Die Skupin-Alfas: eine leichtathletikbegeisterte Familie
Zuletzt in Tallin (Estland): bei der U23-EM stürmt Milo Skupin-Alfa über 4x100 Meter mit der deutschen Staffel in 38,70 Sekunden zu Gold mit neuem Junioren-Europarekord. Sieben Hundertstel schneller als die Briten vor neun Jahren. Ein Versprechen für die Zukunft.
„Das war in der Tat ein großartiger Erfolg“, freut sich Milo Skupin-Alfa noch heute. Mit 10,43 Sekunden hat er bereits eine starke 100 Meter-Bestzeit erreicht. „Das schöne in der Leichtathletik ist, dass man Erfolge in der Leichtathletik für sich selbst verbuchen kann, was im Fußball so nicht ist“, sagt der Wirtschaftsinformatik-Student am Karlsruher KIT, der in Stuttgart bereits seinen Bachelor abgelegt hat. Und während die Bilder aus Tokio über den Bildschirm flimmern, hat Milo bereits ein klares Ziel vor Augen: Paris 2024. Als nächstes peilt er eine Zeit um 10,30 Sekunden an. „Man soll sich aber keine Grenzen setzten“, zeigt er sich sehr optimistisch.
Tallin, eine Woche später, U20-EM: Malik Skupin-Alfa rennt mit der 4x400 Meter-Staffel des DLV zu Staffel-Bronze. „Ja, ich bin schon ein wenig stolz auf diese Medaille“, gesteht Malik. Der 17-Jährige hat mit 47,83 Sekunden bereits eine beachtliche Bestzeit auf der Stadionrunde vorgelegt. Dennoch liebäugelt der Gymnasiast am Offenburger Oken-Gymnasium mit der 800 Meter-Strecke, der er sich „von unten“ nähern möchte. Beide Söhne werden von Vater und Mutter trainiert. Die Mutter bringt als ehemalige Landesmeisterin über 400 Meter Hürden und im Stabhochsprung ihren Teil in die leichtathletische Familiensaga der Skupin-Alfas mit ein.
Marcus Skupin-Alfa, der in Togo geboren wurde, aber schon nach einem halben Jahr nach Deutschland kam, hat seinen Kindern nicht nur die Hautfarbe mitgegeben. Auch die Sprintgene kommen von ihm. Skupin-Alfa wurde auf der Ostalb vom Heidenheimer Leichtathletik-Pionier Hans Knoth entdeckt und gefördert. 1991 wurde er in Hannover deutscher Vizemeister über 200 Meter und in der 4x100 Meter-Staffel mit dem VfL Sindelfingen. 10,52 und 20,88 Sekunden sind seine Bestmarken, Milo hat den Vater bereits überholt. „Ich habe für mich damals weit mehr erreicht, als ich dachte“, sagt der Wirtschaftsinformatiker. Die Söhne sind im Juniorenalter bereits aufs internationale Parkett durchgestartet. Für die weitere Entwicklung sei das Trainingsumfeld bei der LG Offenburg optimal. Die spannende Frage wird sein: wohin führt der Weg dieser leichtathletikbegeisterten Familie? Wanda und Magnus tragen auch schon das blaue Offenburger Trikot. Die Leichtathletik wird in der Familie weiterleben. Mehr solcher Familien würden der Leichtathletik gut tun.