Jara Ellinger ist Unterländer Sportlerin des Jahres
Am Donnerstagabend sind in der Kreissparkasse Heilbronn die Unterländer Sportler des Jahres gewürdigt worden – nicht wie gewohnt bei einem familiären Fest des Sports, sondern bei einem SportTalk, der live gestreamt worden ist. Bei den Frauen hat Hochspringerin Jara Ellinger von der TSG 1845 Heilbronn das Rennen gemacht.
Ein offizieller Titel ist es nicht, den Hochsprung-Bundestrainer Tamás Kiss bei seinem Disziplin-Check mit dem „Talent des Jahres“ verkündet hat. Gleichwohl aber ein Zeichen der Anerkennung für Jara Ellinger. Und eine wertvolle Bestätigung für die talentierte Hochspringerin der TSG Heilbronn, die ihre persönliche „late season“ Anfang September 2020 mit dem Titel bei den deutschen Meisterschaften der U 20 in Heilbronn gekrönt hat.
Wer sich binnen eines Jahres um satte neun Zentimeter auf 1,83 Meter steigert, in neun Wettkämpfen 1,80 Meter und höher springt, trotzt nicht nur den schwierigen Bedingungen während der Pandemie, sondern macht auch bei den Einheiten viel richtig – und sammelt als Unterländer Sportlerin des Jahres zahlreiche Sympathiepunkte. Ein Premieren-Titel.
Einen gewissen Anteil daran hat auch Harald Ehlke. Der Expertise des ehemaligen Hochspringers aus Flein vertraut die 19-Jährige seit 2019. Er hat ihrem Training neue Ansätze wie Impulse verliehen – und das Selbstbewusstsein der Untergruppenbacherin gestärkt.
Ein Unterländer Rekord (U20), Platz vier in der nationalen Frauen-Bestenliste oder Rang sechs bei den deutschen Meisterschaften der Aktiven sind weitere Belege, dass die seit Jahren von der Sporthilfe Unterland unterstützte Athletin auf dem Sprung nach oben ist. Ein weiterer Lohn für die konsequente Arbeit der fleißigen jungen Frau: Jara Ellinger wird in den Bundeskader aufgenommen.
Doch der Leistungssport hat auch seine Schattenseiten. Bittere Momente inklusive. Einen davon erlebt Jara Ellinger kurz vor dem Jahreswechsel. Im Training reißt ein Außenband. Beim Absprung knickt sie mit dem Sprungfuß um – vor den Augen des Bundestrainers. Zwar bleibt ihr eine Operation erspart, doch die Wintersaison bricht Jara Ellinger ab. Notgedrungen. Wochenlang darf sie den Fuß nicht voll belasten. „Das ist ziemlich deprimierend, denn ich war schon ganz gut in Form“, sagt die Studentin der Sportwissenschaften. Zeitraubend ist fortan das Pendeln zwischen ihrem Elternhaus und dem Olympiastützpunkt Stuttgart, wo sie physiotherapeutisch behandelt wird. Ihr Plan: „Ich möchte wieder topfit in die Freiluftsaison starten, die im Mai beginnt.“
Ziele gibt es in dieser Saison reichlich. Ein besonders motivierendes wären die U23-Europameisterschaften im norwegischen Bergen. Zur Erinnerung: Mit der Weltmeisterschaft in Kenia in ihrer Altersklasse ist schon ein internationales Highlight im Sommer 2020 coronabedingt auf einen unbekannten Zeitpunkt verschoben worden.
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Mit freundlicher Genehmigung der Heilbronner Stimme