EM Rom | Husarenritt von Velten Schneider
Der 24-jährige war in letzter Sekunde in Brüssel mit einer Steigerung um sieben Sekunden auf 8:20,94 Minuten auf den EM-Zug nach Rom aufgesprungen. Und im Stadio Olimpico legte Schneider eine Glanzleistung hin. Elegant, locker bewegt er sich im 14-köpfigen Feld. Von draußen wird er unterstützt von seinem „Tree of Hope Track Club“, einer 15-köpfigen Gruppe, die wegen Schneider in die italienische Haupstadt gereist ist, darunter auch seine Eltern Robert und Birgit.
EM-Neuling Schneider überrascht: Er wird in 8:34 Minuten Zweiter und zieht damit ins Finale am Montagabend (22 Uhr) ein. „Morgens um zehn bei diesen Temperaturen zu laufen ist nicht ganz einfach, es hat aber alles gepasst“ erklärte Schneider in der Mixed Zone in den Katakomben. „Ich musste meinen Akku nicht ausquetschen, hab also noch Reserven“, gibt er sich auch fürs Finale am Montag optimistisch. „Ich habe nichts zu verlieren, jeden Konkurrenten, den ich vernaschen kann, ist ein Gewinn für mich". 16 Läufer werden an der Startlinie stehen.
Die EM-Premiere von Velten Schneider war auch mit seinem ersten TV-Interview beim ZDF verbunden. „Ich bin Italienfan“, sagt der Hindernisläufer, „ und ich genieß alles, was ich hier erlebe“. Das Warmlaufstadion hat es ihm besonders angetan: eine dunkle Bahn und rings herum lauter Marmorsäulen. Ein Sindelfinger wie im alten Rom. Achso: Auch die Laufbahn im Olympiastadion ist in Azurblau gehalten. Kein Wunder, dass die Azzuri gleich am ersten Tag vier Medaillen absahnten. Aber Medaillen sind nicht das alleinige Glück. Dies hat Velten Schneiders Husarenritt bei seiner EM-Premiere bewiesen.