DM Berlin Tag 1: Vier Titel und reichlich Edelmetall
  03.08.2019 •     BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , WLV


"Die EM-Helden kehren zurück". Unter diesem Motto finden dieses Jahr die Deutschen Meisterschaften der Aktiven im historischen Berliner Olympiastadion statt, also an Ort und Stelle der EM 2018. Darunter befinden sich auch einige Athletinnen und Athleten aus Baden-Württemberg.


Frauen

100 Meter 

Bronze: Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), 11,21 Sekunden
"Ich bin sehr happy mit meiner Sprint-Medaille. Ich kann mir auch gut vorstellen, bei der WM über 100 Meter zu starten. Eine Maximalbelastung war in dem Zeitraum eh geplant. Also ich bin da offen. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, hier zu laufen. Für den Weitsprung sind die Ansprüche natürlich andere. Da sind 6,70 Meter inzwischen kein Ergebnis mehr, mit dem ich mich zufrieden gebe."

8. Platz: Lisa Nippgen (MTG Mannheim), 11,54 Sekunden

5.000 Meter

Silber: Alina Reh (SSV Ulm 1846), 15:19,42 Minuten
"Bei mir lief es heute gar nicht. Es ging einfach gar nichts mehr. Größten Respekt vor Konstanze, die das hier alleine durchgezogen hat. Das ist großes Kino. Ich muss das jetzt erst mal verarbeiten. Die Stimmung im Stadion war natürlich toll."

17. Platz: Marlene Gomez Islinger (SSV Ulm 1846), 16:46,25 Minuten

100 Meter Hürden

Bronze: Ricarda Lobe (MTG Mannheim), 13,45 Sekunden
"Meine Saison war nicht einfach. Nach viel Verletzungspech hatte ich vor der DM noch eine 13,70 als Saisonbestleistung stehen. Das Ziel für die DM war deshalb vor allem, zwei stabile Läufe abzuliefern. Auch eine Medaille zu holen, war vorher nicht sicher. Ich freue mich über Bronze und die neue Saisonbestleistung. Gut ist die Zeit trotzdem noch nicht. Im Finale wäre eigentlich noch mehr gegangen, aber mein Beuger im rechten Oberschenkel hat während des Laufs zugemacht. Ich war dann zu stolz, um aufzuhören. Ich hoffe, dass ich mir dadurch nicht Schlimmeres zugezogen habe. Das müssen wir erst checken. Ansonsten wäre das Ziel für die Saison, über mehrere Wettkämpfe hinweg zur alten Form zurückzufinden, um am Ende vielleicht doch noch die WM-Norm zu knacken." 

Hochsprung

Gold: Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893), 1,90 Meter
"Ich bin froh um den Titel, der ist mir sehr wichtig. Ich war überrascht, dass das Stadion so voll war. Hier zu springen, hat viel Spaß gemacht. Ich war vor den Meisterschaften noch zwei Tage bei einem speziellen Physio, den ich von früher kenne, der mich mit alternativen Methoden behandelt hat. Er kommt auch nochmal zwei Wochen nach Stuttgart, damit wir dort die WM optimal vorbereiten können. Auch Dank ihm habe ich meine Achillessehnenprobleme einigermaßen im Griff. Ich mache jetzt noch ein bis zwei Wettkämpfe und dann geht es nochmal ins Trainingslager." 

11. Platz: Anne Klebsch (LAZ Ludwigsburg), 1,75 Meter

Stabhochsprung

Silber: Stefanie Dauber (SSV Ulm 1846), 4,46 Meter
Auf dem Saisonhöhepunkt zur Bestleistung: Stefanie Dauber behielt bis einschließlich 4,41 Meter eine weiße Weste, meisterte alle Höhen im ersten Versuch. Die neue Bestleistung von 4,46 Meter packte sie dann im dritten Anlauf. "Die 4,50 Meter hätte ich gerne noch geknackt, das kribbelt mir schon in den Fingern. Aber eine Medaille war das Ziel und mit Silber bin ich sehr zufrieden."

Bronze: Jacqueline Otchere (MTG Mannheim), 4,41 Meter
"Ich bin gar nicht zufrieden mit der Höhe. Klar, ich wollte eine Medaille holen und die habe ich gewonnen. Allerdings ist das, was ich heute gezeigt habt, nicht das, was ich kann und ich wollte einfach besser springen. Die Sprünge an sich waren einfach nicht gut. Hintergrund könnte sein, dass ich bis Montag nicht wusste, ob ich überhaupt springen kann. Selbst heute haben wir noch das Aufwärmen abgewartet, um dann final zu entscheiden, dass ich überhaupt zum Wettkampf antrete. Denn: Ich habe mich letzte Woche am Knie verletzt. Der Start hier stand also auf wackligen Beinen. Die ersten Versuche beim Einspringen habe ich deshalb auch noch in Turnschuhen gemacht. Meinen neuen, langen Anlauf hab ich hier auch nicht genutzt, sondern wir haben ganz kurzfristig hier direkt auf der Anlage einen neuen Anlauf gebastelt. Ich hatte nicht mal eine Markierung dafür! Und letzte Woche habe ich auch noch eine Physik-Prüfung geschrieben. Also alles in allem waren die Hintergründe für mich hier schwierig. Trotzdem wäre ich gerne besser gesprungen. Jetzt ist die Saison vorbei, ich gehe ganz raus aus dem Training und greife dann in der Halle wieder an."

8. Platz: Luzia Herzig (TV Engen), 4,11 Meter

Männer

100 Meter

4. Platz: Patrick Domogala (MTG Mannheim), 10,35 Sekunden

110 Meter Hürden

Gold: Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen), 13,37 Sekunden
"Mit der Zeit bin ich nicht so ganz zufrieden. Jetzt muss ich erstmal mit meinem Team analysieren, woran es lag. Ich habe viele Hürden berührt, da war der technische Ablauf einfach nicht stabil. Aber im Olympiastadion zu laufen ist immer geil, egal ob EM, ISTAF oder DM."

5. Platz: Stefan Volzer (VfL Sindelfingen), 14,20 Sekunden

3.000 Meter Hindernis

5. Platz: Robert Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen), 8:46,71 Minuten
14. Platz: Velten Schneider (VfL Sindelfingen), 9:16,53 Minuten

Weitsprung

Gold: Fabian Heinle (VfB Stuttgart 1893), 8,05 Meter
"Der Wettkampf heute war anstrengend, so wie jeder zur Zeit. Mir fehlt einfach etwas die Sicherheit. Für die Saison war es mein erster Acht-Meter-Sprung, das beflügelt natürlich. Ich werde jetzt noch ein bisschen trainieren und dann schauen wir mal, ob es für die WM reicht. Die Stimmung im Stadion war wie bei der EM und sehr beeindruckend."

Silber: Julian Howard (LG Region Karlsruhe), 7,88 Meter

8. Platz: Max Kottmann (VfB Stuttgart 1893), 7,34 Meter
11. Platz: Enrico Güntert (TV Engen), 7,18 Meter

Kugelstoßen

Gold: Simon Bayer (VfL Sindelfingen), 20,26 Meter
"Das war der beste Wettkampf, den ich je hatte. Dass ich direkt im ersten Versuch die 20 Meter übertroffen habe, hat mir einen psychologischen Vorteil verschafft. Die nächsten Versuche habe ich mit Absicht nur halblang gestoßen, damit ich im letzten Versuch noch einmal da sein kann und der Konkurrenz kontern kann. Den Salto habe ich gemacht, weil ich mich so gefreut habe und schon immer etwas hyperaktiv war. In einem Interview vor zwei Jahren habe ich mal gesagt, dass ich einen mache, wenn ich persönliche Bestleistung stoße – das habe ich heute geschafft. Dass ich der erste Deutsche Meister nach der langen Dominanz von David Storl bin, ist für mich eine Ehre. Nächste Woche fahre ich mit zur Team-EM. Das wird mein zweiter Einsatz bei den Männern im Nationaltrikot."

Silber: Tobias Dahm (VfL Sindelfingen), 19,87 Meter
Das war heute Saisonbestleistung und die beste Weite seit meinem Achillessehnenriss. In den ersten vier Versuchen hatte ich technische Probleme, in den letzten beiden hat es dann ganz gut funktioniert. Mit Silber bin ich zufrieden. Und die Saison ist ja noch lang genug, um die WM-Norm in Angriff zu nehmen. Ich werde alles dafür tun. Es geht bergauf!

8. Platz: Cedric Trinemeier (MTG Mannheim)

Hammerwurf

7. Platz: Yosef Alqawati (MTG Mannheim), 61,64 Meter
9. Platz: Corsin Wörner (LAG Obere Murg), 61,33 Meter

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