Deutsche Hallenmeisterschaften in Leipzig - Tag zwei
Er konnte es wohl selbst kaum fassen! Nach seinem 200 Meter Lauf schaute Patrick Domogala ein wenig ungläubig auf die Zeitanlage. Der Mannheimer lief persönliche Bestzeit mit 20,77 Sekunden nicht nur an die Spitze der europäischen Saisonrangliste. Seine Siegerzeit bringt ihm zudem Platz acht in der ewigen deutschen Bestenliste. „Unbeschreiblich. Es ist mein allererster deutscher Meistertitel bei den Männern. Er bedeutet mir so viel“, sagte der 25-Jährige von der MTG Mannheim. Auf Platz zwei sprintete Maurice Huke (TV Wattenscheid 01) in 20,86 Sekunden, den dritten Rang belegte Tobias Lange vom TSV Bayer 04 Leverkusen (21,07 sec).
Weitsprung-Europameisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) machte es mit zwei ungültigen Versuchen in der ARENA Leipzig zunächst spannend. Dann aber zog sie mit einem Sicherheitssprung auf 6,21 Meter in die Runde der besten Acht ein und setzte schließlich mit 6,72 Metern den Goldsprung in die Grube. „Dann bin ich natürlich vorsichtiger geworden“, erklärte die 24-Jährige ihren Sicherheitssprung von 6,21 Metern. Den Titel machte sie im fünften Durchgang klar. Da wurden 6,72 Meter gemessen. „Leider habe ich nicht richtig meinen Rhythmus gefunden“, sagte Malaika Mihambo, die ihren Hallen-Hausrekord kürzlich auf 6,99 Meter steigern konnte. Mit einer erheblichen Verbesserung auf 6,47 Meter wartete Vize-Meisterin Annika Gärtz (LV 90 Erzgebirge) ganz zum Schluss auf. Merle Homeier (VfL Bückeburg) stellte als Drittplatzierte mit 6,38 Meter ihre Hallenbestleistung ein.
Ihr erklärtes Ziel, die Titelverteidigung über die 400 Meter-Distanz, konnte Nadine Gonska abhaken! Die Mannheimerin hing nach der ersten Hälfte noch leicht zurück, mobilisierte allerdings ihre Kräfte und kam mit 53,24 Sekunden als Erste ins Ziel. „Die Titelverteidigung war mein Ziel, aber definitiv ein hartes Stück Arbeit. Aber es hat sich ausgezahlt“, kommentierte Nadine Gonska (MTG Mannheim). Luna Bulmahn (VfL Eintracht Hannover) kam zum Schluss noch einmal mächtig auf und überraschte mit 53,67 Sekunden als Vize-Meisterin. Laura Müller (LC Rehlingen) musste ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen und fiel auf den dritten Platz (54,20 sec) zurück.
Hanna Klein (SG Schorndorf 1846), die die Norm für die Hallen-EM im Vorfeld bereits erfüllt hatte, spielte auf dem letzten Streckendrittel ihre Klasse aus, löste sich mit einer Tempoverschärfung ruckartig von den Verfolgerinnen und spurtete in 4:36,64 Minuten als Erste ins Ziel. „Mein Trainer hatte eigentlich gesagt, ich solle noch früher gehen, aber ich habe abgewartet und den Schwung aus der Kurve genutzt“, kommentierte die 25-Jährige. Bis zuletzt spannend blieb der Kampf um DM-Silber. Schließlich hatte Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) den längeren Atem und sicherte sich in 4:37,65 Minuten Platz zwei vor Caterina Granz (LG Nord Berlin; 4:37,71 min). Sie ist Jahresschnellste und hat auch bereits die Hallen-EM-Norm abgeliefert.
Die Goldmedaille über die 4x200 Meter-Staffel holte sich das Quartett der MTG Mannheim. Jessica-Bianca Wessolly, Ricarda Lobe, Nadine Gonska und Katrin Wallmann erreichten als Siegerinnen des letzten der beiden Zeit-Endläufe in 1:34,89 Minuten das Ziel. Damit standen sie als Deutsche Meisterinnen fest. Denn sie hatten die 1:35,66 Minuten getoppt, die die Staffel des TSV Bayer 04 Leverkusen als Siegerinnen des ersten Laufes vorgelegt hatten. Bronze ging an das LT DSHS Köln (1:35,92 min).
Das Duell im Hochsprung zwischen Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) und Imke Onnen (Hannover 96) war Spannung pur! Den Wettbewerb um den deutschen Meistertitel entschied die Hannoveranerin am Sonntag souverän für sich. Sie stieg bei 1,80 Meter in den Wettkampf ein und holte auch 1,83, 1,86, 1,88 und 1,90 Meter im ersten Anlauf. 1,92 Meter parierte sie im zweiten Versuch, danach überquerte die 24-jährige erstmalig die 1,94 Meter, um auch 1,96 Meter gleich auf Anhieb zu überwinden. Für die Stuttgarterin, Marie-Laurence Jungfleisch lief der Wettkampf nicht ganz so rund, sie musste schon bei 1,86 Meter in den zweiten Durchgang, hatte bei 1,88 und 1,90 Meter keine Probleme. Nach zwei Fehlversuchen bei 1,92 Meter pokerte die EM-Dritte, aber auch bei 1,94 Meter fiel die Latte und sie beendete den Wettbewerb als Vizemeisterin. Hinter dem Spitzen-Duo kam Christina Honsel von der LG Olympia mit 1,90 Meter auf Platz drei.
Ebenfalls mit Silber im Gepäck reiste 800 Meter-Spezialist Christoph Kessler am Abend aus Leipzig zurück. Der Läufer von der LG Region Karlsruhe sicherte sich im Vorlauf am Samstag das Ticket für die Hallen-EM in Glasgow. In einem beherzten Rennen und mit Unterstützung seines Vereinskameraden Pascal Kleyer kam er mit einer Zeit von 1:47.83 Minuten im Ziel an. Im Finallauf lief an den neuen deutschen Meister Robert Farken vom SC DHfK Leipzig e. V. (1:49,60 min) knapp heran, spürte allerdings doch schwere Beine und kam mit 1:49,70 Minuten im Ziel an, gefolgt von Jan Riedel (Dresdner SC; 1:50,09 min).
Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) sprintete über die 200 Meter ungefährdet zu ihrem fünften Titel. Den Saisonrekord verbesserte sie um 21 Hundertstel auf 23,04 Sekunden. Ihr Leistungsvermögen demonstrierte erneut Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim). So schnell wie noch nie in der Halle war die Freiluft-Meisterin, die in 23,33 Sekunden den zweiten Platz erkämpfte. 23,92 Sekunden brachten Tiffany Eidner (Bad Lobenstein TC) DM-Bronze.<link https: livecache.sportresult.com node binarydata ath_prod dhm2019 _blank external-link-new-window internen link im aktuellen>Zu den Gesamtergebnissen: