Das INDOOR MEETING Karlsruhe glänzt mit Weltklasse-Leistungen
Dazu erlebten die Besucher ein starkes deutsches Athletenfeld. Insgesamt sieben Athleten des DLV meisterten die Norm für die im März in Glasgow anstehenden Hallen-Europameisterschaften. Das INDOOR MEETING Karlsruhe als Teil der IAAF World Indoor Tour hat auch 2019 wieder gezeigt was es kann.
Ein Athlet aus Fernost, namentlich Naoto Tobe aus Japan, war es, der dem Meeting im Hochsprung seinen Stempel aufdrückte. Übersprungene 2,35 Meter bedeuteten Bestleistung, Landesrekord und die Einstellung des Meetingrekords aus dem Jahre 1994. Auf Platz zwei landete mit Wu Yang aus China (2,31 Meter), der damit ebenfalls die 2,30 Meter-Marke knackte, ein weiterer Athlet aus Asien. Richtig schnell ging es indes beim Sprint der Frauen über die 60 Meter zu. Dort lief die Polin Ewa Swoboda bereits im Vorlauf mit 7,08 Sekunden Weltjahresbestleistung.
Diese Zeit konnte sie im Finale zwar nicht toppen, dennoch reichten ihre7,10 Sekunden im Endlauf zum Sieg vor Europas Sprint-Königin Dafne Schippers aus den Niederlanden (7,19 Sekunden). Über die Hürdendistanz ging der Titel am Ende an die Niederländerin Nadine Visser, die ihre Zeit aus dem Vorlauf nochmals deutlich überbot und den Hürdensprint in7,97 Sekunden knapp vor Cindy Roleder (7,98 Sekunden) für sich entschied.
Eine Meeting-Premiere gab es beim Frauen-Stabhochsprung. Denn noch nie standen beim INDOOR MEETING am Ende drei Athletinnen als Gewinnerinnen auf dem Siegertreppchen. Namentlich waren dies Alysha Newman aus Canada, Anzhelika Sidorova (ANA) sowie Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin Katerina Stefanidi aus Griechenland, die sich den Titel mit übersprungenen 4,71 Meter teilen durften. „Ich bin glücklich hier gewonnen zu haben und freue mich natürlich auch über die beiden anderen Gewinner. Die Stimmung hier in Karlsruhe ist wirklich super“, zeigte sich Olympiasiegerin Katerina Stefanidi nach den Wettkämpfen begeistert.
Erstmals in seiner Geschichte sprangen acht Frauen beim INDOOR MEETING über 4,63 Meter. Eine davon war Lisa Ryzih, die sich nach ihrer langen Verletzungszeit mit einem starken Comeback zurückmeldete und gleich in ihrem ersten Wettkampf im Jahr 2019 EM-Norm sprang.
Beim Weitsprung der Männer hieß der Gewinner nicht wie erwartet Juan Miguel Echevarria. Zwar deutete Kubas Supertalent und Hallenweltmeister von 2018 mit 8,08 Meter seine ganze Klasse an. Doch überraschend war es der Schwede Thobias Nilsson Montler, der den Weitsprung der Männer für sich entscheiden konnte. Auch ihm gelangen 8,08 Meter, den Sieg sicherte er sich auf Grund des besseren zweiten Versuchs (8,04 Meter). Lokalmatador Julian Howard (LG Region Karlsruhe) belegte mit 7,85 Meter den vierten Platz.
Beim Dreisprung der Frauen triumphierte mit Ana Peleteiro die Bronzemedaillengewinnerin der Europameisterschaften 2018 von Berlin beim INDOOR MEETING Karlsruhe. Mit einem Satz auf 14,51 Meter sicherte sie sich den Sieg vor der amtierenden Welt- und Hallenweltmeisterin Yulimar Rojas aus Venezuela.
Richtig eng ging es beim INDOOR MEETING Karlsruhe auch auf allen Mittel- und Langstrecken zu. Während sich bei den 400 Meter der Männer der dreimalige Hallen-Welt- und Europameister Pavel Maslák aus Tschechien in46,78 Sekunden den Gesamtsieg sicherte, war es der Schwede Andreas Kramer, der die 800 Meter in einer Zeit von 1:46,52 Minuten und damit neuer persönlicher Bestleistung am Schnellsten abspulte und sich damit den Titel sicherte.
Als eine rein kenianische Angelegenheit stellten sich die 1.500 Meter der Männer heraus. Im Schlusssprint hatte Vincent Kibet in 3:38,23 Minuten 46 Hundertstel Vorsprung vor seinem Landsmann Bethwell Birgen.
Ein absoluter Gänsehaut-Moment war der letzte Wettbewerb des Abends. Von La-Ola-Wellen begleitet machten sich die Frauen bei den 3.000 Meter auf die 15 Stadionrunden. Bis kurz vor Ende hatte die Deutsche Alina Reh (SSV Ulm 1846) die Nase vorn, am Ende musste sie jedoch der Britin Melissa Courtney in Weltjahresbestleistung von 8:43,36 Minuten den Vortritt lassen. Dennoch für Alina Reh ein gelungener Wettkampf: „Das mit mir und der letzten Runde wird nichts mehr, ich bin halt eine Langstrecklerin. Hier in Karlsruhe war es natürlich echt top zu laufen, gute Atmosphäre und als Deutsche aus der Region bekommt man dann ja vielleicht doch noch etwas mehr Applaus“, sagte Reh nach dem Rennen. Mit Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) zeigte eine weitere Athletin aus Baden-Württemberg eine herausragende Leistung. Sie belegte am Ende Rang sieben. Beide Athletinnen unterboten damit auch deutlich die Norm für die Hallen-EM in Glasgow.
Das Fazit von Martin Wacker, Geschäftsführer der ausrichtenden Karlsruhe Marketing und Event GmbH, zur 35. Auflage des INDOOR MEETINGs Karlsruhe fiel durchweg positiv aus: „Es war fantastisch zu sehen, wie die Leute bei den Wettkämpfen wieder mitgegangen sind. Das INDOOR MEETING Karlsruhe hat einen wahnsinnigen Stellenwert und sich auch in diesem Jahr als nationaler Anziehungspunkt der Leichtathletik bewährt.“ Sportdirektor Alain Blondel konnte sich da nur anschließen: „Wir haben wieder ein absolutes Leichtathletik-Spektakel erlebt. Großartige Leistungen der Athleten und ein großartiges Publikum. Das INDOOR MEETING Karlsruhe gehört zu den internationalsten Sportveranstaltungen in Baden-Württemberg, darauf sind wir stolz“.
Weiter geht es mit der IAAF World Indoor Tour am 6. Februar in Torun (Polen), bevor es über die Stationen Madrid (8. Februar) und Birmingham (16. Februar) zum Tour-Finale am 20. Februar nach Düsseldorf geht.
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