Die Crosslauf-Favoriten setzen sich durch
Bei der baden-württembergischen Crosslauf-Meisterschaft in Bad Waldsee-Reute gab es nicht nur Favoritensiege, auch Läuferinnen und Läufer des TSV Reute und von der LG Welfen schafften es aufs Siegertreppchen. Einziger Wermutstropfen war der Zuschauerzuspruch. „Da hätte ich mir deutlich mehr gewünscht“, sagte Ewald Fast vom Veranstalter TSV Reute. Ein Grund war sicher das durchwachsene und windige Wetter. „Wir haben aber viel Lob vom Verband und von den Teilnehmern bekommen“, sagte Fast, der die anspruchsvolle Strecke am Reutener Grindelsberg 2020 mit seiner Tochter Paulina Wolf
auserkoren hat.
29 Einzeltitel in verschiedenen Altersklassen und auf vier Streckenlängen waren zu vergeben. Je nach Distanz mussten die Athleten zwischen zwei- und sechsmal den Grindelsberg hoch. Der amtierende deutsche Crosslauf-Meister Jens Mergenthaler setzte sich auf der Mittelstrecke über 4,2 Kilometer genauso souverän durch wie die deutsche U20- Berglaufmeisterin des vergangenen Jahres, die 16- jährige Julia Ehrle, aktuell auch deutsche Jugendmeisterin über 3000 und 10.000 Meter. Die deutsche Meisterin im Crosslauf, Elena Burkard, gab sich im Frauenlauf über 5,9 Kilometer keine Blöße.
Den Anfang machte die Jugend W14/15 und M14/15 über 3,4 Kilometer. Schnellster in der M14 war Adam Kulik (KSG Gerlingen) in 13:01 Minuten, in der M15 gewann Hagen Fuckel (LAC Freiburg, 11:40). Nathalie Schmidt (VfL Sindelfingen) gewann den Titel in W14 in 14:13 Minuten, Lene Neumann (WGL Schwäbisch Hall, 13:52) siegte in der W15.
Julia Ehrle feierte in der U18/U20 (3,4 km) in 12:05 Minuten einen überzeugenden Sieg. 1:19 Minuten vergingen, bis Leni Hirt (TV Oberndorf) als Zweite ins Ziel kam. Dritte wurde Lina Schitz (LG Hohenfels, 13:37) vor Victoria Skrzos (LG farbtex Nordschwarzwald, 13:43), die sich den Titel in der U20 sicherte. „Die Strecke war sehr abwechslungsreich und schön“, meinte die Siegerin Ehrle.
Auch der Frauenlauf (5,9 km) war eine klare Angelegenheit. Elena Burkhard (21:25 Minuten) hatte über den gesamten Lauf zwar Antonia Schiel (LAV Stadtwerke Tübingen, 21:33) und Marlene Gomez-Göggel (SSV Ulm 1846, 22:00) an den Fersen, vorbeiziehen konnten diese aber nicht. „Das war ein konkurrenzfähiges Rennen, ich war während des gesamten Laufs immer am Anschlag. Antonia hat mir keine Luft gelassen“, meinte Burkard. „Wettertechnisch mit dem Regen und Wind war's sehr anspruchsvoll“, sagte Schiel und Gomez-Göggel meinte: „Elena hat gleich eine Lücke gerissen, ab da war nicht mehr ranzukommen.“ Bei den Männern gewann über die gleiche Strecke Andreas Schindler (Albside e.V., 20:39).
Auf der Mittelstrecke (4,2 Kilometer) lief der deutsche Meister Jens Mergenthaler ein kontrolliertes Rennen, gewann in 12:58 Minuten vor Matteo Geninazza (Tomerdinger Leichtethletikverein, 13:06) und Leonid Vandevski (SSV Ulm 1846, 13:13). „Der Belag war so, wie man es sich für einen Crosslauf wünscht. Der Berg aber hatte es ganz schön in sich. Der Plan, in der ersten Runde nicht zu schnell anzugehen, ging auf“, sagte Mergenthaler. „Es war sehr schwer“, meinte Geninazza. „Ich habe schnell gemerkt, dass Jens noch zulegen konnte.“ Zufrieden war auch Vandevski: „Die Strecke ist sehr interessant, hat mir sehr gefallen.“ Jakob Liebrich (LAV Stadtwerke Tübingen) holte sich den Titel in der U18 in 14:36 Minuten.
Auf ein erfolgreiches Wochenende blicken die Lokalmatadoren von der LG Welfen und vom TSV Reute zurück. Irene Fleiner (W60, 17:22 Minuten), Brigitte Hoffmann (W65, 18:16), Irmgard Olma (W75+, 23:11) sowie Hubert Weber (M75+, 16:41) holten den badenwürttembergischen Meistertitel in ihrer Altersklasse über 3,4 Kilometer. Der deutsche Vizemeister im Straßenlauf über zehn Kilometer, Siegfried Borsutzky (M65), siegte in 14:33 Minuten souverän und gewann mit Uwe Hahn und Hubert Oberhofer auch die Mannschaftswertung (M60) für den TSV Reute.
Beim Höhepunkt, der Langstrecke über 9,3 Kilometer, war Danny Schneider (TSG Schwäbisch Hall) in 31:39 Minuten der Beste. Zweiter wurde Jonas Weschle (LAC Freiburg, 32:24), Dritter wurde Christian Oechsler (TSV 05 Rot, 34:59).