Olympia | Ogunleye kämpft um eine Medaille

  09.08.2024    WLV Top-News WLV Wettkampf BLV Top-News BLV BW-Leichtathletik Top-Events Top-News BW-Leichtathletik Wettkampfsport
Ogunleye kämpft um eine Medaille und Alina Kenzel freut sich nach langer Covid-Erkrankung über die Finalteilnahme. Ewald Walker berichtet von einer mit Spannung gefüllten Qualifikation im Kugelstoßen der Frauen.

Es war schon eine spannende Angelegenheit, die Qualifikation im Kugelstoßen der Frauen. Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) benötigte wie Malaika Mihambo im Weitsprung einen dritten Versuch, um dann mit der drittbesten Weite (19,24 m) und großen Medaillenhoffnungen ins Finale  einzuziehen. „Jetzt war ich in der Quali plötzlich selber in der Situation“ meinte die gläubige Christin, die vor ihrem letzten Versuch zu einem kurzen Gebet zum Himmel hochschaute. Es war die drittbeste Weite der Qualifikation hinter Hallen-Weltmeisterin Sarah Mitton (Kanada; 19,77 m) und der Neuseeländerin Maddison-Lee Wesche (19,25 m).  Sie war froh und glücklich, weil ihre ganze Familie Karten fürs Finale am Freitagabend gekauft hatte. Die haben pro Kopf immerhin 470 Euro für die beiden Ticktes ausgegegeben, das durfte ja nicht schiefgehen“, sagte Hallen-Vize-Weltmeisterin Ogunleye. 

Total happy war Alina Kenzel (VfB Stuttgart) über ihrem Finaleinzug  mit 18,16 Meter nach ihrer einjährigen Coviod-Erkrankung. „Finale bei Olympischen Spielen, das ist der bisherige Höhepunkt meiner Laufbahn, obwohl ich mit Platz vier in Rom auch schon sehr zufrieden war“, strahlte Kenzel übers ganze Gesicht. „Ein solches  Comeback nach der langen Auszeit ist schon toll“, so die Remshaldenerin. Vielleicht wird sie nach Long Covid stärker als zuvor.

Allein Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge), die geborene Baden-Württembergerin, konnte die strahlenden Gesichter ihrer Teamkollegin nicht teilen. Mit 17,86 Meter verpasste sie den Finaleinzug und blieb dabei über einen Meter hinter ihrer Leistung von den Deutschen Meisterschaften (18,89 m) zurück. „18,16 Meter hätten fürs Finale gereicht, ich bin total enttäuscht“ sagte die 27-Jährige in Bad Urach geborene und lange in Bempflingen lebende Athletin in der Mixed Zone. Ihre Enttäuschung wurde auch dadurch verstärkt, weil rund 20 Fans und ihre Familie aus Bempflingen, Großbettlingen und Glems nach Paris angereist waren, und die wollte sie natürlich belohnen. Jetzt heißt es ihre zweiten Olympischen Spiele schnell abzuhaken und Kurs auf Los Angeles 2028 zu nehmen.

Ewald Walker / blv