DM Tag 1: 6 Medaillen und ein Meisterschaftsrekord
Frauen
100 Meter
11,43 Sekunden erzielte Lisa Nippgen (MTG Mannheim) im Vorlauf, kam unter die ersten drei und damit sicher ins Halbfinale. Dort konnte sie sich hinter der überragenden Gina Lückenkemper (SCC Berlin) den zweiten Platz sichern (11,38 sec) und war damit für das Finale gesetzt.
Dort sprintete Gina Lückenkemper allen davon und gewann in 11,03 Sekunden. Chelsea Kadiri (Sportclub Madgeburg e.V.) überraschte als Zweite in 11,33 Sekunden. Dahinter war es ganz eng. Lisa Nippgen hätte für eine Medaille mindestens 11,38 Sekunden noch einmal anbieten müssen. Für 11,40 Sekunden ging Bronze an Sina Mayer (LAZ Zweibrücken), 11,41 Sekunden liefen gleich drei Athletinnen und Lisa Nippgen war die in Tausendstelsekunden gemessen langsamste von ihnen, also Rang 6 am Ende für die Mannheimerin.
Kathleen Reinhardt (VfB Stuttgart 1893) erzielte im Vorlauf 11,78 Sekunden.
400 Meter
Drei Mal Finale bitte! Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg; 52,77 sec SB), Lisa Sophie Hartmann (VfL Sindelfingen; 53,02 sec PB) und Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim; 53,00 sec SB) sehen wir im Finale wieder.
Antonia Giesche erzielte eine neue Bestleistung (53,30 sec) und fährt als Neunte nach Mannheim zurück. Sarah Krämer (SG Walldorf Astoria) lieferte zum Saisonhöhepunkt ihre diesjährige Bestzeit ab und wurde in 55,30 Sekunden 18.
800 Meter
Das 800-Meter-Finale der Frauen findet dieses Jahr ohne baden-württembergische Beteiligung statt. Tina Miletic (LG Filstal; 2:07,80 min) schaffte es knapp nicht weiter, erzielte dafür aber eine neue Bestleistung. Laura Wilhelm (LAV Stadtwerke Tübingen; 2:11,60 min) blieb weit über ihrer persönlichen Bestzeit von 2:04,02 Minuten und wurde 18.
1.500 Meter HF
4 von 10 Starterinnen im zweiten Halbfinale über 1.500 Meter kamen aus Baden-Württemberg. Und 3 von ihnen sicherten sich das Finalticket. Allen voran natürlich Hallen-Europameisterin Hanna Klein, die spielerisch die knapp 3,5 Runden absolvierte und in 4:18,02 Minuten das Rennen gewann. Für Kim Bödi (VfL Sindelfingen; 4:23,36 min) und Tsambika Jäger (LV Pliezhausen 2012; 4:24,81 min) lohnte sich der Kampf um die Zeit – sie qualifizierten sich darüber. Die Karlsruherin Katja Bäuerle konnte ihr Rennen leider nicht beenden.
Im Finale am Sonntag um 17:35 Uhr trifft Hanna Klein dann auf die Münchnerin Katharina Trost, die am stärksten einzuschätzende Konkurrentin.
5.000 Meter
Silber für Eva Dieterich vor heimischem Publikum! Die gebürtige Kasslerin, die für den LAV Stadtwerke Tübingen antritt, musste ihr Rennen überwiegend alleine gestalten und profitierte, nachdem sich Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Alina Reh (SCC Berlin) abgesetzt hatten, von dem Ausscheiden der Berlinerin. Die Silbermedaille war der Lohn für ein sehr beherztes, konstantes Rennen auf glühendem Tartan im sonnigen Auestadion.
Ergänzung folgt
100 Meter Hürden
Bericht folgt
400 Meter Hürden
Carolina Krafzik ging gewohnt forsch an, hatte nach 150 Metern schon einen Vorsprung und lief volle Kraft ins Finale. 54,47 Sekunden – Meisterschaftsrekord! Auch Vereinskameradin Melanie Böhm (VfL Sindelfingen) erreichte als Zweite in 57,29 Sekunden das Finale.
Lotta Mage, vor einer Woche für die U20-EM qualifiziert, steigerte als Vierte ihres Vorlaufs ihre Bestleistung noch einmal auf 59,09 Sekunden.
Dreisprung
Bericht folgt
Diskuswurf
Antonia Kinzel (MTG Mannheim) und Leia Braunagel (SCL Heel Baden-Baden) waren in diesem Wettbewerb am Start. Die Mannheimerin wurde mit 56,98 Metern Siebte, Leia mit 48,56 Metern Elfte.
Ergänzung folgt
Hammerwurf
Wenn Hammerwurf der Frauen der erste Wettbewerb des Tages ist, kann man sich aus baden-württembergischer Sicht auf einen tollen Wettkampf freuen. Denn mit Aileen Kuhn am Start sind gute Leistungen und Ergebnisse fast schon gesichert – und das, ob wohl die Ludwigsburgerin immer noch jünger ist als die meisten anderen im Feld.
Die DM in Kassel wurde mit dem ersten Versuch von Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg) für uns eröffnet. Der war zwar ungültig, doch an der Lautstärke im Stadion hatte es nicht gelegen – das Publikum auf der Haupttribüne ging voll mit und ermöglichte den Hammerwerferinnen einen sehr stimmungsvollen Wettbewerb. Nach ihrem U23-Titel vor einer Woche in Göttingen holte sich Aileen Kuhn darin mit 66,87 Metern die Silbermedaille. Die Weite liegt nur 90 Zentimeter unter ihrer wenigen Tage alten Bestleistung und ist damit der nächste Fingerzeig Richtung U23-EM in Espoo (Finnland; 12. bis 16. Juli), die kommende Woche schon startet.
Männer
100 Meter
10,50 Sekunden im Vorlauf für Robin Ganter (MTG Mannheimer) und Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg), 10,36 und 10,47 Sekunden im Halbfinale – die beiden Sprinter durften im Finale ein drittes Mal ran. Da konnte der Mannheimer noch eine Schippe drauf legen und sicherte sich in 10,29 Sekunden die Bronzemedaille. „Der Finallauf war deutlich besser als der Vor- und Zwischenlauf, genau dann, wenn man es bringen muss. Ich wusste, dass es der Meldeliste nach eng wird vorne und ich freue mich, dass es geklappt hat mit der Medaille“, kommentierte er anschließend. Milo Skupin-Alfa wurde in 10,48 Sekunden Sechster.
Heiko Gussmann aus Baden-Baden zog mit 10,66 Sekunden ins Halbfinale ein. Dort steigerte er sich auf 10,54 Sekunden und wurde Zehnter. Die Mannheimer Timo Lange, Tim Kolbe und Felix Griesamer liefen im Vorlauf 10,75, 10,76 und 10,74 Sekunden.
800 Meter HF
Adrian Engstler ließ nichts anbrennen, ging vorne mit und gewann sein Halbfinale eine Hundertstelsekunde vor dem Mitfavoriten Dennis Biederbick aus Frankfurt (1:50,52 min). Das schnelle Rennen konnte auch Tim Holzapfel, Überraschungssieger von 2022, für sich nutzen und als Gesamt-Viertschnellster der Halbfinals in 1:50,64 Minuten sicher eine Runde weiter laufen.
Pech hatten die beiden Karlsruher Lorenz Herrmann (1:50,93 min) und Alexander Kessler (1:52:14 min), die als dritt- und viertschnellste nach den über die Plätze qualifizierten als erste nicht mehr weiter kamen und insgesamt Neunter und Zehnter wurden. Auf Rang 14 und 15 reihten sich Robert Fülle (SSV Ulm 1846; 1:52,66 min) und Hannes Braunstein (LG Ortenau Nord; 1:53,51 min) ein. Der U23-Athlet Luis Schaich (SV Winnenden) wurde gesamt 18. In 1:54,78 Minuten. Leonard Baranski aus Sindelfingen konnte leider aufgrund einer Wadenzerrung das Rennen nicht beenden und musste nach 600 Metern aussteigen.
1.500 Meter HF
Über 1.500 Meter der Männer waren gleich fünf Baden-Württemberger am Start. Große „Qs“ als Ticket für das Finale sicherten sich Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) und Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe). Als letzter der vier über die Zeit qualifizierten schaffte Tim Assmann (TV Villingen) noch den Sprung ins Finale am Sonntag um 17:10 Uhr.
Felix Wammetsberger (LG Region Karlsruhe) verabschiedete sich mit 3:49,40 Minuten, Jan Philipp Kisker aus Tübingen mit 3:51,89 Minuten.
110 Meter Hürden
„Zum Glück ist außer einem ausgerenkten Handwurzelknochen und ein paar Schürfwunden nichts passiert“, schrieb Stefan Volzer (VfL Sindelfingen) nach seinem Auftritt in Kassel. Der Medaillenkandidat war im Finale an der letzten Hürde gestrauchelt und anschließend gestürzt.
Ergänzung folgt
400 Meter Hürden
Constantin Preis (VfL Sindelfingen) begeisterte im Halbfinale über 400 Meter Hürden mit der besten Zeit. Er siegte in 49,36 Sekunden und blieb als einziger unter der 50-Sekunden-Marke. „Ich bin hierher gekommen, um eine 48er Zeit anzubieten und meinen vierten Titel zu gewinnen“, kündigte er für das Finale am Sonntag an.
3.000 Meter Hindernis
Mit einem taktisch hervorragenden Rennen holte sich Jens Mergenthaler (LG Farbtex Nordschwarzwald) die Silbermedaille und steigerte sich dabei auf hervorragende 8:26,35 Minuten. Mergenthaler hatte sich lange an fünfter Position aufgehalten und ging am Schluss mit nach vorne, als Karl Bebendorf seinen langen Spurt ansetzte. Der Dresdner siegte in 8:24,52 Minuten und holte seinen fünften Titel in Serie. Velten Schneider (VfL Sindelfingen) hatte zu Beginn das Rennen schnell gemacht, lief am Ende mit persönlicher Bestleistung von 8:27,72 Minuten auf Rang vier. ew
Kugelstoßen
„Das war der geilste Wettkampf meines Lebens“, sagte Tizian Lauria nach dem Kugelwettbewerb in der Mixed Zone. „Wir hatten so viel Spaß. Ich bin sehr zufrieden mit der Weite. Ich glaube, das hat an der mega Stimmung vom Publikum gelegen.“ Die Kugelstoßer hatten richtig Stimmung gemacht, immer wieder ging ein lauter Schrei durch das Stadion, kommentiert von einem Raunen der Zuschauerränge. Der Sindelfinger konnte das voll für sich nutzen und erzielte mit 19,65 Metern die nächste Bestleistung – ein guter Ausgangspunkt für die U23-EM, die in wenigen Tagen startet.
Weitengleich mit Tizian Lauria, nämlich 19,65 Metern, staubte auch Silas Ristl (LAC Essingen) eine Medaille ab und wurde Dritter. Eric Maihöfer wurde mit einer ebenfalls sehr guten Weite und Saisonbestleistung von 19,42 Metern Fünfter, Cedric Trinemeier aus Mannheim Sechster mit 19,09 Metern.
„Das ist natürlich unerwartet gelaufen“, meinte der Deutsche Hallenmeister Simon Bayer (VfL Sindelfingen), der wie vor zwei Jahren in Braunschweig mit drei ungültigen Versuchen nicht in den Endkampf kam. „Ich habe noch viel zu lernen“, meinte er selbstkritisch, „das ist bei der Drehstoßtechnik aber ganz normal“. Deutscher Meister wurde der Jahresbeste Dennis Lukas (LG Idar Oberstein) mit 19,82 Meter.
Medaillenübersicht nach Tag 1
Silber
- Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg; Hammerwurf)
- Tizian Lauria (VfL Sindelfingen; Kugelstoß; 19,65m)
- Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen, 5.000m)
Bronze
- Silas Ristl (LAC Essingen; Kugelstoßen)
- Robin Ganter (MTG Mannheim; 100 m)