Bestleistungen und Stadionrekorde bei Sprungmeeting der LAG Obere Murg
„Der Dreisprungwettbewerb ist so gut besetzt wie schon lange nicht mehr“, freute sich LAG-Ehrenvorsitzender Adi Marxer bei der Vorstellung der Athleten und sprach zurecht von „deutscher Spitzenklasse“. Vor allem die jungen Damen wollten dem Taten folgen lassen. Im zweiten Durchgang flog Ruth Hildebrand (MTG Mannheim) auf 12,73 Meter und verbesserte damit sowohl den U20-Meetingrekord als auch den von ihr selbst gehaltenen Stadionrekord (12,66 m) der weiblichen Klassen. Gleich danach konterte Aliene Heinzmann (TV Eppingen) mit 12,78 Meter und steigerte mit neuem Meetingrekord bei den Frauen auch gleich wieder den Stadionrekord. Ruth Hildebrand verbesserte sich danach im vierten Durchgang auf 12,99 Meter. Doch damit wollten sich die beiden noch nicht zufriedengeben. Heinzmann übertraf im fünften Durchgang mit 13,07 Meter zum ersten Mal auf dem Sportplatz in Weisenbach die 13-Meter-Marke und steigerte damit erneut Meeting- und Stadionrekord.
Hildebrand, im vergangenen Jahr die Nummer eins in Deutschland bei den U18-Springerinnen, konnte aber kontern und verbesserte sich im letzten Durchgang auf ihre neue Rekordweite von 13,13 Meter. Ihr Jubel war riesengroß: Denn damit hatte sie nicht nur die beiden Rekorde in Weisenbach übertroffen, sondern gleich zwei Mal die geforderte Norm des DLV von 12,95 Meter für die U20-Weltmeisterschaften in Cali (Kolumbien) überboten.
Dahinter verblassten beinahe die Leistungen der Zweit- und Drittplatzierten der U20-Klasse, die aber ebenfalls beide über der alten Rekordmarke blieben. Fehintola Oladejo (MTG Mannheim) steigerte sich auf 12,65 Meter und belegt hinter Hildebrand Platz zwei in Deutschland, Jennifer-Stefania Dossey (VfB Stuttgart) sprang mit 12,52 Meter ebenfalls Bestweite. Lenia Kurrle (TB Bad Cannstadt) verpasste als Vierte mit 12,20 Meter ihre Bestweite nur um vier Zentimeter.
Da konnten in diesem Jahr die Männer an Klasse nicht mithalten; dafür aber an Spannung: Julian Bayer (TSV Freudenstadt) holte sich mit 14,17 Meter den Sieg hauchdünn vor Tim Wagner (TV Eppingen), der im letzten Durchgang mit 14,15 Meter nur zwei Zentimeter weniger sprang. In der männlichen Jugend U20 gewann Peter Osazee (MTG Mannheim) mit 12,93 Meter. Bei den Senioren M45 war der letztjährige beste Deutsche seiner Altersklasse M45, Simon Schwab (LV Ettenheim), mit 12,17 Meter erfolgreich. Sein weibliches Pendant, Claudia Kühn von der gastgebenden LAG Obere Murg, sprang in der W45 9,80 Meter weit. In den Nachwuchsklassen gewann Caroline Hebeding Teixeira (LV Ettenheim) mit 10,79 Meter die Wertung W15, Franziska Lang (TSV Freudenstadt) mit 9,43 Meter die Klasse W14 und Paula Schneider (Ettenheim) mit 9,10 Meter die U18.
Der Weitsprung stand dieses Mal im Schatten der Dreispringer. Die im Vorfeld angekündigte rumänische Weltklassespringerin Alina Rotaru-Kottmann (VfB Stuttgart) war zwar an der Anlage, verzichtete aber nach dem Warmmachen auf Grund der kühlen Temperaturen auf einen Start. „Wir haben alles auf die EM in München ausgerichtet, da will ich keine Verletzung riskieren“, so die mehrfache Medaillengewinnerin bei internationalen Meisterschaften, die kurz nach dem Trainingslager in den USA noch mit den Temperaturschwankungen zu kämpfen hatte. So drückte die 28-Jährige ihrem Ehemann Max Kottmann (VfB Stuttgart) die Daumen, der beim Männer-Weitsprung mit Saisonbestleistung von 7,19 Meter zum Sieg flog. Zweiter wurde mit genau 7,00 Metern Henry Behrens (SSV Ulm).
In der Klasse M35 stellte Daniel Siegel (MTG Mannheim) mit 6,80 Meter einen neuen Meetingrekord auf. Kai Stang vom gleichen Verein gewann die Jugendwertung U20 mit 6,40 Meter. Bei den Frauen fehlten die großen Weiten. Nina Garay (LG Region Karlsruhe) gewann mit 5,76 Meter knapp vor Julia Simon (LV Pliezhausen; 5,61). Charlotte Haselmann (TSG Weinheim) entschied die Klasse U20 mit 5,23 Meter für sich. Carolin Becker (SG Walldorf Astoria) sprang mit glatten fünf Metern für die Wertung W30 Meetingrekord. In U18 setzte sich Karla Weiß (TV Helmsheim) mit 4,78 Meter durch.