Malaika Mihambo fliegt zu WM-Gold – Bronze für Johannes Vetter

  06.10.2019    BW-Leichtathletik Leistungssport Top-News BW-Leichtathletik WLV BLV Top-News WLV Top-News BLV
Am letzten Wettkampftag holen Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) im Weitsprung und Johannes Vetter (LG Offenburg) im Speerwurf für den DLV Medaillen.

Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hat dem Druck im WM-Weitsprung-Finale stand gehalten. Mit persönlicher Bestleistung von 7,30 Metern holte sie am Finaltag im Kalifa-Stadion in Doha die zweite Goldmedaille für das DLV-Team.

Malaika Mihambo nahm die Glückwünsche der Konkurrentinnen bereits nach drei Versuchen entgegen – und strahlte übers ganze Gesicht. Mit beeindruckender Leichtigkeit und Souveränität ist die 25 Jahre alte Weitspringerin von der LG Kurpfalz am Sonntagabend in Doha zu WM-Gold geflogen.

Der Druck als Topfavoritin? Mihambo segelte zum siebten Mal in dieser Saison über die Sieben-Meter-Marke hinaus. Nach ihren ganz starken 7,30 Meter steht jetzt nur noch Heike Drechsler in der deutschen Bestenliste vor ihr: Sie hält seit 1988 den nationalen Rekord mit 7,48 Metern.

Mit ihrer Siegerweite wurde die Europameisterin zur zwölftbesten Weitspringerin aller Zeiten. In den letzten 15 Jahren sprang nur die entthronte Titelverteidigerin Brittey Reese (USA; 7,31 m) weiter. In Deutschland ist Malaika Mihambo nun die zweitbeste Weitspringerin aller Zeiten. Nur die zweimalige Olympiasiegerin Heike Drechsler (7,48 m) war jemals besser. Bei Weltmeisterschaften sprang nur Siebenkampf-Weltrekordlerin Jackie Joyner-Kersee (USA) zweimal weiter.

Im dritten Versuch gelang es Malaika Mihambo, ihr enormes Tempo von mehr als 38 km/h am Brett in eine Top-Weite umzusetzen. Für die Europameisterin war es im zehnten Start in der Freiluftsaison der zehnte Sieg. Mit Respektsabstand ging Silber an die Ukrainerin Maryna Bekh-Romanchuk (6,92 m), Bronze an Sieben-Meter-Springerin Ese Brume (Nigeria; 6,91 m). Einen größeren Vorsprung gab es in der WM-Geschichte nie.

Johannes Vetter wirft seinen Speer zur Bronzemedaille

Nach WM-Gold vor zwei Jahren in London hat sich Speerwerfer Johannes Vetter (LG Offenburg) am Sonntagabend bei der WM in Doha mit Bronze seine zweite WM-Medaille gesichert. Mit 85,37 Metern musste sich der Titelverteidiger nur dem Überraschungssieger Anderson Peters (Grenada; 86,89 m) und dem Esten Magnus Kirt (86,21 m), der sich im fünften Durchgang an der Schulter verletzte und auf einer Trage aus Stadion gebracht werden musste, geschlagen geben. Bundesrainer Boris Obergföll monierte bei seinem Schützling das zu flüchtige Setzen des Stemmbeins, um auf große Weiten zu kommen. Die Qualifikation am Samstag hatte Johannes Vetter noch mit 89,35 Metern dominiert.

Für Johannes Vetter war die Vorbereitung auf die WM alles andere als optimal gewesen. Immer wieder stoppten ihn Verletzungen. Erst plagten ihn Rückenschmerzen, dann verletzte er sich an den rechten Adduktoren und danach machten sich Probleme mit dem Fuß bemerkbar. Ein abgesplittertes Knorpelstück im linken Stemmbein behinderte die WM-Vorbereitung erheblich, sogar ein Start-Verzicht in Doha stand zur Debatte. Nach der WM wird er sich am Fuß operieren lassen, um beschwerdefrei in die Vorbereitung für die Olympischen Spielen 2020 in Tokio gehen zu können.

Zum Abschluss der WM in Doha hat Malaika Mihambo ein absolutes Glanzlicht gesetzt mit einem sehr dominanten Wettkampf. Allein drei Sprünge waren über sieben Meter. Sie ist eine der Top-Performer der WM mit der Siegesweite von 7,30 Meter“, sagte DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska am Sonntagabend. „Johannes Vetter hat heute eher Bronze gewonnen als Gold verloren. Für ihn ist die zweite Medaille bei einer WM eine gute Ausgangsposition in Richtung der Olympischen Spiele in Tokio.“

leichtathletik.de / wlv