Simon Boch feiert den Hattrick in Bietigheim
Der älteste Silvesterlauf findet in Sao Paolo satt, der größte in Madrid. Im Südwesten Deutschlands ist Bietigheim der Renner. Was im Jahr 1981 ins Leben gerufen wurde, gilt heute als eines der hochkarätigsten deutschen Straßenrennen zum Jahreswechsel. Die einzigartige Atmosphäre auf dem 11,1 Kilometer-Kurs durch die Gassen der Bietigheimer Altstadt und entlang der Enz fasziniert Profisportler ebenso wie Hobbyläufer. Ein Blick in die Starterliste zeigt, das zahlreiche Spitzenathleten dem Bietigheimer Silvesterlauf seit Jahren die Treue halten. Erstmals in der 37- jährigen Silvesterlaufgeschichte gab ein DLV- Präsident den Startschuss.
Als Oberbürgermeister Jürgen Kessing, der im November in das DLV-Amt gewählt wurde, die Läuferschar bei frühlingshaften Temperaturen auf die Strecke schickte, dauerte es knapp sechs Minuten bist der letzte der 3501 gemeldeten Teilnehmer über die Startlinie lief. In dieser Zeit hatten sich Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg), Dominik Notz (LAV Stadtwerke Tübingen) und Fabian Clarkson (SCC Berlin) bereits von der Spitze des Feldes abgesetzt. Mit dem Willen, den Bietigheimer Silvesterlauf das dritte Mal in Folge zu gewinnen, sorgte der 23-jährige Boch für ein hohes Tempo. Als Boch nach 4,8 Kilometer auf die zweite Runde ging hatte der Schwarzwälder schon 13 Sekunden Vorsprung auf Clarkson und Notz. Diesen baute der deutsche 10 000 m-Meister weiter aus und lief unter dem tosenden Beifall der 18.000 Zuschauer nach 33:11 Minuten ins Ziel. „Ab Kilometer 8 musste ich „beißen“, aber ich war entschlossen und wollte zum dritten Mal gewinnen“ verriet der Sieger im Ziel. Damit ist Boch der erste Athlet in der Geschichte des Bietigheimer Silvesterlaufs, dem ein Hattrick gelungen ist. Mit deutlichem Rückstand folgten Dominik Notz (33:35 min) und der Vorjahres-Zweite Fabian Clarkson (33:54 min).
Laura Hottenrott gewinnt souverän
Auch bei den Frauen gab es eine eindeutige Siegerin. Laura Hottenrott von der GSV Baunatal hatte kurzfristig für das Rennen nachgemeldet. In Abwesenheit der vierfachen Silvesterlaufsiegerin Alina Reh, die aufgrund einer Knöchelverletzung kurzfristig passen musste, übernahm Hottenrott das Geschehen im Frauenrennen. Schon nach dem ersten Kilometer hatte sich die 25-jährige von ihren Konkurrentinnen abgesetzt. „Nach meinen 2. Platz im Jahr 2013 wollte ich heute gewinnen, das war ein schöner Jahresabschluss“ freute sich die Dritte der Deutschen Marathonmeisterschaften, als sie nach 38:26 Minuten als Siegerin bejubelt wurde. Auf dem zweiten Rang behauptete sich Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg) in 39:31 Minuten vor Victoria Brandt (SCC Berlin/39:36 min).
Als einziger Läufer bei allen bisherigen Silvesterläufen war Peter Bäuchle (LG Filder) am Start. Kein Zufall, dass der „Immer-Läufer“ beim 37. Bietigheimer Silvesterlauf mit Startnummer 37 auf die Strecke ging. Den ersten Platz in der Mannschaftswertung verteidigte erfolgreich das Team TherapieReha Bottwartal. Bereits zum fünften Mal in Folge standen die 10 gewerteten Läuferinnen und Läufer mit einer Gesamtzeit von 6:08:23 Stunden wieder ganz oben. Platz 2 ging an das zweite Team von TherapieReha Bottwartal (6:51:57) gefolgt von den Laktat-Knallern (6:57:47). Bei den Mannschaften der Frauen gab es ebenfalls mit dem Team von TherapieReha Bottwartal einen Wiederholungssieger. Mit einer Gesamtzeit von 3:38:59 Stunden verwiesen die fünf Frauen das SWBB-Energieteam (4:22:47) und das Team AR Sport auf die Plätze.
Die dritte Auflage des Silvester-Staffellauf für Schul- und Vereinsteams in der Altersklasse 1 der 12 bis15- Jährigen entschied der TSV Ensingen für sich. In der Altersklasse 2, hier durften die Teilnehmer bis 19 Jahre alt sein, hatte die Staffel „Die Insulin Junkies“ die Nase vorn. Erneut zur Stadt- und Landkreissiegerin wurde Marie Weller (Weller Automobile) geehrt. Als schnellster Läufer des Landkreis Ludwigsburg kam Ulrich König (TherapieReha Bottwartal) ins Ziel. Den Titel des Stadtmeister sicherte sich Kai Vogler der für das Easy Running-Team am Start war. Die Firma Dürr stellte mit 133 Startern wieder mal das größte vorangemeldete Team. Dem Bietigheimer Unternehmen wurde bei der Siegerehrung ein Gutschein, traditioneller in Form eines symbolischen Spanferkels, überreicht.