BW Leichtathletik Jugend Finals Tag 2
Männliche Jugend U20
„Das ist das erste Jahr, in dem ich über 200 Meter starte. Von daher bin ich mit der Zeit sehr zufrieden“, sagte Adrian Holzwarth (LAZ Ludwigsburg), der tatsächlich trotz leichten Gegenwinds eine starke Bestleistung von 22,00 Sekunden aufstellen konnte. „Bei den Deutschen darf es dann auch über 100 Meter wieder eine Bestleistung geben.“ Die aktuelle steht bei 10,95 Sekunden. Knapp her ging es im Finale über 1.500 Meter. Tore Machnow (LAC Freiburg; 4:04,27 min) konnte sich dann den Titel wenige Zehntel vor Ole Federolf (Unterländer LG; 4:05,10 min) und Tim Anstett (LG Region Karlsruhe; 4:05,89 min) sichern.
Bruno Betz (SSV Ulm 1846) wurde seiner Favoritenquelle über 110 Meter Hürden eindrucksvoll gerecht. Trotz Gegenwinds von 1,9 Metern pro Sekunde zauberte er eine Zeit von 13,82 Sekunden auf die Bahn. Ein Ausrufezeichen in Richtung Deutsche Jugendmeisterschaften Ende Juli in Rostock (21.-23.07.2023). Über die Kurzhürde Silber, über die Langhürde Gold, und zwar mit knapp einer Sekunde Vorsprung: 53,63 Sekunden brauchte Elias Keller (TV Engen) für die Stadionrunde mit Hindernissen und stellte damit auf die Hundertstelsekunde genau seine Bestleistung ein.
Die Unterländer LG mit Sebastian Magiera, Johannes Knoblach, Jamie Beißwenger und Ole Federolf lag über 4x400 Meter in 3:28,80 Minuten vorne.
Auch seine Bestleistung einstellen konnte Max Reiher von der TSG Schnaitheim. Er übersprang 1,89 Meter. Im Dreisprung haderte Joshua Bozic (TV Weilstetten) sicher mit seiner Weite, die knapp einen Meter unter Bestleistung liegt. Den Titel gewann er in 13,61 Metern dennoch.
„Der Wind und die Tatsache, dass ich heute ohne Trainer werfen musste, haben dazu geführt, dass ich nicht die Leistung erzielt habe, die ich gerne gebracht hätte. Es kann auch sein, dass ich noch etwas Ruhe brauche, weil ich die letzten Wochen wegen meiner Abiturprüfungen noch etwas Stress hatte. Aber ich bin mir sicher, dass es in den nächsten Wochen mit mehr Zeit und Fokus für Training wieder besser wird und ich dann hoffentlich auch noch die Quali im Diskuswurf für die Deutschen. Ansonsten trete ich nur im Weitsprung in Rostock an. Wenn da alles gut läuft, kann ich vorne mitspringen“, sagte Mehrkämpfer Moritz Eisold (LG Filder), der mit 42,06 Metern den Diskuswurf gewann.
Weibliche Jugend U20
Der zweite Zeitlauf über 200 Meter hatte etwas mehr Glück als der erste und „nur“ 1,8 Meter pro Sekunde Gegenwind im Vergleich zu 2,8 im ersten Lauf. So oder so: Platz 1-5 ging an Lauf 2, allen voran an Celine Böer (LG Region Karlsruhe) in 25,64 Sekunden. Vanessa Alder (VfL Sindelfingen) hatte keine Probleme, die 1.500 Meter für sich zu entscheiden. Sie gewann in 4:39,78 Minuten. Die US-Amerikanerin, die gerade zusammen mit ihrer Familie für ein Jahr in Stuttgart lebt, geht im August zurück in die USA, um mit dem College zu starten. Miriam Steinbach (LG Filstal) konnte sich im Finale im Vergleich zum Vorlauf deutlich steigern, bei allerdings sehr starkem Rückenwind von 2,5 Meter pro Sekunde. 14,57 Sekunden wurden für sie gemessen.
62,86 Sekunden trommelte Johanna Sturm (LG Region Karlsruhe) auf die Bahn, die deutlich stärkste Zeit der Konkurrenz für die neue baden-württembergische U20-Meisterin. Die Startgemeinschaft des VfB Stuttgart 1893 trat ohne Mitwettbewerberinnen über 4x400 Meter an. Emma Hammelehle, Sophia Hertneck, Annika Seltmann und Charlotte Rosner liefen 4:15,56 Minuten.
Obwohl sie seit Monaten nicht spezifisch trainieren kann, siegte Carla Kussmaul (TSV Bad Boll) im Hochsprung mit 1,71 Metern. „Gerade machen wir viel Alternativtraining mit schwimmen und radfahren. Dennoch ist eine Bestleistung eigentlich drin.“ Vielleicht klappt es bald mit einer Höhe über 1,75 Meter. Cora Burger (LG Offenburg) gewann den Dreisprung mit 11,95 Metern. Richtig gefordert wurde sie von der Konkurrenz nicht – alle ihre gültigen Sprünge hätten für den Sieg gereicht.
Antonia Engelke (SV Winnenden) haderte trotz ihres Sieges sehr mit ihrem Diskus-Wettkampf: „Ich hab im Winter 48 Meter geworfen. Aber seither ist meine Technik total instabil. Es gibt Wettkämpfe, da läuft es gut, und dann wieder gar nicht. Heute kam wieder nichts zusammen, das frustriert total“, sagte sie über ihre 38,48 Meter.
Männliche Jugend U18
Noel Louis Kretzschmar (TV Oberndorf) stürmte allen vorneweg und in 22,51 Sekunden zur zweitbesten Zeit seiner Karriere über 200 Meter. Über 1.500 Meter holte sich Yannick Graf (TSV Gomaringen) nach Silber über 800 Meter am Vortag jetzt die Goldmedaille. „Ich hatte noch ein bisschen schwere Beine von gestern. Bei den Deutschen lauf ich nur die 1.500 Meter und hoffe, dass ich ins Finale komme.“ Florian Mertens (SV 98/07 Seckenheim) trat sowohl über die Kurzhürde als auch über die Langhürde an. 14,85 Sekunden reichten über 110 Meter zu Gold, über 400 Meter Hürden wurde er Sechster (59,69 sec).
Richtig gute Stimmung war unter den Teilnehmern des 400 Meter Hürden Finales. „Wir kennen uns alle aus einem Jugendlager in Steinbach vor ein paar Jahren und verstehen uns richtig gut und motivieren uns gegenseitig“, erklärte der Schnellste von ihnen, Magnus Skupin-Alfa (LG Offenburg) im Ziel. Er siegte in 55,66 Sekunden. Die schnellste U18-4x400-Meter-Staffel kam von den SV Stuttgarter Kickers. David Georgi, Timon Block, Johannes Portmann und Jannik Lucka liefen 3:35,88 Minuten.
DM-Norm geknackt! 1,93 Meter übersprang Benjamin Beyerle (LAC Essingen) und darf jetzt mit den Deutschen Jugendmeisterschaften planen.
Im letzten Versuch machte Gabriel Bozic (TV Weilstetten) Malik Badjie (VfB Stuttgart 1893) doch noch Druck – denn er kam bis auf 2 Zentimeter an den Weilstetter heran. Der konnte zwar nicht mehr kontern, hatte den Sieg mit 12,23 Metern aber in der Tasche. Die Bozic-Brüder bestimmten damit am Wochenende den Dreisprung der Männlichen Jugend und fuhren mit zwei Goldmedaillen heim.
Auch Kelson De Carvalho, der an seinem Geburtstag gestern schon Kugel-Gold mit nach Hause genommen hatte, durfte sich heute auch noch die Goldmedaille als Diskus-Meister um den Hals hängen. „55 Meter sind nicht das, was ich kann. Wir bereiten gerade die Europäischen Jugendspiele vor, da liebäugele ich mit einer Medaille. Ich habe auch noch weitere Ziele für diese Saison, die sind aber geheim“, so der Athlet der LG Steinlach-Zollern.
Weibliche Jugend U18
Leonie Kroter (DJK SG Wasseralfingen) und Anna Wieland (Sport-Union Neckarsulm) liefen dicht aufeinander auf den letzten Metern der halben Stadionrunde. Das bessere Finish hatte dann Anna Wieland mit 25,25 Sekunden. Leonie siegte dafür im Hochsprung gemeinsam mit Sophie Löskow (TSG 1862 Weinheim). Beide übersprangen 1,67 Meter und leisteten sich vorher nicht einen Fehlversuch.
Emily Junginger vom VfL Sindelfingen gewann über 1.500 Meter in 4:51,52 Minuten. Im Finale über 100 Meter Hürden der Weiblichen Jugend U18 setzte sich Lea Wagner (MTG Mannheim) durch. „14,24 Sekunden sind bei diesen Bedingungen besser als erhofft.“ Eine Klasse für sich war Isabell Frank (TS Göppingen; 62,77 sec) über 400 Meter Hürden. Die einzige U18-400-Meter-Staffel war die der LG Kurpfalz. Maren Rohrer, Lucie FÜrle, Lea Castellani und Angelina Georg liefen 4:18,56 Minuten.
Im Dreisprung kam Ogechi Nathan der 12-Meter-Marke wieder sehr nahe. Die Ludwigsburgerin sprang 11,94 Meter. Anna Maria Weber (LG Lauter) hatte im Diskuswurf einen ganzen Fanblock dabei. Dennoch wollte der Knoten nicht platzen. „Mein Ziel ist, mal wieder über 40 Meter zu werfen. 39,35 Meter ist gut, aber ich hatte mir mehr erhofft. Kleine Fehler in der Technik verhindern gerade noch, dass es wieder weiter geht. Die will ich bis zu den Deutschen in den Griff bekommen und dann hoffentlich dort ins Finale einziehen.“
Männer und Frauen 4x400 Meter
Der frisch gebackene baden-württembergische U18 Jugendmeister über 1.500 Meter Yannick Graf lief als Schlussläufer für die Startgemeinschaft Gomaringen-Hall-Pliezhausen auf und sicherte so seinem Team den Sieg. Als einzige Staffel in der Frauenwertung lief das Quartett der Sport-Union Neckarsulm gemeinsam mit den Staffeln der Weiblichen Jugend im Rennen und erzielte eine Zeit von 4:31,70 Minuten.
Abschließend ein Dankeschön an alle Teilnehmer:innen, Trainer:innen, Eltern und Helfer:innen, die das Wochenende an verschiedensten Stellen mitgewirkt und zu seinem Gelingen beigetragen haben. Weinstadt, wir kommen gerne wieder!