Fünf Titel in Leipzig am zweiten Tag der DHM
Heinle holt seinen zweiten Hallentitel
„Die Platzierung stimmt, die Weite nicht“. So kommentierte Fabian Heinle (VfB Stuttgart 1893) seinen zweiten deutschen Meistertitel unter dem Hallendach. 7,64 Meter sind für den Vize-Europameister und Acht-Meter-Springer in der Tat nicht die allerbeste Referenz. „Ich hatte eigentlich richtig Bock hier weit zu springen“, sagte der 27-Jährige unmittelbar nach dem Wettkampf, nachdem er sich im letzten Sprung den Meistertitel sicherte.
Die EM in München sei sein emotionaler Höhepunkt im kommenden Sommer, „da habe ich ja eine Silbermedaille zu verteidigen“, meinte der frischgebackene Vater eines Jungen.
Wessollys Strahlen
Sie war als Dritte der DLV-Jahresbestenliste über 200 Meter nach Leipzig angereist und kehrte als Deutsche Meisterin nach Mannheim zurück. Jessica-Bianca Wessolly bewies großes Stehvermögen und siegte in 23,23 Sekunden deutlich vor Laura Müller (SV Go! Saar 05; 23,42 sec). Es war der insgesamt vierte DM-Titel der Lehramtsstudentin für Mathe und Biologie an der Uni Heidelberg.
„Nachdem die Saison bislang noch nicht so gut verlaufen ist, bin ich natürlich hochzufrieden“, meinte die sympathische Athletin. Ihre Saisonziele sind hoch. „Ich möchte in Berlin den DM-Titel holen und dann sowohl an der WM in Eugene und der EM in München teilnehmen.“ Wessolly ist ein Versprechen für die Zukunft.
Kessler läuft leichtfüßig zum Sieg
Nur 20 Minuten nach Jessica-Bianca Wessolly läuft Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) im 800 Meter-Rennen mit ausgestreckten Armen als Erster über die Ziellinie.
Endlich hat es für Kessler geklappt mit der Deutschen Meisterschaft. Eingangs der Zielgerade war der 26-Jährige Schützling von Günther Scheefer noch auf Position drei. Dann packte der gebürtige Donaueschinger den Turbo aus und lief scheinbar leichtfüßig jubelnd in 1:47,76 Minuten ins Ziel. „Wir hatten das genauso geplant“, meinte Trainer Scheefer hinterher. Er freute sich mit seinem Schützling Christoph Kessler, der sich bereits mit seinen 3:38,46 Minuten über 1.500 Meter für die Hallen-WM in Belgrad Ende März qualifiziert hatte.
Mihambo glänzt mit 6,81 Meter
Sie war das Gesicht der Titelkämpfe von Leipzig und Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) rechtfertigte einmal mehr ihre Ausnahmestellung mit dem Gewinn ihres fünften deutschen Meistertitels in der Halle hintereinander. Sie krönte damit einen baden-württembergischen Nachmittag in der sächsischen Metropole Leipzig. Als Jahresbeste war sie mit 6,96 Meter angereist, mit 6,81 Meter verließ sie die Quaterback Immobilien-Arena. „Man kann nicht jeden Tag sieben Meter springen“, sagte die dreifache Sportlerin des Jahres nach ihrem besten Ergebnis bei Deutschen Hallenmeisterschaften und verließ entspannt die Arena. „Nächste Woche habe ich frei, dann beginnt die Vorbereitung auf die Sommersaison“. Die Hallen-WM wird sie nicht wahrnehmen, dafür will sie dann bei der WM in Eugene (15.7.-24.7.2022; USA) und der Heim-EM in München (15.-22.08.2022) auf den Punkt fit sein. Die Arbeit von Malaika Mihambo und ihrem Trainer Uli Knapp beginnt also in der übernächsten Woche.
Stabhochsprung: Gold für Otchere
Nach Gold unter freiem Himmel heißt nun auch unterm Hallendach die Deutsche Meisterin im Stabhochsprung Jacqueline Otchere. Die Mannheimerin ist ohne große Erwartungen nach Leipzig gekommen und stellte als Siegerin mit 4,30 Metern ihre Saisonbestleistung ein. Ihre großen Ziele für 2022 sind die EM und die WM und wieder eine Steigerung in Richtung ihrer Freiluftbestmarke von 4,60 Meter. Es gilt also, gesund zu bleiben, und dann ist eine neue Bestleistung drin.
Silber ging höhengleich an Anjuli Knäsche (LG Leinfelden-Echterdingen; 4,30 m), die ihre Karriere eigentlich schon beendet hatte und erst vor 6 Wochen wieder begonnen hatte, mit dem Stab zu trainieren. Bei der LG Leinfelden-Echterdingen arbeitet Knäsche als hauptamtliche Trainerin.
Bronze für Sindelfinger Staffel
Staffelerfolge sind die schönsten Erfolge. Dementsprechend groß war die Freude bei den vier Sindelfinger Sprinterinnen, die über 4x200 Meter in der Besetzung Lisa Sophie Hartmann, Carolina Krafzik, Pia Ringhoffer und Jasmin Pansa hinter der LG Stadtwerke München und dem TSV Bayer Leverkusen in 1:36,28 Minuten die Bronzemedaille gewannen und damit auch Trainer Werner Späth zufriedenstellten.
Alle Top-Acht-Platzierungen baden-württembergischer Athletinnen und Athleten am zweiten Tag:
400 Meter Männer
5. Constantin Preis (VfL Sindelfingen) - 47,44 Sekunden
800 Meter Männer
1. Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) - 1:47,76 Minuten
5. Adrian Engstler (TV Villingen) - 1:49,76 Minuten
1.500 Meter Männer
4. Tim Assmann (TV Villingen) - 3:53,98 Minuten
8. Florian Kalb (LAV Stadtwerke Tübingen) - 3:57,45 Minuten
Weitsprung Männer
1. Fabian Heinle (VfB Stuttgart 1893) - 7,64 Meter
4x200 Meter Männer
4. VfL Sindelfingen - 1:28,06 Minuten
6. LG Region Karlsruhe - 1:28,98 Minuten
200 Meter Frauen
1. Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) - 23,23 Sekunden
400 Meter Frauen
5. Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg) - 53,83 Sekunden
6. Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) - 53,93 Sekunden
800 Meter Frauen
5. Adeline Haisch (LG Region Karlsruhe) - 2:07,88 Minuten
Hochsprung Frauen
5. Jara Ellinger (TSG 1845 Heilbronn) - 1,75 Meter
Stabhochsprung Frauen
1. Jacqueline Otchere (MTG Mannheim) - 4,30 Meter
2. Anjuli Knäsche (LG Leinfelden-Echterdingen) - 4,30 Meter
Weitsprung Frauen
1. Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) - 6,81 Meter
4x200 Meter Frauen
3. VfL Sindelfingen - 1:36,28 Minuten