Antonia Kinzel und Jens Mergenthaler sind Hochschulsportler:in des Jahres
Mit Antonia Kinzel (HS Mannheim/MTG Mannheim) und Jens Mergenthaler (HS Esslingen/LG farbtex Nordschwarzwald) fiel die Wahl des Vorstands des allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes in diesem Jahr auf zwei Leichtathleten aus Baden-Württemberg, die ihre Teilnahme an den FISU World University Games in Chengdu vergoldeten.
„Vom 28. Juli bis zum 8. August überzeugten die Diskuswerferin und der Mittel- und Langstreckenspezialist in China nicht nur in sportlicher Hinsicht. Auch abseits der Wettkampfstätten gaben beide ein hervorragendes Bild ab“, hob Laudatorin und adh-Vorstandsmitglied Svea Thamsen hervor. „Mit ihren Erfolgen stehen die beiden für die Vereinbarkeit von Studium und Spitzensport und sind so auch Botschafter für das Thema Duale Karriere“, ergänzte ihr Amtskollege Christoph Edeler.
Soziale Arbeit und Diskuswurf
„Für mich ist der Titel ‚Hochschulsportlerin des Jahres‘ die höchste Auszeichnung, die ich in meiner sportlichen Karriere bisher erhalten habe. Das macht mich außerordentlich stolz“, sagte Antonia Kinzel bei der Preisverleihung. Die 23-Jährige studiert im neunten Semester Soziale Arbeit an der HS Mannheim, einer Partnerhochschule des Spitzensports. Parallel zum Studium forciert sie ihre Karriere als Spitzensportlerin mit dem Ziel, an Olympischen Spielen teilzunehmen.
Kinzel, die 2021 und 2022 bereits Deutsche U23-Meisterin war, feierte diesen Sommer bei den FISU World University Games ihren ersten großen internationalen Erfolg: Im zweiten Versuch warf sie den Diskus auf 59,18 Meter und ließ ihre Konkurrentinnen weit hinter sich. Der Leichtathletin blieben die FISU Games nicht nur wegen ihres sportlichen Erfolgs in bester Erinnerung: „Das Besondere war die super Stimmung im deutschen Team und der Olympic Spirit, der überall spürbar war – insbesondere bei Eröffnungs- und Abschlussfeier.“
Maschinenbau und Hindernis
Ihr Teamkollege, der Esslinger Maschinenbau-Student Jens Mergenthaler, knüpfte daran an: „Es war eine unglaubliche Ehre, die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft in Chengdu vertreten und Deutschland auf internationaler Bühne repräsentieren zu dürfen. Die FISU Games strahlen durch die Kombination aus Studium und Spitzensport und eine ganz andere Atmosphäre aus als reguläre Wettkämpfe. Wir hatten viele Möglichkeiten, uns neben dem Sport mit den anderen Studierenden auszutauschen und internationale Kontakte aufzubauen“, blickte Mergenthaler zurück.
Auch er krönte mit der Goldmedaille in Chengdu sein bisher erfolgreichstes Jahr in seiner Karriere. Über 3.000 Meter Hindernis lieferte der 26-Jährige, der wenige Wochen zuvor noch Deutscher Vizemeister geworden war, ein fulminantes Rennen ab. Dank einer starken Schlussrunde flog er zum Sieg. Unvergessen bleiben die Bilder, wie der Maschinenbaustudent fassungslos und voller Freude die Ziellinie überquerte.
Vereinbarkeit ist möglich
„Dass ich zum Hochschulsportler des Jahres 2023 ernannt wurde, ist für mich eine große Ehre und gleichzeitig eine Bestätigung für meine Leistungen im Studium und Sport. Der Titel zeigt zudem, dass sich der Spitzensport mit einer akademischen Ausbildung vereinbaren lässt und so die wichtige Grundlage für eine spätere berufliche Karriere gelegt werden kann“, so Mergenthaler.
Für die nächste Zeit haben Preisträgerin und Preisträger bereits große Ziele: Neben Olympia 2024 in Paris stehen auch die Rhine-Ruhr 2025 World University Games hoch im Kurs. Während Jens Mergenthaler aufgrund der Altersgrenze „nur“ die Rolle als Zuschauer oder Volunteer bleibt, könnte Antonia Kinzel im Sommer 2025 erneut um Medaillen werfen. Den Termin für die FISU Games an Rhein und Ruhr haben beide bereits in ihren Terminkalendern notiert.