Julia Ehrle und Markus Görger in Pforzheim eine Klasse für sich
Bei der zweiten Station des Deutschen Cross-Cups 2024 wurden am Samstag in Pforzheim die ersten Tickets für die Cross-Europameisterschaften vergeben: Im 4.400 Meter langen Rennen der U20-Altersklasse qualifizierten sich die deutschen Top Zwei der weiblichen U20 und die deutschen Top Zwei der männlichen U20 sicher für einen Start am 8. Dezember in Antalya (Türkei). Einen starken Eindruck hinterließen besonders David Scheller (LG Main-Spessart) und Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald), die die Rennen in 14:09,10 und 15:56,29 Minuten auch gegen internationale Konkurrenz für sich entscheiden konnten.
Die U20-Europameisterin im Berglauf Julia Ehrle wurde damit einmal mehr ihrem Ruf als starke Gelände-Läuferin gerecht – und das, obwohl sich die 17-Jährige gegen bis zu zwei Jahre ältere Konkurrenz durchsetzen musste. Sie löste die Aufgabe mit einem Start-Ziel-Sieg, allein die zweitplatzierte Fabienne Müller aus der Schweiz (15:59,71 min) konnte zwischenzeitlich aufschließen, hatte aber im Schlussspurt das Nachsehen. Platz drei ging an Shirin Kerber (LC Rehlingen; 16:15,64 min), die international ebenfalls für die Schweiz startet. Das zweite deutsche Cross-EM-Ticket sicherte sich auf Platz sechs die U20-Vize-Europameisterin über die Hindernisse Adia Budde (TSV Altenholz; 16:49,30 min), dahinter machte die erste 16-Jährige Ada Werner (SCC Berlin; 16:52,27 min) auf sich aufmerksam.
Markus Görger eine Klasse für sich
In den Entscheidungen der Männer- und Frauen-Rennen sahen die Zuschauer:innen auf dem Pforzheimer Huchenfeld eindrucksvolle Solo-Darbietungen. Den Schlusspunkt unter die Veranstaltung setzte der Deutsche Meister im Crosslauf Markus Görger (LG Region Karlsruhe), der seiner Konkurrenz direkt mit dem ersten Schritt enteilte. Auf den acht Runden über insgesamt 8.800 Meter zeigte er keine Schwäche und hatte im Ziel in 28:09,84 Minuten mehr als eine halbe Minute Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Nick Jäger (LSC Höchstadt/Aisch; 28:42,24 min). Dieser wiederum konnte sich gegen Ende des Rennens noch deutlich von U23-Sieger Jonathan Hofer (Schweiz; 29:05,07 min) und Mamiyo Nuguse (Äthiopien; 29:12,87 min) lösen, mit denen er lange ein Trio gebildet hatte.
Von Pforzheim über Riesenbeck nach Antalya
"Ich war lange verletzt und wollte hier erstmal gucken, wie es läuft", erklärte Anneke Vortmeier anschließend. "Es gibt kein besseres Gefühl, als wenn man sich das Rennen richtig einteilt! Es macht so Spaß, dann die anderen Läuferinnen einzusammeln." Die Cross-EM habe sie im Hinterkopf, das nächste große Ziel seien zunächst die Deutschen Cross-Meisterschaften, die am 23. November in Riesenbeck stattfinden.
Dort will auch Markus Görger wieder am Start sein – und sinnt auf Wiedergutmachung, nachdem er im vergangenen Jahr zwar Deutscher Meister geworden, dann aber von einer Gürtelrose am Start bei den Cross-Europameisterschaften gehindert worden war. "Ich freue mich auf den Start bei der Cross-DM! Es wäre sehr schön, sich dann wieder für die Cross-EM zu qualifizieren und da dann auch teilzunehmen", blickte der 26-Jährige auf die kommenden Highlights voraus.
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