine Trainingseinheit in Form von Spielen und Athletik in der kleinen Halle der Sportschule.
Wie an jedem Abend wurde gemeinsam die Leichtathletik Hallen-Europameisterschaft geschaut. An diesem Tag standen die 3.000 Meter der Frauen auf dem Programm, bei denen die Nachwuchssportler mit Alina Reh (SSV Ulm 1846) und Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer Leverkusen) mitfieberten und Christoph sogar eine Ausnahme mit der Nachtruhe machte, da der Startschuss in Glasgow (Schottland) erst 22:40 Uhr deutscher Zeit fiel.
Der nächste Tag war angebrochen; das Wetter und vor allem die Sicht waren jedoch sehr bescheiden. Dies hielt die jungen Läufer allerdings nicht von der ersten Technikeinheit auf den Langlaufskiern ab, bei welcher sich auch alle mehr oder weniger gut anstellten. Am Nachmittag wurde die zum Teil neu erlernte Technik in einem Dauerlauf auf der Loipe gleich weiter geübt und gefestigt. Auch an diesem Abend wurde nach dem Essen wieder in der Halle eine Einheit absolviert, bei der alle schon heiß auf das darauffolgende "Public Viewing" des Halbfinales über 800 Meter mit Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) waren, der dabei auch tatkräftig unterstützt wurde.
Nach einem nahhaftem Frühstück am nächsten Tag, ging es gleich wieder auf die Loipe, um die erlernte Technik weiter zu festigen. Auch wurden die Athleten gezwungen in der Abfahrt das Bremsen zu üben, obwohl ja, wie jeder weiß, gilt: Wer bremst verliert! Da an diesem Tag das Wetter so gut wie an keinem anderen war, unternahm die Gruppe eine Schneeschuhwandung auf den Gipfel des Herzogenhorn (1.415 Meter über Nhn). Nach dem Eintrag in das Gipfelbuch und dem Genießen der Aussicht folgte auf dem Heimweg eine große Schneeballschlacht, bei der zunächst galt: Mädchen gegen Jungs. Dies änderte sich jedoch schnell zu: Alle gegen Christoph! Wieder trainierte man am Abend in der Halle. Aufgrund der anstrengenden Liniensprints und dem Kräftigungsprogramm schliefen die Athleten danach früh und schnell ein, um dann am letzten vollen Tag nochmal alles zu geben.
Am nächsten Morgen zeigte der Blick aus dem Fenster, dass es eine sehr harte Einheit auf der Loipe werden würde, denn das Wetter war schrecklich. Schneefall begleitet von extremen, eisigen Sturmböen machten das Training nahezu unerträglich. Trotzdem waren die Berganläufe an zwei fast windstillen Anstiegen auf der Loipe eine der besten Trainingseinheiten der Tage. Nachmittags wagte sich nur der ganz harte Kern der Gruppe erneut raus auf die Skier, um einen kleinen Dauerlauf u.a. auf das Herzogenhorn zu machen. Die Mehrheit aber blieb in der Halle für eine Kräftigungseinheit oder traf sich in der Schwimmhalle, um ein paar Bahnen zu ziehen.
Am Abend lauschte die Mannschaft dann einem Vortrag von Michael über den Werdegang von Alina Reh, um den jungen Athleten vor Augen zu führen, dass jede sportliche Laufbahn individuell und verschieden ist und man immer den Spaß an der Bewegung beibehalten sollte.
Der letzte Tag war angebrochen. Es stürmte erneut enorm. Daher beschlossen die Trainer die Vormittagseinheit in die Halle und Schwimmhalle zu verlegen. Dafür war nachmittags das Wetter richtig gut und es wurde ein letztes Mal für einen langen Dauerlauf auf der frischgespurten Hausloipe die Langlaufski angeschnallt. Jeder gab nochmal Vollgas! Danach hieß es auch schon Abschiednehmen von der Herberge. Das Gepäck wurde wieder mit der Pistenraupe gen Tal gebracht und die Gruppe trat, wie bereits zur Anreise, den Weg zu Fuß an.
Der Trainingslehrgang war ein toller Weg sich für die kommende Saison vorzubereiten. Es macht immer wieder Spaß alternative Trainingsmöglichkeiten zu nutzen. Großen Dank an Michael Schwenkedel und Christoph Thürkow für das Ermöglichen eines tollen Lehrgangs sowie ein großartiges Erlebnis für alle.