Internationales Feuerwerk bei „Langer Laufnacht“ erwartet
Zahlreiche namhafte internationale und nationale Athleten haben ihre Startzusage für die siebte Auflage der Langen Laufnacht gegeben. Sie werden Strecken von 800 Meter über 3.000 Meter Hindernis bis zur 5.000 Meter-Distanz in Angriff nehmen und den ein oder anderen Meeting-Rekord zum Wackeln bringen. Neben Weltranglistenpunkten geht es vor allem für viele U23-, U20- und U18-Athletinnen und Athleten auch um die Normerfüllung für diverse internationale Ereignisse im Jahr 2023. Dass die „Lange Laufnacht“ dafür ein gutes Pflaster ist, scheint sich herumgesprochen zu haben.
Die ersten Läuferinnen und Läufer werden bereits am frühen Nachmittag an der Startlinie stehen, ehe die Spannung gegen Abend zunehmen und die anvisierten Endzeiten schneller werden. Im Scheinwerferlicht der hoffentlich trockenen Karlsruher Nacht werden die 5.000 Meter-Läufe abschließend zum absoluten Großereignis. Bei den Frauen ist die Dichte so groß, dass mehr als 20 Athletinnen mit Bestzeiten schneller als 16:00 Minuten gemeldet sind. Die deutsche Vizemeisterin über 10.000 Meter Eva Dietrich (LAV Stadtwerke Tübingen) bekommt es mit international erfahrenen Läuferinnen wie Viktoria Wagner-Gyürkes (Ungarn), Jennifer Nesbitt (Großbritanien), Klara Lukan, Marusa Mismas (beide Slowenien) und Mariana Machado (Portugal) zu tun. Dieses Rennen wird mit großer Wahrscheinlichkeit das stärkste europäische Rennen, außerhalb der Diamond League, der höchsten Meetingserie der Leichtathletik, und gleicht nahezu einer inoffiziellen Europameisterschaft.
Im A-Lauf der Männer dürfte der Sieg über Tom Mortimer (Großbritanien), Matthias Padovani (Italien) und Mebrahtu Werkineh (Äthopien) gehen. Im Sog der internationalen Konkurrenz werden auch Markus Görger, Tom Förster und Jonathan Dahlke versuchen ihre Bestzeiten zu unterbieten. Nach seinem überraschenden Sieg im vergangenen Jahr geht es für den Karlsruher Markus Görger in diesem Jahr, angesichts der schnellen Konkurrenz, um das Erreichen einer neuen Bestzeit. Der Mitorganisator der Laufnacht, Simon Stützel, wird nach vielen Jahren auf der Straße und im Marathon, auf die Bahn zurückkehren und die Norm für die Deutschen Meisterschaften in den Blick nehmen. Die Rundbahn im ehemaligen Beiertheimer Stadion ist ihm nicht nur von unzähligen Trainingseinheiten und seinen Zieleinläufen beim Baden Marathon bestens bekannt. Als Tempomacher sorgte er in den letzten Jahren in vielen Läufen für die richtigen Angangszeiten und freut sich nun darauf, als Athlet am Start zu stehen.
Aus Veranstaltersicht rücken zudem die 3.000 Meter-Hindernisrennen in den Fokus, denn mit Amélie Svensson und Mathias Vergotte ist die LG Region Karlsruhe auch hier mit zwei Athleten im jeweils schnellsten Rennen des Tages über diese Distanz vertreten. Die 3.000 Meter Hindernis sind in diesem Jahr so gefragt, dass sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern erstmals jeweils zwei hochkarätige Rennen angeboten werden. Vorjahressiegerin Amélie Svensson trifft in ihrem Heimstadion neben Olivia Gürth, die sich im letzten Jahr auf 9:47 Minuten verbesserte, auch auf starke internationale Hindernisläuferinnen wie Michelle Finn (Irland), Linn Söderholm (Schweden) und June Arbeo (Spanien).
Bei den Männern ragen in der Meldeliste „über die Böcke“ die amtierenden deutschen Meister mit der 3x1.000 Meter-Staffel Nick Jäger und Brian Weisheit sowie Jakob Abrahamsen (Dänemark), Enrico Vecchi (Italien) und Adderrazzak Gasmi (Italien) heraus. Auch die lange Mittelstrecke ist exzellent besetzt: Lokalmatador Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) muss sich nicht nur der vielen deutschen Konkurrenten erwehren, sondern trifft im Kampf um Weltranglistenpunkte auf den Belgier und U23-Europameister Ruben Verheyden und eine sehr hohe Qualität: Insgesamt haben von den 160 1.500 Meter-Läufern zwölf Athleten Bestzeiten unter 3:37 Minuten. Auch der amtierende 3.000 Meter-Hindernis-Europameister Topi Raitanen aus Finnland möchte das Meeting für ein Unterdistanzrennen nutzen.
Bei den Frauen sieht es über 1.500 Meter ähnlich eng aus: Universiade-Gewinnerin Caterina Granz und die 20-jährige Fabiane Meyer versuchen hinter der Tempomacherin gemeinsam mit Giulia Aprile (Italien), Joceline Wind (Schweiz) und der Britin Aimee Pratt, die sich als Hindernisläuferin und Siebtplatzierte der letztjährigen WM und EM wie Elena auf die Unterdistanz begibt, möglichst schnelle Zeiten zu erzielen. Über 800 Meter haben sich neben den deutschen Topläufern Robert Farken, Luis Oberbeck und Tim Holzapfel unter anderem Joseph Deng (Australien) und Yevhen Hutsol (Urkraine) unter die insgesamt 130 Mittelstreckler gemischt. Bei den Damen ragen aus deutscher Sicht Katharina Trost, deutsche Hallenmeisterin über 1.500 Meter, Lucia Sturm und Jennifer Hauke heraus, die unter anderem mit Jermeja Smonkar (Slowenien), der Vorjahressiegerin Rani Baillevier (Belgien) und der mehrfachen EM-Teilnehmerin Claire Mooney (Irland) starke internationale Konkurrenz erwarten.
Unmittelbar vor dem Hauptprogramm des Abends erhalten insgesamt knapp 50 Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit ihr Können zu zeigen. Über die 1.000 Meter-Distanz können sie die einzigartige Stimmung der Langen Laufnacht selbst im Wettkampf erleben und im Anschluss an ihren Lauf gemeinsam mit ihren Eltern die Topstars bei ihren Rennen anfeuern. Alle Leichtathletik- und Laufsport-Interessierten können am Veranstaltungstag am Stadioneingang für 5 Euro ein Ticket erwerben und somit selbst die fantastische Stimmung hautnah miterleben.
Die Läuferinnen und Läufer brauchen jede Unterstützung und das Organisationsteam freut sich über jeden Zuschauer, der im Stimmungszelt auf der Gegengerade zur Kuhglocke greift, die Trommeln erklingen lässt oder auf der Zielgerade die Sportler:innen aus unmittelbarer Nähe anfeuert.
Live verfolgen lässt sich das Event auch über den in Eigenregie organisierten Stream und über Baden TV. Was einst als kleines Laufmeeting begonnen hat, ist in wenigen Jahren zu einem zentralen Anlaufpunkt für nationale und internationale Läuferinnen und Läufer und einem Garanten für schnelle Rennen geworden.
Ohne das große ehrenamtliche Engagement wäre diese Entwicklung in keinster Weise möglich gewesen und auch in diesem Jahr laufen die Vorbereitungen wenige Tage vor dem Event auf Hochtouren. Alle Beteiligten blicken, abseits der Aufgaben, die noch erledigt werden müssen, gespannt und voller Vorfreude auf die nunmehr siebte Lange Laufnacht.