Am vierten Tag der U23-EM gewinnen unsere Athletinnen und Athleten aus Baden-Württemberg einen kompletten Medaillensatz
Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen), Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid 01), Sophia Junk (LG Rhein-Wied) und Lisa Nippgen holten in 43,45 Sekunden den Titel zurück nach Deutschland.
Schon 2013 und 2015 war Gold über 4x100 Meter an den DLV gegangen, 2017 aber war das Quartett im Vorlauf disqualifiziert worden. "Das war sehr gut, wesentlich besser als im Einzel", freute sich Startläuferin Jennifer Montag. "Wir haben uns ganze Aggression reingesteckt", erklärte sie mit einem Seitenblick auf Keshia Kwadwo, die wie sie den Einzug ins Einzel-Finale verpasste hatte. "Das, was noch da war, habe ich dann heute in das Rennen gelegt", sagte sie.
Sophia Junk rannte nach ihren Einsätzen über 200 Meter die fünfte schnelle Kurve der Meisterschaften. Der Vorsprung beim letzten Wechsel auf Lisa Nippgen war nicht ganz so deutlich wie zuvor im Vorlauf. "Aber ich habe relativ schnell gemerkt, dass wir führen. Dann bin ich um mein Leben gerannt," erklärte Schlussläuferin Lisa Nippgen von der MTG Mannheim. Wie sie ganz alleine als Erste im Ziel jubeln sollte, wusste sie am Anfang nicht so recht. Den Rest des Abends wurde ohnehin gemeinsam gefeiert.
Auf Gold folgt Silber: Alina Reh hat am Sonntag bei den U23-Europameisterschaften in Gävle (Schweden) die zweite Medaille der Titelkämpfe geholt. Über 5.000 Meter musste sie im Schlussspurt nur die Dänin Anna Emilie Möller ziehen lassen.
Das Bild über 5.000 Meter ähnelte dem über 10.000 Meter. Alina Reh (SSV Ulm 1846) rannte vorweg. Mit einem großen Unterschied: Eine Athletin konnte sie mit ihrer Tempohatz dieses Mal nicht abschütteln: Die zweimalige U23-Europameisterin über 3.000 Meter Hindernis Anna Emilie Møller.
Die Dänin heftete sich an die Fersen der Ulmerin und ließ nicht locker – was auch Alina Reh feststellen musste, als sie sich eingangs der letzten Runde nach dem Läuten der Glocke noch einmal umsah. Anna Emilie Møller war immer noch da. Und hatte auf den letzten 150 Metern schließlich den besseren Kick: Gold und neuer Landesrekord für Dänemark (15:07,70 min), eine Steigerung ihrer Bestmarke um 15 Sekunden, die sie Alina Reh zu verdanken hatte.
Manuel Eitel durfte nach zehn Disziplinen jubeln: Er hatte sich angeschlagen durch den Wettbewerb gekämpft und wurde dafür mit 8.067 Punkten und mit der Bronzemedaille belohnt. Über 1.500 Meter (4:46,53 min) ließ er seinen Verfolger Rody de Wolff (4:37,03 min) nicht mehr allzu weit wegziehen, dieser wurde Vierter.
"Ich bin erleichtert, dass ich diesen Zehnkampf ins Ziel gebracht habe! Es waren zwei anstrengende Tage, in denen ich meinen Körper auch etwas ignorieren musste, denn sonst hätte ich aufgehört. Nach dem Weitsprung war ich im Zwiespalt. Hören wir auf? Ab da haben wir immer nur einen Schritt weiter gedacht. Erst beim Stabhochsprung habe ich gemerkt: Jetzt bringe ich den Wettkampf auf jeden Fall zu Ende. Das ist auch ein Verdienst vom medizinischen Team, von Arzt und Physiotherapeut. Jetzt bin ich zu 99 Prozent stolz und zufrieden. Ein bisschen schade ist es, weil ich so fit war und es hier nicht geschafft habe, den besten Zehnkampf abzuliefern."
Obwohl er im Finale wiederum eine Zeit unter 50 Sekunden hinlegte blieb Constantin Preis vom VfL Sindelfingen über 400 Meter Hürden ohne Medaille. Wenngleich die zwei Vorrunden-Siege viel Kraft gekostet hatten, zeigte er erneut ein starkes Finish und mit 49,92 Sekunden eine starke Zeit. Doch er hatte den Schlussspurt zu spät angesetzt und konnte seinen Teamkollegen Emil Agyekum (SCC Berlin) nicht mehr vom Bronze-Platz verdrängen.
Zwei weitere Baden-Württemberger zeigten in den Finals des letzten Wettkampftages starke Leistungen, auch wenn es nicht unter die Top-Acht reichte. Nur drei Sekunden über Bestleistung blieb auf Platz zehn über 5.000 Meter mit 16:05,87 Minuten Leah Hanle vom TSV Holzelfingen. Zwei Top-Ten-Platzierungen auf den Langstrecken nach Rang acht am Samstag – auch sie präsentierte sich auf europäischer Bühne in sehr guter Form. Dasselbe gilt für Robert Baumann vom LAV Stadtwerke Tübingen über 3.000 Meter Hindernis. Für ihn war das Erreichen des Finales ein großer Erfolg. Hier musste er bei den finalen Tempoverschärfungen abreißen lassen und lief in 8:53,55 Minuten als Elfter ins Ziel.
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