Baden-Württemberg beim Werfer-Europacup stark vertreten
Silber-Freude bei Yemisi Ogunleye
Großen Jubel der deutschen Delegation erntete der fünfte Versuch von Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim). Und nachdem die Weite aufleuchtete, holte sich die 24-Jährige Glückwunsch-Umarmungen von den deutschen Team-Kollegen um Nachwuchs-Stoßerin Nina Ndubuisi und die Diskuswerfer ab, die nach ihren Wettkämpfen zum Anfeuern an die Anlage gekommen waren. Mit 18,09 Metern schob sich die Vierte der Hallen-DM auf Platz zwei und gab diese Position auch im letzten Durchgang nicht mehr ab.
Die portugiesischen Gastgeber hatten ebenfalls Grund zur Freude: Lokalmatadorin Jessica Inchude stieß fünf Zentimeter weiter als Ogunleye und war vor heimischer Kulisse nicht zu schlagen. Bronze ergatterte die Schwedin Sara Lennman (17,95 m). Und auch Jule Steuer (SC Magdeburg) konnte sich nach ihrem letzten Stoß selbst applaudieren: Mit 17,11 und 17,15 Metern verbesserte sie ihren Hausrekord gleich zweimal und sortierte sich auf Rang sieben ein.
Nina Ndubuisi als U20-Athletin auf dem U23-Treppchen
Im Feld der U23-Kugelstoßerinnen erklomm eine der jüngsten Teilnehmerinnen das Podest: 16,24 Meter brachten Nina Ndubuisi die Bronzemedaille ein. Die Schorndorferin, die noch der U20 angehört, hätte mit ihrem weitesten Stoß im letzten Versuch beinahe Emilia Kangas (Finnland; 16,28 m) vom Silberrang verdrängt. Gold holte mit 16,90 Metern die Britin Serena Vincent.
Mit neuer Bestleistung schnupperte auch Jana Marie Lowka an den Medaillenrängen. Die Frankfurterin schickte ihren Speer im letzten Durchgang auf 58,89 Meter, 14 Zentimeter weiter als vergangenen Sommer in Bern (Schweiz). Auch die Siegerin hatte sich ihren besten Wurf bis zum Schluss aufgehoben: Europameisterin Elina Tzengko (Griechenland) hatte seit der zweiten Runde in Führung gelegen und baute ihren Vorsprung mit 63,65 Metern schließlich noch aus. Im serbischen Duell um Silber und Bronze hatte Marija Vucenovic (60,56 m) knapp die Nase vorn vor Vize-Europameisterin Adriana Vilagos (59,83 m).
Ein Wermutstropfen blieb am Ende des ersten Wettkampftages: Die deutschen U23-Frauen können aufgrund des kurzfristigen Rückzugs von Speerwerferin Josefa Schepp (TSV Bayer 04 Leverkusen) aus gesundheitlichen Gründen keine vollständige Mannschaft stellen. Dafür rangiert die Frauen-Mannschaft des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) dank der starken Ergebnisse von Yemisi Ogunleye und Jana Marie Lowka zur Halbzeit auf dem ersten Rang und hat am Sonntag mit Diskuswerferin Shanice Craft (SV Halle) noch ein Ass im Ärmel. In der männlichen U23 führt die Ukraine vor dem deutschen Team.
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Team-Sieg und Einzel-Silber in der U23
Die erste deutsche Medaille am Sonntag schimmerte silbern: Mit 19,13 Metern bewies Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) im letzten Kugelstoß-Versuch starke Nerven und machte Rang zwei hinter Muahmet Ramadani (Kosovo; 19,28 m) klar. Exakt 19 Meter reichten Italiens Riccardo Ferrara zu Bronze. Maihöfer besiegelte damit auch den Sieg der deutschen U23-Mannschaft mit 4.148 Punkten vor der Ukraine (4.119 Pkt). Dritter wurde das Team der Türkei (4.007 Pkt).
Zum gemeinschaftlichen Erfolg hatte zuvor bereits Speerwerfer Moritz Morstein (SC Magdeburg; 69,27 m) als Sechster beigetragen. Als einziger Werfer übertraf Artur Felfner (Ukraine) die 80-Meter-Marke – um neun Zentimeter. Damit segelte sein Wurfgerät auch weiter als der Speer des Siegers in der Männer-Wertung Leandro Ramos (Portugal; 78,57 m).
Simon Bayer zielsicher im 20-Meter-Bereich
Kugelstoßer Simon Bayer (VfL Sindelfingen) bewegte sich konstant im Bereich der 20-Meter-Grenze. Seine ersten vier Versuche waren gültig. Und jedes Mal glückte ihm eine beinahe exakte Punktlandung auf die „runde“ Zahl. Auf 19,98 Meter im ersten Durchgang folgten glatte 20 Meter, in Runde drei schlug die Kugel bei 19,96 Metern ein, danach bei 19,82 Metern. Der fünfte Stoß war ungültig, bevor der Sindelfinger zum Abschluss mit seiner Tagesbestweite aufwartete: 20,12 Meter und Rang neun in der Gesamtabrechnung.
Den Sieg errang der Hallen-EM-Dritte Roman Kokoshko (Ukraine) mit 21,52 Metern vor dem luxemburgischen Rekordler Bob Bertemes (21,21 m). Hallen-Europameister Zane Weir aus Italien musste sich mit Bronze (20,98 m) begnügen, sein weiter fünfter Stoß war ungültig.
Frauen-Team macht den Sieg perfekt
Bronze sicherte sich die mittlerweile 42 Jahre alte Französin Mélina Robert-Michon. Der zweiten deutschen Werferin Antonia Kinzel (MTG Mannheim) gelang das Kunststück, ihre Saisonbestleistung von 59,60 Metern von der Winterwurf-DM genau einzustellen, damit wurde sie Sechste. Nach dem Diskus-Wettkampf stand auch fest: Die deutschen Frauen hatten mit 4.338 Punkten die Teamwertung gewonnen. 4.207 Zähler bescherten dahinter Italien Rang zwei vor Portugal (4.122 Pkt).
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