Mathias Bruggers WM-Träume platzen im Stabhochsprung

  30.06.2019    BW-Leichtathletik WLV BLV-Wettkampf Top-News BW-Leichtathletik
Sieben Disziplinen lang hatte Zehnkämpfer Mathias Brugger vom SSV Ulm 1846 am Wochenende beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen auf WM-Kurs für Doha gelegen. Dann scheiterte er im Stabhochsprung an seiner Einstiegshöhe.

Eigentlich wollte sich Mathias Brugger am Wochenende in Ratingen mit einem Resultat in Richtung 8.200 Punkte für die Weltmeisterschaften in Doha (Katar) empfehlen. Nach Tag eins lag er noch knapp unter seinem Zwischenresultat von Götzis (Österreich), wo er im Mai 8.060 Zähler gesammelt hatte. Doch an Tag zwei erwischte er mit 14,26 Sekunden über die Hürden und 44,54 Metern mit dem Diskus einen guten Start, der ihn wieder auf WM-Kurs beförderte. Nur wenig später verließ Mathias Brugger jedoch mit hängendem Kopf das Stadion: Er war im Stabhochsprung dreimal an seiner Anfangshöhe von 4,60 Metern gescheitert. Aus war der Traum von der WM-Teilnahme.

Die Welt-Titelkämpfe waren für den 26-Jährigen ohnehin erst in Reichweite gerückt, weil andere Topathleten wie Europameister Arthur Abele aus Ulm oder Vize-Weltmeister Rico Freimuth aus Halle/Saale die Saison vorzeitig abbrechen mussten. Brugger hatte dagegen eigentlich ganz ohne einen Zehnkampf geplant. „Jetzt habe ich zwei Zehnkämpfe gemacht, dieser hier wäre mein dritter gewesen. Ich war auf Saison-Bestleistungskurs, ich hätte die WM gerne mitgenommen“, erklärte ein sichtlich enttäuschter Mathias Brugger dem Ratinger Publikum, fügte aber auch hinzu: „Mein Highlight dieses Jahr ist meine Hochzeit. Und dann liegt der Fokus auf der Olympia-Norm im nächsten Jahr, hier in Ratingen.“

Der nächste gute Auftritt gelang in Ratingen dem 21 Jahre jungen Ulmer Fynn Zenker. Erst drei Wochen zuvor hatte er sich im Zehnkampf auf 7.587 Punkte gesteigert. Unter anderem nach Bestleistungen über 100 Meter (10,90 sek) und im Stabhochsprung (4,90 m) wurde er in Ratingen mit 7.536 Punkten Fünfter. Luca Dieckmann fand nach seinen Fußproblemen nicht in den Wettkampf, dann trat er zum Abschluss von Tag eins über 400 Meter auch noch auf die Innenlinie und wurde disqualifiziert. Felix Hepperle von der LG Neckar-Enz beendete als Siebter mit 7378 Punkten seinen Wettkampf. Für Nils Kruse von der LG Region Karlsruhe bedeuteten 7.032 Punkte Rang Zehn.

Der Sieg in Ratingen ging an Kai Kazmirek. Der WM-Dritte aus Koblenz dominierte den Zehnkampf mit 8.444 Punkten, er kann mit der nächsten WM-Teilnahme planen und hat sogar die hohe Olympia-Norm von 8.350 Punkten für Tokio 2020 überboten. Auch der Mainzer Niklas Kaul ist nach 8.336 Punkten in Götzis für die WM gesetzt. Das dritte deutsche Ticket liegt weiter bei SSV-Zehnkämpfer Tim Nowak (8.209 Pkt), der zurzeit eine Schulterverletzung auskuriert. Nur einer kann ihn wohl noch verdrängen: Trainingspartner Manuel Eitel bei der U23-EM im Juli in Schweden. 

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Silke Bernhart