Rang fünf für Frauenstaffel über 4x100 Meter
Wie im Vorlauf lief die deutsche Staffel in der Besetzung Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF), Yasmin Kwadwo (TSV Bayer 04 Leverkusen), Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) und Vize-Europameisterin Gina Lückenkemper (SCC Berlin). Die Deutsche Doppelmeisterin Tatjana Pinto (LC Paderborn) hatte sich im 200-Meter-Halbfinale verletzt und konnte nicht mit der Staffel antreten.
Das DLV-Quartett musste am Samstagabend nur den Staffeln aus Jamaika (41,44 sec), Großbritannien (41,85 sec), den USA (42,10 sec) und der Schweiz (42,18 sec; Landesrekord) den Vortritt lassen.
Sprinterin Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) war als eine der Youngsters zur WM nach Doha gefahren. Als Fünfte in der 4x100 Meter-Staffel kehrt die 22-Jährige Lehramtsstudentin zurück – mit großen Hoffnungen für die Saison 2020 mit den Olympischen Spielen in Tokio.
Was sagen Sie zum Abschneiden Ihrer Staffel am Samstagabend?
Jessica-Bianca Wessolly: „Platz fünf bei meiner ersten WM ist einfach richtig geil. Das hätte ich vorher nicht erwartet. Aber wir haben im Finale auch viel besser gewechselt, weshalb diese Ergebnis herauskam“.
Wie kam es, dass Sie in die Staffel aufgerückt sind?
Jessica-Bianca Wessolly: „Tatjana Pinto hatte sich im Semifinale über 200 Meter verletzt und musste ihre Saison beenden. Gina Lückenkemper und die anderen haben mich toll aufgenommen, Gina hat mit mir auch geredet und hat mir als erfahrene Staffelläuferin Tipps gegeben“.
Sie haben jetzt in Doha vier Rennen gemacht, das war wohl kaum zu erwarten.
Jessica-Bianca Wessolly: „Ich hatte mit zwei Einsätzen gerechnet. Natürlich habe ich von Tatjanas Verletzung profitiert, was man Niemandem wünscht, aber dadurch habe ich meine Chance bekommen.
Also eine rundherum zufriedene Mannheimerin?
Jessica-Bianca Wessolly: „In jedem Fall. Hatte im Einzel auf das Semifinale gehofft, was ja dann auch so kam“.
Man hat viel gehört von wenig Zuschauern und schlechter Stimmung. Wie haben Sie das erlebt?
Jessica-Bianca Wessolly: „Die Stimmung wurde von Tag zu Tag besser und bei der Staffel war richtig was los. Für solche Momente trainiert man, um vor so einer Kulisse zu laufen. Als bei der Vorstellung das Licht im Stadion ausging, dachte ich, mir rutscht das Herz in die Hose. Mein Puls ist in die Höhe geschossen und ich habe es genossen. Meine Vereinskollegin Lisa Nippgen hat als Ersatzläuferin mit Jennifer Montag zusammen ebenfalls einen guten Job gemacht“.
Ihr Heimtrainer Michael Manke–Reimers saß wohl nervös zuhause am Fernseher…
Jessica-Bianca Wessolly: „Natürlich, die WM war für Michael und mich ein großer Erfolg“.
Wie geht’s weiter?
Jessica-Bianca Wessolly: „Dieser Erfolg gibt Kraft für die kommende Saison. Mein Ziel ist es auch künftig, einen Staffelplatz zu erobern. Jetzt aber heißt es erstmal die Beine hochlegen und regenerieren“.