Das Stadion der LG Weissacher Tal – ein gutes Pflaster für Höchstleistungen
Bei Frühlingshaften Temperaturen fanden am Samstag im Weissacher Stadion die Württembergischen Winterwurfmeisterschaften der Altersklasse U16 sowie die Baden-Württembergischen Langstreckenmeisterschaften statt.
Rund 180 Athleten aus ganz Baden- Württemberg traten zum Kampf um die Meistertitel an und wussten die guten Voraussetzungen auf den bestens präparierten Anlagen zu nutzen, sodass zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison bereits Bestleitungen erzielt werden konnten.
Am Vormittag standen zunächst die Wurfdisziplinen im Mittelpunkt, ehe es später noch auf der Laufbahn rund gehen sollte.
Einen Kracher zeigte Niklas Pysiewicz von der LAZ Ludwigsburg im Speerwurf der Altersklasse M15. Er schleuderte seinen 600 Gramm Speer auf 50,34 Meter. Die Freude über diese Leistung sowie über den erkämpfen Württembergischen Meisterstitel war groß. Auf Platz zwei und drei folgten ihm, ebenfalls mit Bestleistungen, Nick Thumm mit 48,98 Meter (LAV Tübingen) und Bruno Betz mit 45,57 Meter (Turnverein Rot am See).
Im Diskuswurf der M15 konnte Pysiewicz zudem noch die Bronzemedaille einheimsen. Hier war Pascal Schnepp von der LG Filder jedoch nicht zu schlagen, der seinen Diskus auf 44,46 Meter schleuderte. Marec Metzger (TSV Gomaringen) folgte im auf Rang zwei mit 42,86 Meter.
Im Diskuswurf der Altersklasse M14 sicherte sich Joshua Stahlbaum vom TSV Schmiden die Goldmedaille. Mit seinem Wurf über die 40-Meter-Marke auf 41,26 Meter überraschte er sich selbst. Im Speerwurf auf Platz eins liegend, wurde er im letzten Versuch noch von Aaron Kommer vom TV Weilstetten abgefangen, der seinen Speer auf 39,63m segeln ließ. Den Bronzerang sicherte sich Moritz Faiß (LG Eningen- Reutlingen) mit 28,64 Meter.
Eng umkämpft waren auch die Meistertitel bei den Mädchen. Antonia Engelke (W15) vom SV Winnenden konnte mit ihrem vorletzten Versuch auf 29,32 Meter ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen und verwies Jule Benzhaf mit 29,14 Meter von der LG Brenztal auf Rang zwei. 26,95 Meter erzielte Alessia Venditti (TV Weilstetten) auf Rang drei.
Sprichwörtlich einen raus, haute Anna Hellinger von der LG Hohenlohe im Speerwurf der W15. Direkt im ersten Versuch schockte sie die Konkurrenz mit einem Wurf auf 40,46 Meter. Diese Weite konnte keine ihrer Konkurrentinnen mehr übertreffen. Die Freude über diese Bestleistung und den Meisterschaftstitel war groß. Die weiteren Medaillenplätze gingen an Laura Raquel Müller (Unterländer LG) und Nina Ndubuisi (SG Schorndorf) die sich mit Würfen auf 36,91 Meter sowie 36,17 Meter ebenfalls deutlich steigern konnten.
In der Altersklasse W14 war das Teilnehmerfeld mit nur drei Athleten in den Wurfdisziplinen zwar sehr überschaubar, jedoch eng umkämpft. Den Titel im Diskuswurf sichere sich hier Liliane Höber vom Leichtathletik Team Schurwald mit 25,06 Meter, vor Luisa Wolfram (LG Hohenlohe) 22,56m und Isabel Utz mit 22,13 Meter von der SG Weinstadt.
Eine weitere Silbermedaille erkämpfte sich Luisa Wolfram im Speerwerfen der W14 mit 25,46 Meter. Hier musste sie sich ihrer Vereinskollegin Marie Krug geschlagen geben, die mit 26,92 Meter den Meistertitel nach Haus trug. An Samira Röck vom TuS Metzingen ging die Bronzemedaille mit 24,96 Meter.
Frau gegen Frau beziehungsweise Mann gegen Mann, hieß es auf der Laufbahn über die Langstreckenwettbewerbe.
Im großen Teilnehmerfeld von 16 Athleten, zeigt die 13-Jährige Jolanda Kallabis vom TG Stockach über die 2.000 Meter der Altersklasse W14 ihr Lauftalent. Auf der Schlussrunde konnte sie sich von ihren Verfolgerinnen Anna Philine Schädel und Filippa Meyer von der KSG Gerlingen absetzen und setze mit ihrer Zeit von 6:36,48 Minuten ein deutliches Ausrufezeichen. Ebenfalls unter der sieben Minuten Marke blieb auf dem Silberrang Anna Philline Schädel mit 6:44,26 Minuten, gefolgt von ihren Teamkolleginnen Filippa Meyer mit 7:00,04 Minuten und Lisa Maisch mit 7:02,51 Minuten, die eine Medaille knapp verpasste.
In der Altersklasse W15 setze sich Natalie Frank vom TSV Kusterdingen (6:40,45 min) auf der Zielgeraden durch und sicherte sich vor Jessica Geywitz vom TSV Erbach den Meistertitel. Knapp dahinter erkämpfte Nina Walter mit 6:41,33 Minuten die Bronzemedaille.
Flott ging es auch über die 3.000 Meter der M15 zu. Marc Hegele von der LSG Aalen blieb mit 9:58,77 Minuten unter der 10-Minuten-Schallmauer und verwies Nicolas Börsken von der SG Schorndorf und Fynn Maris Mayer zu Schwabedissen auf die weiteren Plätze. Matteo Kotzka von der Neckarsulmer Sport-Union hieß der Sieger der Altersklasse M14, der sich den Meistertitel in 10:16,26 Minuten vor Niko Mayr (TSV Erbach) in 10:18,80 Minuten und Tim Anstett von der LG Karlsruhe sicherte.
In der Altersklasse U18 ließ sich Paul Specht vom VFL Sindelfingen über die 5.000 Meter den Titel nicht nehmen. Mit seiner Zeit von 15:44,58 Minuten, konnte er sich über eine Minute vom Verfolgerfeld absetzen und den Titel souverän nach Hause laufen. Gleich tat es ihm Alisia Freitag von der TSG Essingen, die nach tollem Schlussspurt nach 18:14,80 Minuten das Ziel querte und Charlotte Römer (LAZ Ludiwgsburg) mit 19:14,50 Minuten und Katja Bäuerle (LG Region Karlsruhe) keine Chance auf den Meistertitel lies.
Paulina Wolf vom SSV Ulm hieß die Siegerin in der Altersklasse U20. "Bei dieser tollen Organisation und der motivierende Atmosphäre hier im Stadion, kann ja nur eine Bestzeit rausspringen", so die frischgebackene Baden-Württembergische Meisterin nach ihrem Lauf. Nach 18:13,49 Minuten blieb für sie die Uhr stehen. Die Zwillinge Christine und Jasmin Vollmer vom TV Bühl folgten ihr auf den weiteren Medaillenrängen. Jona Bodirsky vom TSV 05 Rot sicherte sich den Titel über die 5.000 Meter der U20 in 15:25,57 Minuten. Auf den letzten 200 Meter konnte er sich von Jeffrey Balsamo und Kelvin Keim absetzen. Fabian Schlag von der LG Weissache Tal, sonst auf der Mittelstrecke zuhause kam nach 17:54,35 Minuten auf Rang 12 ins Ziel.
Ein Ulmer Duell gab es um den Sieg der 5.000 Meter der Junioren U23. Am Ende hatte Fabian Konrad mit 15:19:21 Minuten vor Muhammad Lamin Bah mit 15:23,98 Minuten die Nase vorn. die Bronzemedaille sicherte sich Frederik Schäfer vom LAC Freiburg.
Ein weiterer Titel ging bei den Frauen U23 nach Ulm. Diesen Wettbewerb entschied Miriam Thies nach 18:07,66 Minuten für sich. Die Badener Konkurrenz mit Christin Wintersig (SV Reichenau) und Ellen Hermle (SV Waldkrich) verwies sie auf die Plätze zwei und drei. Marlene Gomez Islinger fuhr einen weiteren Titel für den SSV Ulm über die 5.000 Meter der Frauen ein. Auf der Schlussrunde konnte sie sich von ihren Verfolgern Isabel Leibfried (TSG Heilbronn) und Natalie Wangler (Roadrunners Südbaden) sowie Katja Fischer (LAV Stadtwerke Tübingen) etwas absetzen und setze sich nach 17:29,37 Minuten durch.
Das Highlight zum Ende der Veranstaltung war der 5.000 Meter der Männer. Wie bereits im Vorfeld angekündigt, wollte der Deutsche Crossmeister Jens Mergenthaler von der SV Winnenden mit einer Zeit unter 14:10,00 Minuten zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison, einen großen Schritt in Richtung der U23 Europameisterschaftsnorm tun. Diese liegt bei 14:02,00 Minuten und soll am Saisonhöhepunkt erzielt werden. Gleich von Beginn an drückte Mergenthaler aufs Tempo und lies die Konkurrenz hinter sich. Im Alleingang spulte er Runde um Runde ab und war immer voll auf Kurs. Lautstarke Musik, die Moderatoren Timo Kühnert und Nico Hettich sowie das umstehende Publikum peitschten ihn voran, sodass für ihn die Uhr nach 14:09,31 Minuten stehen blieb. Er freute sich über einen weiteren Meisterschaftstitel und das Erreichen des Zwischenziels. Auch Sein Trainer Horst Wanek war sehr zufrieden mit seinem Schützling sowie der tollen Stimmung und weiß, dass diese Saison noch einiges von Jens zu erwarten ist. Die Silbermedaille ging in diesem Lauf an Maik Weickum von der TSG Heilbronn in 15:22,36 Minuten vor Korbinian Völkl vom SSV Ulm in 15:23,41 Minuten. LG Athlet Philipp Hoffmann erreichte bei seinem ersten Bahnrennen nach 17:26,88 Minuten auf Platz 13 das Ziel.
"Es ist toll was hier in Weissach im Tal gemacht wird, so ein junges, motiviertes und gleichzeitig gut organisiertes Team finde ich sonst nirgends vor. Es macht jedes Mal Spaß nach Weissach zu kommen", so das Resümee des Einsatzleiters des Württembergischen Leichtathletikverbands Roland Zweifel zu dem Wettkampftag im Weissacher Stadion.